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Ein allegorischer Zyklus führt den Untergang und die Wiederentdeckung der Antike vor Augen. Die Erklärung des Kupfertitels aus der Feder des Philologen Christoph Arnold (vgl. TA 1680, Iconologia Deorum, Lobgedichte auf den Autor [II], Erklärung des Titelkupfers) ergänzt in Worten das turbulente Geschehen: In der linken Bildhälfte stürzen der geflügelte Chronos – die zerstörerische Zeit – und sein Begleiter, der Tod, die antiken Kunstwerke ins Dunkel der Vergessenheit. Zu erkennen ist vor allem der kopfüber herabstürzende Jupiter auf dem Adler mit Blitzbündel in der Hand. Muskulöse Männer, die in ihrem Körperbau den antiken Göttern nicht nachstehen (und damit die bereits vollzogene Orientierung des Künstlers an diesen offenbaren), bergen am unteren Bildrand die Überreste der Antike in Form von Torsen und Münzen. Merkur nimmt die antiken Fundstücke gemeinsam mit den Personifikationen von Skulptur und Malerei in Empfang, um sie, den Kreislauf vollendend, an Minerva weiterzureichen. Die antike Göttin kniet zu Füßen eines Thrones, auf dem eine Personifikation Roms (oder Italiens) über den Kreislauf herrscht. Als ruhender Pol in der Mitte des kreisenden Geschehens steht eine Büste des griechischen Dichters Homer, wie sie Sandrart ähnlich in einer Tafel im Band über die antiken Künstler zeigte. Hier jedoch ist sie geschmückt mit einem Lorbeerkranz, während im Hintergrund ein Putto mit Fanfaren den Ruhm der Stadt Rom verkündet.

Annotation by Anna Schreurs09/28/2010

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