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TA 1679, Metamorphosis, S. 116

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heraus geworffen: sondern es schwinget die leichte Flügel in die Höhe/ und breitet sich von einem zum andern aus. Ein Schiff/ so von der Gewalt der Winde getrieben wird/ kann man mit Anckern und Seilen anhalten und vest legen: wann aber ein Wort/ aus dem Hafen des Mundes/ abgefahren/ ist offtermalen weder Rede/ oder Schiffslage/ weder Ufer/ noch Ancker vorhanden/ so es anhalten und stillen möchten: sondernes lauffet mit grossem Gerüchte auf eine Klippe/ und stürtzt seinen Herrn/ von dem es auskommen/ in den Abgrund des Meers. Weil nun viel Redens/ so gar viel Schadens thun kan: gebotte Pythagoras seinen Lehr-Schülern/ daß sie/ in gantzer fünff Jahren/ kein Wort reden/ sondern schweigen lernen musten/ und diese Schule wurde genennet Echemitie/ oder die Bezwingung der Zunge: dann wer keine Maß im Schweigen zugebrauchen weis/ der

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Auslegung/ über die Telethusa und Isis. wird schwerlich auch mässiglich reden können. Daß Telethusa ihre Zunge bezwingen konte/ war eine Ursach/ daß die Isis Gemeint ist hier Iphis, die Tochter der Telethusa und des Ligdos, die durch die Göttin Isis in einen Jungen verwandelt wird (vgl. Roscher, Mythologie, Bd. II.1, Sp. 310 [4]. Die Passage ist auf die Erzählung in Ovid, Metamorphosen (Ov. met. 9, 666–797) zurückzuführen.Saskia Schäfer-Arnold, 04/06/2011 vom Tode erlöst/ und in Mannskleidern auferzogen/ auch nachgehends ein Mann worden. Welche gedichtete Veränderung anders nichts andeutet/ dann daß unterweilen eine Tochter wol auferzogen/ gründlich gelehrt/ auch in freyen Künsten/ das bey denen Weibern sonsten ungemein ist/ geschicklich/ unterwiesen und erfahren ist/ daß sich iederman darüber verwundern muß/ wie tüchtig sie sey/ alles das/ was sonsten einem Manne zukommt/ zu bedienen und auszurichten/ also daß sie nachmals/ so wol ihr selbsten/ als ihrem Manne/ Eltern und gantzem Hausgesinde sehr nutz und dienlich seyn könne.

Ende des neundten Buchs.

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Ausleg- und Sinn-gebender
Erklärung/
der
METAMORPHOSIS
oder
Verwandlungs-Bücher/
Des
Publius Ovidius Naso.
Zehntes Buch.
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Vom Orpheus. IN diesem zehnten Buche/ finden wir erstlich den lieblich- und anmuhtig/ spielenden Thracischen Säiten-spieler/ der mit der schönen Euridice Beylager hält: Er war ein Sohn des Apollo/ und (wie wir anderwarts gesagt haben) der Calliope/ zu diesem Beylager kam von Creta der Hochzeit-Gott/ aus der glücklichen Ehe des neu erstandenen Manns Iphis/ in das Thracische Ciconien geflogen/ da er anders nichts/ dann traurige Vorzeichen gab/ dann er keinen frölichen Anblick zeigte/ noch einig angenehmes Wort redete. Die Hochzeit-Kertzen/ welche dieser Gott in der rechten Hand hatte/ war nichts/ dann Rauch/ weil sie von Thränen gantz tunckel brandte/ und zu spratzeln und krachen pflegte. Kürtzlich/ die Braut gieng mit den Najaden/ wie unser Poet sagt: Virgilius aber sagt/ mit dem gantzen Chor der Gesellschafft der Dryaden/ in dem grünen sich zu ergetzen/ und wurde gesehen/ von dem ersten Bienmann/ dem jungen Aristaeus/ Könige von Arcadien/ der sich in sie verliebte/ und ihr nachjagte/ da sie

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vor ihm flüchtig/ endlich durch die tödliche Schlangen-bissige Fersen-Wunde in Plutonis tunckelm Reich erligen muste. Wie unser Poet/ und Virgilius/ im vierdten Buch des Landbaues/ dis alles/ wie auch des Orpheus Hertzweh/ seine Thier-Zähmung/ das Bewegen der sinnlosen Dinge/ die Höllen-fahrt und angenehme Wiederkunft/ mit neuer Traurigkeit über den zweyten Verlust seiner hertzlich-geliebten Gemahlin/ beschreibt. Maro erzehlt/ daß er gerne wieder umgekehrt wäre/ zu versuchen/ ob er mit seinem anmuhtig und lieblichklingendem Säiten/ der grausamen Höllgeister Hertzen besänfftigen möchte. Allein was solte er thun ? der greise unbarmhertzige Fuhrman wolte ihn/ mit seinem alten/ mürben und geflicktem Kahn/ über die drey Höllen-Flüsse/ Acheron/ Styx und Cocytus/ nicht wiederum hinüber führen. Dieser Höllen-Strohm-Fahrer/ Charon/ war ein Sohn des Erebus/ und der Nacht. Erebus aber war von dem Chaos-Volcke/ und nicht um ein Haar besser/ als ein greulicher/ kalter/ tunckler und tieffer Ort der verdammten Seelen/ oder derjenigen/ welche auf dieser Welt viel böses begangen und allda grausamlich