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TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 168

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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Iacopo Tintoretto, Veneetsch Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 177v–179r [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632RqpCFu].Christina Posselt, 07/21/2010The beginning of this part of the text is on page 380
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Kunst hätte/ sintemalen er von Natur sehr emsig und fleissig darzu sich bezeugt/ als hat er immer neue und vortrefliche Sachen aus sich selbst ersonnen/ und nicht/ wie andere/ der Manier seiner Vorfahren sich beflissen.

Er war einer von den bästen Mahlern/ so jemalen Mahlet mit Paolo Veronese und Horatio Uccelli in die Wette. zu Venedig gewest/ da nun der Raht von Venedig bestellet/ daß Jacob Tintoret und Paul Verones, so noch beyde jung/ und große Hoffnung von sich gaben/ ein jeglicher eine Historie in den Saal des größern Rahts machen solten/ wie deßgleichen auch der Sohn Titians, Horatius eine/ mahlteTintoret Friderico Barbarossa von dem Papst gekrönt/ und brachte ein schönes Gebäu darein/ auch viel Cardinäl um den Papst herum/ neben noch andern Venetianischen Herrn und Edelleuten/ so alle nach dem Leben kommen/ unten aber stellte er auch vor/ die Music des Papsts: Hierinn nun hatte er sich also erwiesen/ daß sein Gemähl gar wol und füglich bey allen den andern stehen konte. Horatio, Titians Sohn/ machte eine Bataglia, so zu Rom/ bey dem Castell Agnolo, zwischen den Teutschen und Romanen geschehen; hierinn ist unter andern ein Pferd sehr schön und zierlich zu sehen/ welches in die Verkürzung auf einen gewapneten Soldaten springet/ doch will man sagen/ daß Titian hierinn seinem Sohn geholffen habe. Paul Verones aber bildete/ wie Barbarossa dem Papst Octaviano die Händ/ zum Schimpf Papst Alexander dem III. küsste/ bey solcher Historie aber/ die sehr schön zu Gesicht kame/ mahlte auch Verones über ein Fenster vier Figuren/ nämlichen die Zeit / die Genugsamkeit mit einem geschecketen Rock/ die Gedult und den Glauben/ welche Stuck alle so wol gemacht/ daß es nicht zu sagen und auszusprechen ist.

Nicht lang hernach/ als in selbigem Saal noch eine Historie abgangen/ brachte Tintoret so viel durch gute Freund und Vorsprecher zuwegen/ daß solche ihme zu mahlen gegeben worden/ diese endigte er nun mit aller Verwunderung/ und war unter die Lob-würdige Ding/ so er jemalen gemacht/ gezehlet/ welches er dann auch derenthalben gethan/ daß er damit seine Widersacher trutzen/ und denen/ welche ihn nit in der Kunst erreichen/ vorgehen konte. In dieser Histori ist/ wie Papst Alexander den Barbarossa in Bann thut/ worinn unter andern Mahlet die Excommunication Käysers Friderici Barbarossae. ein Kerzen abgeleschet wird/ gleich als man bey der Excommunication zu thun pfleget/ darbey seyn auch einige gefigurirte Basamenten/ und überal in diesen gesagten Historien Contrafe/ die sehr wol gemacht/ und jederman wolgefallen; Hiernach muste er machen/ in die Kirch des heiligen Rochus, in die gröste Capelle / zwey große Historien von Oelfarben so lang als die Capellen breit/ nämlichen zwölf Elen über das Werk von Pordenone.

