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TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 146

Mander (Continued from previous page)Informat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Taddeo Zucchero, Schilder van S. Agnolo in Vado, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 160v–163v [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632RFC7Yf].Christina Posselt, 07/21/2010The beginning of this part of the text is on page 354
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Emulio, daß ihme Taddeo eine große Historie vorgegeben werden solte/ diese nun wurde zu End der Porten/ allwo die Capell der heiligen Pauline ist/ ihme bestellet/ jedoch hat er solche nicht ausgemacht/ weil der Papst gestorben/ und alles Gerüst hinweggethan werden müssen. Nach solchem machte Taddeo sehr viel andere herrliche Werke. Und wurde ihm weiters von dem Cardinal noch ein großer Saal/ zu welchem Taddeo sehr munter und muhtig war/ um daselbst sein Vermögen in der Kunst zu erweisen/ angedingt/ aber gleichwie nichts in der Welt beständiges zu finden/ also ist auch dieses Werk wieder durch den Tod Papst Pii des IV. und den Cardinal S. Agnolo Farnese Will sich nicht verheuraten. hinterstellig gemachet worden. Unterdessen aber hatten Taddeo seine Freund gerahten/ daß er sich um bässer Haus zu halten/ in den Ehstand begeben solte/ er aber/ als welcher der Freyheit gewohnt/ beförchtete sich/ daß er mit einer Frauen viel hundert Müh und Sorgen in das Haus bringen möchte/ und gefiel ihme also dieser Raht gantz und gar nicht.

Nach dem begab er sich nach Trinita, die Capell Sein leztes Werk zu S. Trinita. daselbst für den Ertz-Bischof von Corfu, worinn Pieryn del Vaga das Gewölb für den Cardinal S. IV. zugericht/ und von aussen einige Propheten und Kinder mit des Cardinals Wappen verfärtiget/ zu machen. Hier machte Taddeo eine Marien-Himmelfahrt/ mit großen Bildern und Aposteln nach dem Leben auf naß/ bey welchem scheint/ daß die Natur das äußerste Vermögen seiner Kunst offenbaren wollen/ weil solches sein letztes Werk gewesen; Sintemalen er von einer Krankheit/ die zum ersten sich gering/ zuletzt aber tödtlich erzeigt/ überfallen worden. Er ware sonst ein kluger vernünftiger Mann/ sehr mild und sanftmütiger Natur/ auch überflüßig in Zusammenfügung und Invention der Historien/ sehr artig daneben in Gesichtern/ Haar/ Händen und nackenden Sachen/ in welchen er alle Härtigkeit vermeidet/ und nicht/ wie etliche/ wenig Verstand darvon gehabt/ wordurch er dann seines Orts erwiesen/ daß er auch in der Anatomie Wissenschaft trage. Taddeo wurde von der Natur selbst sehr geholffen/ indem er sehr frölich und färtig colorirte. Als er starb/ blieb das Werk alla Trinita und des großen Saals Farnese, wie mit wenigen das Werk zu Caprarola noch bedecket/ welches alles aber in die Hände seines Bruders Friderici gekommen. Er beschloß den 20. Septembris Anno 1566. sein Leben/ und war den 1. September Anno 1529. gebohren/ also 37. Jahr alt. Auch van Mander wiederholt das am Anfang der Vita bereits angegebene Geburtsjahr Taddeos, gibt dessen Lebensalter aber korrekt mit 45 Jahren an (vgl. Mander, Schilderboek, Het leven van Taddeo Zucchero, Schilder van S. Agnolo in Vado, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 163v [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632RFC7Yf]).Christina Posselt, 09/16/2011ManderInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Taddeo Zucchero, Schilder van S. Agnolo in Vado, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 160v–163v [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632RFC7Yf].Christina Posselt, 07/21/2010The beginning of this part of the text is on page 354
SandrartInformat. on source text markers:
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.Christina Posselt, 07/06/2011
Sein Contrafät ist in der Kupferblatte Q. zu sehen.SandrartInformat. on source text markers
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.Christina Posselt, 07/06/2011

LXVI. MICHAEL ANGELO BUONAROTTI, Mahler und Baumeister von Florenz.ManderInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Michel Agnolo Buonarruotti, Florentijn, Schilder, Beeldtsnijder, en Bouwmeester, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 163v–173v [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632RNycBn]. Sandrart kürzt einige Passagen, fügt selbst eine Anekdote hinzu und gibt die meisten der von van Mander zitierten Verse in deutscher Übersetzung wieder, wobei die sprachliche Abfassung bei Sigmund von Birken zu vermuten ist, dem die redaktionelle Überarbeitung von Sandrarts Schrift oblag (vgl. Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25-29; Möseneder 2000, S. 163; Laufhütte 2011, S. 22) .Christina Posselt, 07/21/2010
NAchdem von des Giotto Zeiten her sich unterschiedliche schöne Künstlere gefunden/ welche sich möglichst beflissen/ vermittels eines glücklichen Gestirn-Einflusses/ und dardurch wol temperirter Humoren ihrer Sinnen/ die verwunderliche Schönheit der Natur/ durch die Vollkommenheit ihrer Kunst/nachzubilden/ ist endlich das Liecht der allgemeinen Zeichen-Kunst/ MICHAEL ANGELO BUONAROTTI, aufgegangen/ um denen Nachkömmlingen öffentlich den Weg der

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dreyen Künsten/ als Mahlerey/ Bildhauerey und Baukunst/ zu weisen/ als in welchen er fürtreflich excelliret hat/ über das/ daß sich auch die hochsinnige Philosophia und anmuhtige Poësia gutwillig zu ihme gesellet.

