Aeneas-Gruppe
- Bernini, Gian Lorenzo ; Sandrarts Zuschreibung an Pietro Bernini wurde auch in der kunsthistorischen Forschung lange diskutiert, ist heute jedoch zugunsten Gian Lorenzo Berninis revidiert.
- Bernini, Pietro ; In der Forschung hat sich inzwischen die Zuschreibung an Gian Lorenzo Bernini gefestigt (Kessler 2005, S. 402 f.)
Related places
Literature
- Kessler 2005; S. 400–404, Kat.-Nr. E11
- Teutsche Academie 1675/ Viten (Ed. Peltzer 1925); S. 415, Anm. 1261
Basic data
Date
1618–19
Material(s)/Technique
Marmor
Dimensions
2,20 m (Höhe)
Location
Rom, Galleria Borghese, Inv.-Nr. 183
Mentions in the “Teutsche Academie”
“… viele Bilder über Lebens-Grösse von Marmelstein anzutreffen/ und sonderlich darinnen wahrzunehmen/ wie Aeneas seinen Vatter Anchisen aus dem Brand träget mit Cassandro , von einem Stuck Marmor sehr vernünftig vorgestellet/ und noch andere Sachen mehr/ die er allda zur Gedächtnus hinterlassen.”
TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 199
Annotations
Die Zuschreibung dieser Skulpturengruppe galt lange Zeit als umstritten. Sandrarts Zuschreibung erhält zwar durch ihre zeitliche Nähe besonderes Gewicht – er hielt sich 1629 im Todesjahr Pietro Berninis in Rom auf –, wird jedoch durch den Irrtum des Vornamens in ihrer Zuverlässigkeit relativiert. Giovanni Baglione führt die Aeneas-Gruppe nicht in Berninis Œuvre auf (Kessler 2005, S. 401). Domenico Bernini nennt sie unter den von Pietros Sohn Gian Lorenzo für Scipione Borghese geschaffenen Werken (vgl. Domenico Bernini: Vita del Cav. Giovanni Lorenzo Bernini, Rom 1713). Von dieser Aussage ist auch die Zuschreibung von Filippo Baldinucci (1682) beeinflusst. Nachdem auch im 19. und Anfang des 20. Jhs. diverse Diskussionen um die Attribution geführt wurden, konnte durch den archivalischen Fund Italo Faldis einer Zahlungsnotiz vom 14. Oktober 1619 für den Piedestal der Gruppe die Datierung gesichert und auf dieser Basis die Zuschreibung an Gian Lorenzo Bernini gefestigt werden (Kessler 2005, S. 402 f.).