Mahlet ein Hospital und andere Stuk in die Kirche zu S. Rochus. In dessen hatte er auch gemacht ein Hospital in die Verkürzung/ darinnen allerley Beschwährte und Kranke in unterschiedlichen Gebärden zu sehen/ so aber von S. Rochus geheilet und verpfleget worden. Unter solchen sind auch etliche Nackende/ die mit gutem Verstand verfärtiget/ und ein Todter verkürzt sehr schön; In der andern befindet

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sich eine Histori von S. Rochus, voller unterschiedlichen schönen und annehmlichen Gebärden/ ein Werk/ welches das bäste unter allen den seinigen gehalten worden/ wieder mitten in derselben Kirchen machte er die Geschicht/ wie Christus den Preßhaften/ der bey dem Teuch Bethesda lage/ gesund machte/ welches sie auch vor ein gutes Werk Seine Gemählde in der Kirche S. Maria del Orto. gehalten. In der Kirchen von S. Maria del Orto hatte er auf Tuch von Oel zwey Felder gemahlt/ zwey und zwanzig Elen hoch/ in das eine auf der rechten Hand der großen Capellen/ den Moyses/ wie er von dem Berg mit der Tafel des Gesetzes kommt/ und das Volk das guldene Kalb anbetet/ gegenüber aber das Jüngste Gericht/ von einer Das jüngste Gericht. wunder-seltsamen Invention, und sehr erschrecklichen Figuren vom Alter und Geschlecht/ auch mit Absonderung der Seeligen und Verdammten. Man sahe auch Charons Schiff/ mit so großem Zieraht und Unterschied/ daß es sehr seltsam und schön zu sehen; diese schöne und Sinnreiche Invention ware mit köstlicher Zeichenkunst versehen/ und ein jeder besonderer Theil ganz genau von ihm in Obacht genommen/ gleichwie er auch die Confusion oder Unordnung an dem letzten Gerichts-Tag sehr sinnreich herfürgebracht/ daß es von allen für allermassen künstlich gehalten und gelobt worden. Dieses Stuck nun sihet zwar ersten Angesichts unfreundlich aus/ wann man es aber Stuck-weis besihet und überlegt/ komt es/ wie gesagt/ sehr herrlich zu Gesicht. Wieder hatte er in selbige Kirchen die Orgel-Flügel gemahlt/ und darauf wie Maria die Treppen hinauf steigt/ und diß ist das bäste Werk in selbiger Kirchen/ auch auf die Und in andere unterschiedliche Kirchen. Thuren der Orgel in die Kirchen S.Maria Zebenigo machte er die Bekehrung S.Pauli/ aber mit nicht sonderm Fleiß/ und alla Charita eine Tafel von einer Abnehmung vom Creutz/ in die Sacristey bey S. Sebastian aber färtigte er zu trutz des Paolo Verones, der auch viel dahin gemahlet/ Moysem in der Wüsten/ und noch andere Historien/ wiederum zu S. Job die drey Marien/ ein Franciscus-Bild/ S. Sebastian und Johann/ wie auch ein Landschaftstuck/ und in die Orgel-Thür der Kirchen von Servi S. Augustin und S. Philipp/ und darunter wie Cain Abel erschlägt; in S. Philipp in das Gewölb des Predigstuls mahlete er die vier Evangelisten/ und über den Altar eine Verkündigung/ darbey unsern HErrn und Heiland in dem Garten/ in flach/ vor dem Altar aber das Abendmahl/ in S. Francesco della Vigno ist der Altar von der Abnehmung vom Creutz mit Maria und einigen Propheten von ihm zu sehen.

Seine Gemählde in S. Marco Schule/ von. S. Marco. Geschichten In S.Marcus Schule aber seynd von dem heiligen Petro und Paulo vier Historien zu finden/ praesentieret/ wie S.Marcus in den Lüften ist/ und einen/ der sehr mit Holz und Eisen/ welches alles zerbrochen/ gequälet und gepeiniget worden/ errettet/ hierinn nun enthalten sich viel Figuren und andere Umstände/ so die Geschichte bereichern und auszieren/ die andere begreift in sich ein Ungewitter zur See und S.Marcus in der Luft/ der einen/ so ihn anruft/erlöset/ welches Stuck aber nicht mit solchem Fleiß/ wie das andere/ gemachet. In

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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Iacopo Tintoretto, Veneetsch Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 177v–179r [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632RqpCFu].Christina Posselt, 07/21/2010The end of this part of the text is on page 382