TA 1679, I (Architektur), S. 96
Donati (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Für Sponsel liegt Donatis Roma Vetus als Hauptreferenzquelle zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32). Das gesamt Kapitel über die Obelisken lässt sich jedoch nur passagenweise Donatis Schrift zuordnen: für die einleitenden Worte ist zu verweisen auf Donati, Roma Vetus, Liber Tertius, Kap. XIV, De Circis, überprüft anhand der Ausgabe 1648, S. 259 f. Die folgenden Ausführungen konnten hingegen bisher keiner konkreten Textpassage zugeordnet werden.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 827
dieses wunderbaren Wercks begab es sich nach der Zeit/ als Cambyses solche Stadt erobert hatte/ und alles mit Feuer verbrante; daß er/ in Betrachtung solches hochansehnlichen Baues/ das Feuer löschen lassen; da es an denjenigen Obeliscum kommen wolte.
Amm. Marcell. lib. 17. Hist. Zudem/ so ist auch aus den Historien bekant/ daß der Keyser Augustus (nachdem gantz Egypten unter das Römische Joch gebracht worden) eben denselbigen Obeliscum, da er sonst die übrigen aus dem Land hinweg genommen/ unverruckt gelassen; entweder/ dieweil ihn die allzugrosse Last/ oder dessen sonderbare Heiligkeit/ als eine geweihte Sonnen-seule/ davon abgeschrecket. Allein Keyser Constantinus last den grossen Obliscum nach Alexandrien führen. der Keyser Constantinus hat sich an der beeden keines gekehret/ sondern/ auf dem Nilstrom/ von dannen führen/ bey der Stadt Alexandria ausladen/ und daselbst ein Schiff von ungewöhnlicher Grösse darzu bauen lassen/ welches von dreyhundert Ruderknechten fortgetrieben werden muste. Sintemal Constantinus willens gewest/ das Neue Rom/ das ist/ seine Residenz-stadt Constantinopel damit auszuzieren/ und desto ansehnlicher zu machen: Allein durch seinen Tod wurde die Uberbringung desselben etwas ruckstellig gemacht; bis endlich dessen Sohn/ Keyser Constantius, im Keyser Constantinus Constantius läst ihn gar nach Rom bringen. Jahr dreyhundert sieben und funffzig/ diejenige Last zu Schiff bringen/ und über Meer/ auf der Tiber/ bis in den Flecken Alexandri, so drey Meilen von der Stadt gelegen/ liefern lies: Allda man solchen Obeliscum auf Winden gelegt und allgemach/ durch das Ostienische Thor/ in den Circum Maximum gebracht. Stunden also zween Obelisci, daselbst/ nemlich ausser diesem auch der kleinere/ welchen der Keyser Augustus (wie zuvor schon gemeldt) dahin bringen/ und der König Semnes-erteus (zu dessen Zeiten Pythagoras sich in Egypten aufgehalten) hauen lassen: Und wiewol dieser nach jenem erst gehauen worden/ so wurde er doch vor demselbigen in Circo aufgerichtet; Dessen Urheber/ nach Herodoti Meinung/ der König Psemnus soll gewesen seyn. Hat ihm demnach
Pabst Sixtus V. läst sie wieder aufrichten. der zuvor mit Ruhm bemeldte Pabst Sixtus V. sonders belieben lassen/ diese beede Obeliscos, davon der eine der Sonnen/ der andere aber dem Mond geweihet war/ aus der Erden/ darein sie längst verfallen waren/ wieder hervor zu suchen/ zu reinigen/ und den kleinen (als des Keysers Augusti) auf der geraden Strassen (Via recta genannt) vor St. Marien/ den andern aber vor der Lateranischen Kirche aufrichten zu lassen: Welches zwölff hundert ein dreyssig Jahre hernach beschehen/ als der Keyser Constantius solchen gen Rom gebracht: Und vier und zwangzig hundert und zwanzig Jahre nach derjenigen Zeit/ da der König Ramesses denselben aus dem Syenitischen Steinbruch hauen/ und zurichten lassen. Diese beede nun sind noch heutiges Tages/ wegen ihrer Hieroglyphischen Sinnbilder-schrifft/ vor andern/ sehr wol zu sehen: Des letzern Innschrifft/ samt derselben Erklärung/ hat uns zwar Hermapion in Griechischer Sprache beschrieben; Dagegen aber Ammianus, in seinen Geschichtbüchern/ diejenige nicht gantz behalten: Wiewol des obbemeldten Königes Lobsprüche/ samt der Egyptischen Majestät/ sattsamlich daraus zu erkennen/ und abzunehmen.DonatiInformat. zur Quellenmarkierung
Für Sponsel liegt Donatis Roma Vetus als Hauptreferenzquelle zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32). Das gesamt Kapitel über die Obelisken lässt sich jedoch nur passagenweise Donatis Schrift zuordnen: für die einleitenden Worte ist zu verweisen auf Donati, Roma Vetus, Liber Tertius, Kap. XIV, De Circis, überprüft anhand der Ausgabe 1648, S. 259 f.
