TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 324
Sandrart (Continued from previous page)Informat. on source text markers:Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).The beginning of this part of the text is on page 549
an Colorit, Erhebung/ und anderm/ gebildet: Wormit er seinem Vatterland reiche Hofnung zu erfolgenden noch herrlichern Kunst-Stucken gemacht.
Einige dieser Stücke erwähnt Sandrart in der lateinischen Ausgabe: »Inter quae: Cato Uticensis transfosso abdomine intestina sua dilacerans; Silenus nudus dormiens vino madidus; Hieronymus nudus« (Sandrart, Academia 1683, S. 319); diese in Nürnberg geschaffenen Werke Loths sind heute nicht mehr nachweisbar (vgl. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 404, Anm. 913).SandrartInformat. on source text markers
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).The beginning of this part of the text is on page 549
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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).CCLIII. Brüderle. VOr diesen ware zu Mönchen einer genannt Brüderle/ der viele gute Gemälde von halben Bildern hinterlaßen hat
Bruederle hat in München verschiedene Altäre gefasst und vergoldet. Die Deckenbilder im großen Saal der Eurasburg bei München (1630–32) sind 1976 verbrannt. Erhalten hat sich hingegen das Deckenbild mit der »Himmelfahrt Maria« (1629) in der Damenstiftskirche in Hall; vgl. Susanna Partsch, in: AKL, Bd. XIV, S. 473..SandrartInformat. on source text markers
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).
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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).CCLIV. Fischer.ALso auch einer/ Namens Fischer/ der sehr sauber in seinen Oelfarben umgegangen/ und viel von Allbrecht Dürer copiret
Vischer kopierte u.a. auf Betreiben Maximilians I. von Bayern diverse Gemälde von Dürer, darunter die »Vier Apostel« Johannes und Petrus und Markus und Paulus, die der Nürnberger Rat in seinem Besitz behalten wollte, die »Gefangennahme Christi« (1633), die »Kreuztragung Christi« und »Christus und die Ehebrecherin« (1637); vgl. Goldberg 1980, S. 129–143./ woraus er sich wol perfectionirt/ und selbiger Manier gefolget.SandrartInformat. on source text markers
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).
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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).CCLV.De Pay.EBen auf diesen Schlag ware im copiren in klein sehr emsig De Pay/ der doch auch in groß mahlte/ und gute Contrafäte machte.SandrartInformat. on source text markers
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).
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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).CCLVI. Nicolaus Pruchert.NIcolaus Pruchert ware in Churfürstlichen Diensten/ und arbeitete in Oelfarb und Miniatur, deßen letztern er sich doch mehrentheils annahme/ wie dann viele rühmliche Werke von ihm Legt sich auf allerhand Curiositäten. die Churfürstliche Residenz-Stadt Mönchen noch aufzuweisen hat
Bereits Peltzer weist diesbezüglich auf das Porträt des Kurfürsten Maximilian I. von Bayern hin, vgl. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 404, Anm. 917./ welche die Kunstverständige glauben machen/ daß er/ vermög seines guten Geists/ noch höher gestiegen wäre/ wann er nicht mit allzuschwärem Hauswesen sich beladen/ oder zu viel Zeit/ seine Vögel/ sonderlich Stahren/ Reden zu lehren/ angewendet hätte/ oder mit Erbauung seiner kleinen Lust-Theatren zu Comoedien und Schau-Spielen/ (worauf er kleine tanzende mit Drätlein zusammen-gehefte Töcklein gestellet) beschäftiget gewesen wäre/ dann er selbigen/ damit sie fein lustig herum hupfen solten/ mit seiner Lauten aufgewartet/ und einen lustigen Galliard oder andern Tanz aufgemacht. Neben diesem hat er auch allerley neue Arten von Mechanischen Mahl-Instrumenten/ Paleten/ Fürneiß-Farben/ und dergleichen/ vernünftig inventirt/ sonderlich auch einen Erfindet einen sehr bequämen Lehenmann. herrlichen und curiosen Lehenmann von Holz gemacht/ deßen Glieder alle/ so gar an den Fingern die kleineste Gelenke/ sich biegen laßen/ also demselben allein abgeht die Erfindung eines Pensels/ der für sich selbsten mahlte/ und indem der Meister solchen Curiositäten abwartet/ unterdeßen die rechte Kunst-Arbeit beförderte/ damit zugleich der Kimmich rauchen/ und der Beutel mit dem rechten Murmelthier-Schmalz eingeschmieret werden möchte.SandrartInformat. on source text markers
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).
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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).CCLVII. Christoph Storer/ von Costnitz. CHristoph Storer/ von Costnitz/ hat den Anfang in der Kunst bey seinem Vatter allda gemacht/ der er ferner zu Augstburg nachgesetzt/ bis daß er sich nacher Mayland begeben/ daselbst eine geraume Zeit der Kunst obgelegen/ und immittelst sich zum zweyten mahl verehlichet. Nach diesem hat er sich wieder in sein Vatterland begeben/ dahin/ wie auch in die umligende Nachbarschaft/ er viele große Figuren Historien/ und andere (meistens geistliche Werke) Altar-Blätter/ und dergleichen/ verfärtiget/ deren noch etliche in des hohen Stifts Domkirchen zu Unser Frauen in Augstburg/ als der Altar/ da Christus mit dem Creutz bey den Sündern stehet/ und andere mehrere daneben befindliche/ in denen er großen Fleiß angewendet. Er soll sonsten
noch viele andere mir unbekante Werke gemahlt haben/ als zu Landshut/ bey den Patribus Jesuitis, den hohen Altar/ unser lieben Frauen Himmelfahrt/ ingleichem auch in Kempten/ in denen er seinen großen Fleiß und Verstand spüren laßen/ daß er unter den Teutschen für einen besondern Künstler seiner Zeit erkant worden
Hier irrt Sandrart, Storer hat nicht für Kempten gearbeitet. Es war Hans Asper, der 1661–1669 wohl auf Empfehlung Storers den Auftrag erhalten hat. Als ehemaliger Mitarbeiter Storers hat Asper das Werk offensichtlich in der Manier Storers ausgeführt; vgl. Appuhn-Radtke 2000, S. 85 und S. 101.; er soll Rom und Florenz/ und derselben Antichen-Schul/ nicht besucht/ sondern/ wie gemeldt/ sich zu Mayland und Costnitz meistens aufgehalten haben/ an welchem letzten Ort er auch Anno 1671. verschieden.SandrartInformat. on source text markers
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).
