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Der Totentanz

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  • Manuel, Niklaus; in der Szene »Der Tod und die Ungläubigen/ Der Tod und der Maler«
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Basic data

Date

1516/17–1519/20

Material(s)/Technique

Fresko oder Öl auf Holz

Dimensions

230 x 310 cm

Inscriptions

zu jeder Szene drei bis vier vierzeilige Strophen; in fünf Kopien erhalten, davon gilt die handgeschriebene Kopie von Hans Kiener (1576) als zuverlässigste Abschrift (vgl. Kat. Bern 1979, S. 252)

Location

Spätestens 1660 bei der Erweiterung der heutigen Zeughausgasse verloren gegangen

Mentions in the “Teutsche Academie”

“… vornehmer Mahler gewesen seyn/ auch deßwegen großes Lob überkommen haben. Unter andern ist bekandt sein Todten-Tanz/ darinn er allerley Stands-Personen mit Oelfarb/ in Lebens-Größe bildete/ auch sich selbst gar artig praesentirte/ und ist nur Schade/ daß man dieses große Werk/ so in allen…”
TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 253

“BErn/ die berühmte Stadt in Schweitzerland/ geniesset viel Lobs/ wegen eines kunstreichen Todtentantzes auf einem Kirchhof daselbst/ von ihrem Niclas Manuel vortrefflich gemahlt: welches aber/ aus Unachtsamkeit und wenig Liebe…”
TA 1679, II (Skulptur), S. 83

- - Nicl. Manuels zu Bern. 83/a.”
TA 1679, II (Skulptur), Register [III]

Annotations

Manuels Totentanz befand sich ursprünglich an der rund 80 Meter langen Innenseite der Mauer des Laienfriedhofs des Dominikanerfriedhofs, für das er auch 1516–18 den Hochaltar ausführte (vgl. Tripps 2005, S. 9). Der Totentanz bestand aus 21 Szenen, in denen der personifizierte Tod mit 41 Vertretern der weltlichen und geistlichen Stände tanzt, etwa mit dem Bischof oder dem Schultheiss. Der Zyklus begann mit der »Vertreibung aus dem Paradies/ Moses erhält die Gesetzestafeln« und der »Kreuzigung/ Konzert im Beinhaus«. Jede Szene wurde mit vierzeiligen Strophen erläutert, die Manuel vermutlich selbst verfasst hat. Gestiftet wurde der Totentanz von Berner Familien, worüber die Wappen in den rahmenden Arkadenbögen jeder Szene Auskunft geben. Als Monumentalmalerei ergänzt das Bildthema die Totentanz-Dichtung, die spätestens in der zweiten Hälfte des 14. Jhs. entstanden sein dürfte, zur Belehrung der Laien. Es ist unklar, ob der Zyklus direkt auf die Mauer oder auf Holztafeln gemalt wurde, die an die Mauer montiert wurden. Möglicherweise waren auch nur die Texte auf Holztafeln angebracht. Sandrarts Beschreibung, es seien »auf dem Rahthaus von gedachtem Todentantz noch etliche Reliquien verwahret« (TA 1679, II (Skulptur), S. 83), scheint für Tafelmalerei zu sprechen, doch könnte es sich bei der Ölmalerei auch um spätere Restaurierungen handeln (vgl. Kat. Bern 1979, S. 253). Diese von Sandrart gesehenen Reste sind heute verschollen. Es hat sich jedoch eine Kopie des Zyklus’ von Albrecht Kauw erhalten, der Manuels Werk auf 24 Blättern in Gouache-Technik reproduzierte und diese dem Berner Rat schenkte. Im Besitz des Landvogtes Brandolf Egger (1674–1731) wurden die Darstellungen auf neue Trägerseiten aufgeklebt, der Text wurde neu dazu geschrieben.
Christina Posselt, 08/28/2009

Mentioned in annotations

Seit Sandrarts Erwähnung der Holzschnittfolge zählt sie zu den…
Christina Posselt, 08/31/2009