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TA 1679, II (Skulptur), S. 72

Sandrart (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Die Ausführungen zum Asbestgewebe ist ein selbständiger Bericht Sandrarts (vgl. Sponsel 1896, S. 34); vgl. auch Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 419, Anm. 1360.Julia Kleinbeck, 29.07.2011Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 963
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verordneten Ort/ mit gebräuchlichen Ceremonien beygesetzet: Wie dann deren noch viele zu Rom bey den Liebhabern/ zur Gedächtnis/ zu sehen sind/ Kais. Ferdinand III. gibt 18000 Gülden dafür. auch alda und zu Neapoli, besonderlich aber zu Puzeolo und im Campo de Liseo, noch täglich unter der Erden gefunden werden.

Es beliebte Ihr Kaiserl. Majest. diese Leinwat so sehr/ daß Sie dafür 18000 Gulden bezahlen Ein Carmeliter Münch aus Sicilien/ macht von diesem Stein Papier/ das nicht verbrennet: das bekomt der Autor, und gibt davon Herrn Hilling zu Nürnberg. lassen/ auch nachgehends aus Sicilia einen Carmeliter Münch/ welcher diese Practic wol verstanden/ an den Kaiserlichen Hof beruffen: der alda von solchem Stein vielerley Fäden gesponnen/ auch davon Leinwat/ Strümpf und Handschuhe gewircket. Er hat mir davon einen Beutel verehrt/ mit etlichen Bögen Papier: von welchem lezten ich Herrn Johann Adam Hilling allhier/ welcher sonst viel verwunderliche Rariteten von allerley Sorten/ besonderlich der fremden/ zierlichen/ und nachsinnlichen natürlichen Mineralien gesamlet/ und darinn alle andere übertrifft/ etwas mitgetheilet/ und kan dis Papier im Feuer ligen und gantz glüend werden/ da es im wieder-herauskommen/ gantz unverzehrt seine vorige Qualitet erhalten hat.

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Diese Lein- oder vielmehr Steinwat/ nannten die Griechen Asbestum, vom Kalch/ (ἀσβεςον der auch im Feuer gereinigt wird. Bey den Lateinern hieße es Linum vivum, lebende Leinwat/ Plin. Hist. nat. lib. 19. c. 1. weil sie unverbrennlich. Wie Plinius schreibet/ so ward sie den Perlen gleich geschätzet. Der Kaiser Nero/ soll ein Handtuch davon gehabt haben. Dieser Flachs ware übel zu spinnen/ weil die Haare gar kurz gewesen. Und so viel sey von dieser Rarität und Seltsamheit gesagt.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Die Ausführungen zum Asbestgewebe ist ein selbständiger Bericht Sandrarts (vgl. Sponsel 1896, S. 34); vgl. auch Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 419, Anm. 1360.Julia Kleinbeck, 29.07.2011Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 963

SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Passage wurde vermutlich von Sandrart verfasst. Der bibliographische Verweis auf den Historiker Peter Lambeck und die Bibliotheca Vindobonensis findet sich allerdings auch bei Patin in dessen Relations Historiques (Patin, Relation Historiques, überprüft anhand der Ausgabe 1695, S. 226); vgl. auch Sponsel 1896, S. 34.Julia Kleinbeck, 14.02.2012
Von dem übrigen dieser Kaiserlichen Kunst- und Schatzkammer/ (welches alles zuerwehnen/ mehr dann vier dieser Bücher erfüllen würde/ so aber nicht unsers Vornehmens ist) hat nicht allein der berühmte D. Carl Patin in seiner Relation historique sehr viel geschrieben/ sondern auch Petrus Lambecius, Röm. Kaiserl. Maj. Consiliarius, Bibliothecarius und Historiographus, in Bibliotheca Vindobonensi, (welche in unterschiedlichen Theilen besteht) allbereits davon gehandelt/ und in allem ausführlichen Bericht gethan.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Passage wurde vermutlich von Sandrart verfasst. Der bibliographische Verweis auf den Historiker Peter Lambeck und die Bibliotheca Vindobonensis findet sich allerdings auch bei Patin in dessen Relations Historiques (Patin, Relation Historiques, überprüft anhand der Ausgabe 1695, S. 226); vgl. auch Sponsel 1896, S. 34.Julia Kleinbeck, 14.02.2012

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PatinInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S.34): Patin, Relations Historiques, überprüft anhand der Ausgabe 1695, S. 83-89.Julia Kleinbeck, 12.07.2010
DEr Chur-Fürstlichen Durchl. in Bayrn Residenz zu München/ ein vortrefflicher/ wolverständiger und grosser Bau/ zeigt uns nicht allein eine zierliche gute Architectur von aussen/ sondern auch inwendig/ nach Gelegenheit des Orts/ alles dermassen wol und Majestätisch angelegt/ daß sie billich/ vor allen andern im Teutschen Reich/ eine Hoch-Fürstliche Wohnung heissen mag. Dessen Architectus ware fast völlig der Churfürst Maximilian selber/ Glorwürdiger Mit vielen Zimmern. Gedächtnis: und ist darinne nicht allein für S. Durchl. für dero Churfürstl. Gemahlin/ Prinzen und Prinzessin Aus der Ehe von Maximilian mit Maria Anna von Bayern gingen zwei Söhne hervor, neben dem erstgeborenen Ferdinand Maria (1636–1679) Maximilian Philipp Hieronymus (1638–1705), aber keine TochterAnna Schreurs, 16.10.2008/ und angehörige Domestiken/ alle nötige Gelegenheit/ von Fürstlichen Zimmern/ sondern sie können überdas darinn bequemlich logiren den Römischen Kaiser/ samt andern Chur-und Fürsten/ und ist iedes Zimmer also besonders versehen/ daß keines dem anderen Hindernis bringet.