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Die Vita Merians d. J. wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).The end of this part of the text is on page 551CCLVIII. Mattheus Merian/ Kunst Mahler von Frankfurt.
Ein Vergleich der Merian-Vita mit der lateinischen Ausgabe von Sandrarts Teutscher Academie zeigt eine im Wesentlichen wortgetreue Wiedergabe des deutschen durch den lateinischen Text; vgl. Sandrart, Academia 1683, S. 320. Auf geringfügige Unterschiede, die sich lediglich im Zusammenhang mit der Nennung von Personen finden, sei im Folgenden hingewiesen (freundlicher Hinweis von Peter Pauly).WIr werden an seinem Ort erwehnen/ daß der berühmte Matthaeus Merian einen Sohn hinterlaßen/ auch Matthaeus genant/ der zu Basel Anno 1621.gebohren/ und von der Kindheit auf zu der Zeichen-Kunst erzogen worden; Von diesem prophezeyte der gute Geist und Fleiß bald viel hohes/ dahero ihn sein Vatter/ nächst den angefangenen Studien des Gymnasii, zugleich zu der edlen Mahl-Kunst zoge/ und solches um so viel mehr/ weil ich eben damals zu Frankfurt/ (da er Merian auch wohnte) als sein vorhin-vertrauter Freund aus Rom angelanget/ und ihn etliche große Werke Lernet bey dem von Sandrart. meiner Hand sehen laßen: Bald darauf hab ich/ mit Vergünstigung des Vatters/ diesen jungen Merian zu mir genommen/ und in den Reglen der Mahl-Kunst treulich unterwiesen/ die er auch gar bald gefaßet/ und so fürters mit mir nach Amsterdam gezogen
Merian ging 1535–1539 bei Sandrart in die Lehre und begleitete diesen 1537 nach Amsterdam; vgl. Nieden 2002, S. 22–25; Klemm, Kommentar Viten 1995, S. 885, Anm. 572,25./ auch daselbst so fleißig gewesen ist/ daß er/ vermittelst seines Verstands und beständigen Seine Reisen. Fleißes in kurzem wol gestiegen/ sich auch nach Engeland verfügt/ alles ruhmwürdige am Königlichen Hof besichtiget/ und mit dem Antonio von Dick Verträulichkeit und Familiarität aufgerichtet/ sich auch zu Antorf mit Rubens/ Jordans und den bästen Künstlern/ bekant gemacht; zu Pariß
Nachdem Merian als Gehilfe bei van Dyck in London gearbeitet hatte, zog er 1641 nach Paris; vgl. Nieden 2002, S. 25 f.; Klemm, Kommentar Viten 1995, S. 885, Anm. 573,4 f. und in Italien
Merian hielt sich 1643–47 in Italien auf; vgl. Nieden 2002, S. 27–29 und Klemm, Kommentar Viten 1995, S. 885, Anm. 573,4 f. machte er sich anfänglich durch etliche fürnehme Stuck berühmt/ hernach lernte er den emsigen Immen ihre Kunst ab/ und soge aus den fürtreflichen Blumen/ der schönsten Werke zu Rom/ den köstlichen Honig einer vollkommenen Wißenschaft/ kehrte daraufhin wieder mit diesem herrlich-gesamleten Schatz zuruck nach Teutschland/ und wurde so wol wegen seiner Fürtreflichkeit in der Kunst/ als wegen geschickter Höflichkeit und schöner Erfahrenheit unterschiedlicher Sprachen/ von männiglich geliebet und hoch geschätzet.
Anfänglich übte er eine Zeit lang seine Kunst in Nürnberg bey denen fürnehmsten auf dem damaligen Tag/ worfür er auch reichlich und wol bezahlet wurde. Seine Contrafäte hatten eine vollkommene Gleichnus/ und hielte in demselben eine zierliche Seine Werke zu Nürnberg. und vernünftige Disposition, dahero er nicht allein in Frankfurt und Nürnberg; sondern durch ganz Teutschland von hohen Potentaten verlangt worden. Wie er dann Ihro Excellentz Herren Feldmarschall Wrangel »Ihro Excellentz Herren Feldmarschall Wrangel« wird im lateinischen Text zu »Excellentissimo Domino Wrangelio Campi Mareschallo Suecorum celeberrimo«, also ergänzt um »dem hochberühmten (…) der Schweden«; vgl. Sandrart, Academia 1683, S. 321, li. Sp., Z. 8 f. (freundlicher Hinweis von Peter Pauly)./ mit seiner Kunst/ so wol im Feld/ als zu Nürnberg/ Anno 1650. bey dem gehaltnen Friedens-Executions-Tag aufgewartet; auch die Käyserliche/ Königliche Schwedische und Französische höchste Kriegs-Officier/ neben dem meisten Theil der Obristen in Lebens-Größe
Die Vita Merians d. J. wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).The end of this part of the text is on page 551