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TA 1680, Iconologia Deorum, S. 93

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derer Bildnus eine überaus schöne Nymphe vorstellte/ welche selbst/ da sie vom Ovidius im V. Buch Fastorum redend eingeführet wird/ also von ihrer Schönheit saget:

Quae fuerat mihi forma, grave est narrare modestae:
Sed generum matri repperit illa Deum.
Ich darff nicht sagen viel = = = =
Schand wär es/ wann ich sagt wie schön ich sey gewesen/
Gnug/ daß mich drum ein Gott zur Liebsten auserlesen.

Es wird ihr auch ein Krantz von mancherley Blumen aufgesetzt/ und ihre Kleidung mit blutfärbigen Blumen gebildet/ dann die Blumen/ wormit die Erden bekleidet ist/ stellen allerhand Arten von Farben vor. Philostratus hat deß Zephyrus Bildnus in Gestalt eines Jünglings/ schön von Angesicht/ an den Schultern geflügelt/ und umb das Haupt mit den schönsten Blumen bekräntzt/ vorgestellet.

Die Flüsse sind von den Alten als Götter geehret worden. Itzo verfügen wir uns wieder zu den Flüssen/ als die von den Alten ebenmässig für Götter gehalten/ und mit Anbetung und Opffern verehrt worden. Sie pflegten ihnen das abgeschnittene Haar durch sonderliche Ceremonien zu opffern/ und insonderheit thaten solches/ wie Pausanias bezeuget/ die Griechen; welches auch aus dem Homerus abzusehen/ wann er den Peleus einführet/ der dem Fluß Sperchius ein Gelübd thut/ daß er ihm seine Haare opffern wolle/ wann sein Sohn Achilles aus dem Trojanischen Kriege gesund wieder würde zu ihm nach Haus kommen. Und in der Attischen Landschafft/ bey dem Fluß Cephisus/ war eines Jünglings Statua zu sehen/ der ihm selbst das Haar abschnitte/ besagtem Fluß solches aufzuopffern. Das Bildnus der Flüsse war einem bärtigen Manne gleich/ mit langem Haupt-Haar/ lag auf der Erden und steurete sich auf den Elbogen/ wie dessen Philostratus/ in der Beschreibung Thessaliens/ gedencket; dann die Flüsse in ihren Bildnussen sich niemahln auf die Beine erheben/ pflegten sich aber öffters auf einen grossen Krug zu steuren/ aus welchem das Wasser häuffig hervor strudelt. Also hat Statius Inachus. den Inachus gebildet. Servius saget/ es werden den Flüssen auch Hörner zugeeignet; entweder weil das Brausen deß Wassers/ das Brüllen der Ochsen ausdrucket/ oder weil die Uffer der Flüsse/ wie die Hörner/ sich umkrümmen. Dannenhero Virgilius im IIX. Buch Aeneidos von der Tyber sagt:

Corniger Hesperidum fluvius reg- nator aqvarum.
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Der schön-gehörnte Strohm und König aller Flüsse.

Und eben diesen beschreibet er kurtz vorher also:

Huic Deus ipse loci, fluvio Tiberi- nus amoeno
Populeas inter senior se attollere frondes
Visus: eum tenuis glauco velabat a- mictu
Carbasus, & crines umbrosa tege- bat arundo.
Da dünckt ihm/ wie der Geist deß Orts hervor sich reckte
aus seinem schönen Fluß/ der um den Leib sich deckte
mit grauem Segel-Tuch/ und auf dem Haupt trug er
von Schilffrohr einen Krantz.

Eridanus. Eben dieser saget auch lib. 4. Georgicor. vom Eridanus also:

Et gemina auratus taurino cornua vultu
Eridanus.
Auch der Eridanus/ so einem Stier sieht gleich
mit seinem Hörner-Paar/ und gläntzt am Golde reich.

Allda Probus meldet/ es werde Eridanus mit einem Ochsen-Gesichte ausgebildet/ weil der Schall/ welchen er von sich giebt/ dem Brüllen eines Ochsen nicht gar ungleich/ auch dessen Uffer wie die Hörner umgekrümmet sey. Aelianus schreibet/ daß man die Bildnussen derjenigen Flüsse/ so vorher keine gewisse Gestalt gehabt/ nachgehends in Gestalt der Ochsen vorgestellet habe. Eben dieses ist auch beym Festus Pompejus zu lesen/ daß nämlich der Flüsse Statuen als Ochsen/ das ist/ gehörnet seyen gebildet worden/ dann sie wie die Ochsen wild und unbändig zu seyn pflegen. Es krönten auch die Alten die Flüsse mit Rohrblättern; weil das Rohr an wässerigen Orten weit besser als anderswo wächset und hervor kommt. Ovidius im XIII. Buch seiner Verwandelungen/ wann er die Fabel von dem in einen Fluß verwandelten Acis in einen Fluß verwandelt Acis erzehlet/ welchen Polyphemus/ mit Hinwerffung eines grossen Steins/ zertrümmert hatte/ führet die von ihme also erzehlende Galathea ein:

Miraque res, subito media tenus extitit alvo
Incinctus Juvenis, flexit nova cor- nua cannis,