Er war aber in dem Aretinischen Land auf einem Dorff/ Casentino genannt Hier bezeichnet Sandrart in der Folge van Manders irrtümlicherweise den Geburtsort Michelangelos, Caprese, mit dem Namen der Region Casentino.Christina Posselt, 07/30/2008/ Anno 1474. gebohren. Sein Vatter hatte Ludwig geheissen/ und ist von dar/ um in ein anderes Dorff/ Stettignano, so drey welsche Meilen von Florenz gelegen/ zu wohnen/ gezogen. Da er dann seine Kinder zur Arbeit in Woll und Seiden angehalten/ weiln er dern viel/ und wenig Einkommens gehabt. Als nun Michaël Angelo erwachsen/ wurde er nach Florenz in die Schuel gestellt/ allwo er all sein Zeit/ so er nur konte/ mit Zeichnen zugebracht/ derenthalben ihm auch von seinem Vatter sehr gedrohet/ und er darüber gar geschlagen worden/ gleich als ob diese Kunst veracht und nicht rühmlich wäre. Er wurde mit einem Francesco Granacci, Lernet bey Dominico Girlandajo. der eben auch seines Alters gewesen/ bekannt/ dieser nun/ wie er zu Dominico Girlandajo, die Mahlerey zu erlernen/ gethan worden/ gabe Michaël Angelo immerzu von seinem Meister/ als welchen man für den bästen Italienischen Mahler gehalten/ viel Zeichnungen/ weil er denselben zu solcher Kunst sehr geneigt sahe. Endlichen aber ist Michaël Angelo auch dahin/ etwas zu lernen/ in seinem 14. Jahr gedingt worden/ woselbst er dann im Zeichnen so zugenommen/ daß er Verbäßert noch jung seines Meisters Zeichnung. nicht allein alle seine Mit-Discipel in kurtzer Zeit übertraff/ sondern auch noch als ein Jung eine gekleidete Frau/ so der Meister mit der Feder gemacht/ gecontrafätet/ worzu Michaël Angelo eine gröbere Feder genommen/ und seines Meisters Bild einen andern und bässern Umriß gegeben/ welches dann wol von einem solchen Jüngling/ der seines Meisters Sachen verbässern dörfen und können/ zu verwundern war. Diß Papier ist nachmalen/ als ein besondere Reliquie, von Vassari aufgehoben worden.

Es begab sich/ daß/ als sein Meister die große Capell zu S. Maria Novella mahlete/ und einst ausgienge/ Michaël Angelo das gantze Gerüst mit allem Zugehör und den Jungen/ so darauf sassen und arbeiteten/ ganz natürlich abmahlete/ welches/ als es Dominico im wieder zuruckkehren gesehen/ hat er sich darüber höchlich verwundert/ Studirt nach des Martin Schöns Kupferstichen. und gesagt: Dieser Jüngling kan mehr als ich. Damals bekam er ein Kupferstich von unserm Teutschen Martin Schön/ wie die Teufel den heiligen Antonium in die Lüfte führen/ diß conterfätete er mit der Feder/ daß man es nicht erkennen konte/ machte aber nachgehends dieses Gemähl/ und kaufte darzu etliche fremde Fisch/ um einige seiner Teuffel darnach zu coloriern. Als ihme einige Kupfer geliehen wurden/ copierte er dieselbe so natürlich/ daß man sie von dem Original nicht unterscheiden können/ durch welches er dann gleich einen sehr grossen Namen überkommen.

Komt zu Lorenzo de Medicis. Zu solcher Zeit hatte der Herr Lorenz de Medicis in seinem Garten/ bey dem Platz von S. Marco, sehr viel antiche Bilder/ und andere Kunststücke/ mit grossem Kosten gesammlet undManderInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Michel Agnolo Buonarruotti, Florentijn, Schilder, Beeldtsnijder, en Bouwmeester, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 163v–173v [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632RNycBn]. Sandrart kürzt einige Passagen, fügt selbst eine Anekdote hinzu und gibt die meisten der von van Mander zitierten Verse in deutscher Übersetzung wieder, wobei die sprachliche Abfassung bei Sigmund von Birken zu vermuten ist, dem die redaktionelle Überarbeitung von Sandrarts Schrift oblag (vgl. Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25-29; Möseneder 2000, S. 163; Laufhütte 2011, S. 22) .Christina Posselt, 07/21/2010