TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 177
Mander (Continued from previous page)Informat. on source text markers:Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 14): Mander, Schilderboek, Het leven van Iacob van Bassano, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 180r–180v [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632RytVep].The beginning of this part of the text is on page 389
Stücke sind sehr wol in Kupfer von Johann Sadler gebracht/ wie auch durch seine zween Brüder/ so seynd auch in ermeldtem Amsterdam noch viele Landschaften/ mit allerhand Thieren erfüllt/ von seiner Hand zu sehen: Eben wie auch an dem Königl. Hof zu Paris von ihme sehr herrliche grosse Stuck zu finden.
Er beflisse sich meistens in allen seinen Stucken/ daß sie scheinen möchten/ als ob sie ohne sondere Hat eine leichte Manier zu mahlen. Mühe und Arbeit gemacht wären/ und hatte eine schöne Manier/ ganz ungleich andern/ die mit grosser Müh und Arbeit nach dem Leben mahlen. Ich habe zwar unterschiedliche mal nach Venedig geschrieben und schreiben lassen/ um seine Geburts-Stadt und Sterbens-Zeit eigentlich zu erfahren/ habe aber nichts erkundigen können/ ohne daß er zween Söhne hinterlassen/ die seine Discipel gewesen/ und auf des Vatters Manier gearbeitet haben/ von dem einen weiß man nichts sonderbares/ der andere aber ist zu Venedig/ wegen seiner Kunst/ zum Ritter gemacht worden/ und hat daselbst noch Anno 1603. gelebet/ManderInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 14):
Mander, Schilderboek, Het leven van Iacob van Bassano, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 180r–180v [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632RytVep].The beginning of this part of the text is on page 389 SandrartInformat. on source text markers:
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.und ist sein Contrafät in der Kupferblatte R. zu finden.SandrartInformat. on source text markers
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.
LXXV. JULIUS LICINIUS von Pordenone, Mahler.SandrartInformat. on source text markers:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 14).OHngefehr um jezt-gedachten Künstlers Zeit wurde zu Venedig und in denen angränzenden Oertern JULIUS LICINIUS sehr hoch gehalten/ so wol in Gemählden von Oelfarben/ als in fresco: Er ware nicht allein ein sehr guter Zeichner/ sondern colorirte auch fürtreflich/ hierinnen seinem nahen Vetter und Lehrmeister/ dem Pordenon von Castel Franco nachfolgend/ doch übertraff er denselben in der Zeichnung/ worinnen er mehr Geist und Regeln merken liesse.
Seinen Verstand in der Kunst bezeugen/ neben andern vielen von ihme hin und wieder befindlichen Gemählden/ die in Augspurg nächst bey dem Sein Gemähl zu Augspurg. Bogen/ auf eines Kunst-liebenden Herrn Rehlingers Begehren/ zwey gemahlte grosse Häuser in fresco, in welcher Behausung jetziger Zeit Herr Schanternell und Herr Garb wohnen: Daran ist zu sehen/ neben der guten invention und reicher ordinanze, eine herrliche Zeichnung/ trefliche colorit, auch eine in fresco ganz ungemeine Natürlichkeit/ fast so schön/ als ob die Stuck mit Oelfarbe gemacht wären: Noch mehr aber ist sich zu verwundern über der Farben lange Beständigkeit/ indem sie unter einem kalten Horizont schon über 100. Jahr fast in unveränderter Schönheit bestanden/ da hingegen andere/ so kaum vor 25. Jahren gemahltd nimmer so vollkommen sind. Dannenhero/ wo dieselbe hätten mögen abgenommen/ und auf Tuch gebracht werden/ schon längst doppelt wären bezahlt worden: Zu ewigen Ehren des fürtreflichen Meisters aber ist nachfolgendes auf ein Täfelein darbey gemahlt worden: Julius Licinius, Civis Venetus & Augustanus hoc aedificium his picturis insignivit, hicceq; ultimam manum posuit A. 1561.
Wie gerne ich nun wolte dieses Künstlers Lob reichlicher herausstreichen/ und seine herrliche Gemählde der Nachwelt vorstellen/ so muß ich jedoch/ aus Mangel mehrern Berichts/ nachlassen/ indeme weder Vassari, noch Cavalier Ridolfi, oder der von
Mandern seiner gedenken/ ich auch anderwerts weiter nichts von ihm erfahren können.SandrartInformat. on source text markers
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 14).