Die folgenden Ausführungen konnten hingegen bisher keiner konkreten Textpassage zugeordnet werden.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 827
Für Sponsel (Sponsel 1896, S. 32) liegt auch für diese Verse Donatis Roma vetus als Quelle zugrunde. Jedoch ist anzunehmen, dass das Gedicht aus einer Person aus Sandrarts Umfeld verfasst wurde, möglicherweise Sigmund von Birken, der als hauptverantwortlicher Redaktor des Ersten Hauptteils der Teutschen Academie diverse Gedichte für den zweiten Band 1679 verfasste (vgl. Laufhütte 2011, S. 22).Der Königliche Schmuck/ womit Egypten¶ prangte/
und/ bey der Nachwelt/Ruhm/ den sie ge-¶ sucht erlangte/
ist denen höchst verpflicht/
die ihn dort aufgericht.
Wo Kunst/ und Alterthum/ in Ehren wird¶ gehalten;
allwo der Päbste Fleiß nichts Altes lässt¶ veralten:
Und wo kein Barbar kan/
gleichwie er sonst gethan/
Gewalt verüben:
das/ was geschrieben/
bleibt/ wie es war/
noch immerdar!BirkenInformat. zur Quellenmarkierung
Für Sponsel (Sponsel 1896, S. 32) liegt auch für diese Verse Donatis Roma vetus als Quelle zugrunde. Jedoch ist anzunehmen, dass das Gedicht aus einer Person aus Sandrarts Umfeld verfasst wurde, möglicherweise Sigmund von Birken, der als hauptverantwortlicher Redaktor des Ersten Hauptteils der Teutschen Academie diverse Gedichte für den zweiten Band 1679 verfasste (vgl. Laufhütte 2011, S. 22).
Dieses Zweyten Haupt-Theils Ersten Theils Ende.
Das Gedicht ist in Sigmund von Birkens Arbeitsbuch Dichterey-Sachen zu finden (S. 45, Überschrift »Auf die rauffende und beißende Thiere«); vgl. Stauffer 2007, Bd. 2, S. 1050; Laufhütte 2011, S. 25, Nr. 10.Schau hier das Thun der Welt/ der Mensch-geformten Thiere.
Da kratzt ein glatte Katz’/ ein Drach den Rachen weist/
Der Hunds-Kopf marrt und bellt/ ein jedes reisst und beist/
Schau/Mensch/ worzu dich Zorn/Geitz/ Neid und Hoffart macht.
Drum/ was ein Laster heist/ für deine Circe acht.BirkenInformat. zur Quellenmarkierung
Das Gedicht ist in Sigmund von Birkens Arbeitsbuch Dichterey-Sachen zu finden (S. 45, Überschrift »Auf die rauffende und beißende Thiere«); vgl. Stauffer 2007, Bd. 2, S. 1050; Laufhütte 2011, S. 25, Nr. 10.