Dieser Palast ist nun inwendig mit allerley Zier und Reichtum an Mobilien versehen.PatinInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S.34): Patin, Relations Historiques, überprüft anhand der Ausgabe 1695, S. 83-89.Julia Kleinbeck, 12.07.2010
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Dieser Einschub zur »Kunstgalerie« der Residenz, welcher konkrete Künstler nennt, wurde von Sandrart verfasst; vgl. Sponsel 1896, S. 34.Julia Kleinbeck, 12.07.2010
Sonderlich Die Kunst Gallerie. pranget daselbst die Gallerie mit alten vortrefflichen auserwählten raren Gemähl-Tafeln von den besten alten Teutschen Meistern/ darunter eine Menge von Albrecht Dürer/ Lucas von Leiden Zu nennen ist hier Lucas von Leydens Maria mit dem Kinde, der Hl. Maria Magdalena und einem Stifter; vgl. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 419, Anm. 1366Julia Kleinbeck, 10.09.2010/ Johann Hembsen/ Lucas Crannach Der Selbstmord der Lukretia wurde vermutlich 1608 erworben. Außerdem »Der Verliebte Alte« (ein Werkstattbild in Schleißheim), sowie die »Ehebrecherin vor Christus« (Schleißheim); vgl. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 419, Anm. 1368.Julia Kleinbeck, 10.09.2010/ Johann Schauffelle/ auch von dem niemals genug gepriesenen Bartolme Behem Zu den Werken in der kurfürstlichen Kunstkammer zählte neben zahlreichen Fürstenbildnissen Behams auch die Geschichte der Heiligen Helena; vgl. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 419, Anm. 1369.Julia Kleinbeck, 10.09.2010. Da ist auch ein rares Marienbild/ von dem grossen Italiäner Raphael

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de Urbino, dessen im Ersten Theil dieses Wercks zur Gnügen erwehnt worden.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Dieser Einschub zur »Kunstgalerie« der Residenz, welcher konkrete Künstler nennt, wurde von Sandrart verfasst; vgl. Sponsel 1896, S. 34.Julia Kleinbeck, 12.07.2010

PatinInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S.34): Patin, Relations Historiques, überprüft anhand der Ausgabe 1695, S. 83-89.Julia Kleinbeck, 12.07.2010
Kürzlich von dieses Palasts Welt-berühmten Von 350. Conterfetischen alten Brustbildern /Antiquitäten zu reden/ so lassen/ im selbigen Saal allein/ sich zehlen/ dreyhundert und funfzig runde Brustbilder in Lebens- Größe/ von weissem Marmor/Porfiro, Jaspis und Metall/ Contrafecte der alten Griechischen Feldherren/ auch der Römischen Kaiser/ und anderer/ die durch Hohe Geburt oder Groß-Heldenthaten sich unsterblich gemacht/ und diese sind meist antiche, stehen auch in richtiger Zeit-Ordnung/ daß man es in keinem Antiquario zu Rom oder anderswo bässer finden könte: zu höchster Ergetzung derer/ die in der Kunst und Antiquität Verstand und Erfahrung haben. Es ist alda unter andern verwunderlich ein und anderer antiquität. grosser Alexander/ samt einer Menge von Idolis, oder Abgötzen/ auch seltsamer und Meisterhafter schöner Geschirre von weissem Marmelstein. Es ist auch sonst dieser Palast durch und durch in allen Ecken oder Winckeln mit Raritäten erfüllet/ mit Modernen-Gemählen der allerberühmtesten Italiänischen/ auch Teutschen und Niederländischen Kunst-Mahler:PatinInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S.34): Patin, Relations Historiques, überprüft anhand der Ausgabe 1695, S. 83-89.Julia Kleinbeck, 12.07.2010
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Dieser Einschub zur »Kurbayerischen Galerie« in Schleißheim, durch den gleichsam die Werke des Autors eingeflochten werden, stammt von Sandrart; vgl. Sponsel 1896, S. 34.Julia Kleinbeck, 12.07.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 965
und finden sich nicht allein in dieser Auch zu Schleißheim. Residenz, sondern auch ausserhalb zu Schleißheim/ alle Zimmer reichlich also bezieret. Man siehet alda/ neben Titians, Paul Veronnets und Stucke des Autoris daselbst.Tintorets, auch viel Stucke von meiner Hand: Darunter im großen Saal die zwölf Monate des Jahrs/ auch die Flüchtung in Egypten/ die im Druck sind/ samt dem Fischzug S. Petri, und noch

Sandrart (Fortsetzung auf einer folgenden Seite)Informat. zur Quellenmarkierung
Dieser Einschub zur »Kurbayerischen Galerie« in Schleißheim, durch den gleichsam die Werke des Autors eingeflochten werden, stammt von Sandrart; vgl. Sponsel 1896, S. 34.Julia Kleinbeck, 12.07.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 965