LXXVI. GEORGIO VASSARI; Mahler und Baumeister von Aretso.ManderInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 14):
Mander, Schilderboek, Het leven van Giorgio Vasari, Schilder en Bouwmeester van Aretso, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 180v–185r [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632S2iJge].
Sandrart kürzt eine längere Passage van Manders (vgl. dazu den Kommentar im Text).The end of this part of the text is on page 394WEil die rechtschaffene Künstlere ihren Fleiß in der Kunst/ nicht nur allein Gewinns halber/ sondern auch/ daß sie Ehr/und/ nach ihrem Tod/ einen guten Namen erhalten möchten/ anwenden/ so hat GEORGIO VASSARI den Italienischen Mahlern einen sehr guten Dienst gethan/ wann er Beschreibet der Italiänischen Mahlere Leben und Lob. ihr Leben und künstliche Werke so löblich beschrieben/ und ist sich zu verwundern/ wie beredt und vollkommen er solches zuwegen gebracht: ohne allen Zweiffel sehr befördert durch die Macht und Hilf des Herzogs von Florenz/ und Durchblätterung der Schriften Laurentii Gibberti, Domenico Grillandi und Raphaël Urbins, ohne welche ihm/ als einem Mann von großer Arbeit und vielen Geschäften dieses Werk wol würde unmöglich gefallen seyn; Damit wir aber ihme zu schuldigen Dank den Dienst erwidern/ den er andern gethan/ so wollen wir seinen Lebenslauf auch beschreiben:
Er war gebohren Anno 1514. Vasari wurde bereits 1511 geboren.und von seiner Jugend auf sehr fleißig und geneigt zum lernen gewesen/ und hat seinen Anfang zu Aretso bey einem Französischen Glaß-Mahler/ Wilhelm von Marseille genannt/ gemacht. Anno 1524. wurde er Komt nach Florenz. von dem Cardinal Cortona, Silvio Passerini, nach Florenz gebracht/ da er einige Zeit in der Zeichen-Kunst angewendet/ unter der Anweisung des Michaël Agnolo del Sarto, und anderer. Aber Anno 1527. da die de Medicis aus Florenz getrieben waren/ insonderheit Alexander und Hyppolito, von welchen er noch in seiner Kindheit große Hülf hatte/ durch Mittel des fürnehmen Cardinals, so must er mit Don Antonio seinem Ohm wieder nach Hauß/ allwo kurz zuvor sein Vatter an der Pest gestorben war. Da hielte ihn sein Ohm auf dem Dorf/ wo er Gelegenheit hatte/ in naß sich zu üben für die Bauren/ und befande aus selbigen/ wie nutz es seye/ sich in etwas üben/ um das Coloriren zu lernen.
Das Jahr darnach Anno 1528. kam er nach Aretso, woselbst als er etwas machte/ wurde er mit Rosso bekannt/ welcher ihm zu erst eine Zeichnung zu einer Tafel gemacht/ in welcher Giorgio zwar großen Fleiß in coloriren angewendet; dabey aber befunden/ daß viel mehr Schwärigkeit im Mahlen seye/ als er ihme zuvor eingebildet/ darum kehrte er nach Florenz/ und weiln er sahe/ daß das Begibt sich von dem Mahlen auf die Goldschmieds-Kunst. Mahlen gar zu lang zu lernen fallen solte/ und daß ihme obige drey seiner Schwestern und zween Brüder/ die ihme von seinem Vatter hinterlassen und anbefohlen waren/ zu erhalten/ begabe er sich zur Goldschmieds-Kunst/ welche er auch gleich Anno 1529. da Florenz belagert wurde/verließ/ und nach Pisa reisete/ woselbst er auf naß und von Oel unterschiedliche Ding machte/ von dannen kam er nach Bolognen/ allwo man zur Crönung Caroli des V. sich bereitete/ da er eine zeitlang guten Gewinn hatte/ und dann zohe er wieder nach Aretso, allwo er/ wie auch nachmalen zu Siena, sehr viel Komt nach Rom. Dings machte; und wurde hernach von Cardinal Hyppolito de Medicis nacher Rom geführt/
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 14): Mander, Schilderboek, Het leven van Giorgio Vasari, Schilder en Bouwmeester van Aretso, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 180v–185r [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632S2iJge]. Sandrart kürzt eine längere Passage van Manders (vgl. dazu den Kommentar im Text).The end of this part of the text is on page 394