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TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 365

Sandrart (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Julia Kleinbeck, 15.06.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 594
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Contrafäte in allen Theilen gut/ und eine große Manier und schöne Wißenschaft zeigen: Seine übrige Werke würden hierinn zu erzehlen allzu langwürig fallen/ und weise ich also den Kunstliebenden nur zu der in diesem Buch befindlichen Statue des Laocons, welche sein meisterhaftes Grab-Eisen und großen Verstand/ der Kunst entdecken wird Sandrart widmet Thourneysen im Zweiten Hauptteil der Teutschen Academie einen zweiten, ausführlicheren Bericht (TA 1679, III (Malerei), S. 73). Dort geht er mit weiteren Beispielen auf dessen Kupferstichbeiträge zur Teutschen Academie ein und liefert ein Porträt des Künstlers nach.Julia Kleinbeck, 26.07.2011.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Julia Kleinbeck, 15.06.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 594

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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Julia Kleinbeck, 15.06.2010
XXXV. Melchior Küsel/ von Augstburg.MElchior Küsel von Augstburg hat sich nicht allein im Kupferstechen/ sondern fürnemlich auch in der Etz-Kunst sehr erfahren gemacht/ und nachdem er unterschiedliche Länder durchreißt/ zu Augstburg gesetzt/ auch viel Lobwürdiges in beyden Wißenschaften verrichtet: Sonderlich aber ist zu loben die nach des sinnreichen Wilhelm Bauers invention in ein Büchlein zusammen gebrachte Passion unsers Erlösers Christi: Nicht weniger Ist sonderlich perfect in der Etz-Kunst. auch der Ovidius und Pastor fido, neben einer großen Anzahl allerhand nach der Perspectiv-Kunst geätzter fürtreflicher Gebäude/ Gärten/ Waßerwerk/Seehäfen/Schiffe/ wie solche zu Rom/ Venedig und Livorno zu sehen. Er hat zu dem radiren der Landschaften eine große gratiam ersonnen/ also daß das hintere dem vordern/ nach gerechter Proportion der distanz, weichet/ welches vor ihme wenige beobachtet; So ist auch sein Grabstichel so zierlich/ wie an der Göttin Minerva zu sehen/ daß die Kunstliebende mehr Stuck von seiner Hand verlangen.

XXXVI.Mattheus Küsel/ von Augstburg.DIeses Künstlers Bruder/ Matthaeus Küsel/ ist gleichfals ein sehr berühmter Kupferstecher/ der viele fleißige Werke/ sonderlich mit dem Grabstichel verfärtiget/ wie dieselbe hin und wider um seine Geburts-Stadt Augstburg/ bey denen Liebhabern/ zu finden/ fürnemlich aber ist sein Lob an dem Käyserlichen und Chur-Bayrischen Hof so erschollen/ daß er daselbst vielen andern vorgezogen wird.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Julia Kleinbeck, 15.06.2010

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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Julia Kleinbeck, 08.08.2010
XXXVII. Elias Hainzelmann/ und Bruder/ von Augstburg.IN dieser schönen Kunst haben auch Elias und Samuel Hainzelmann den Anfang gemacht/ und darauf sich/ den Ehren-Kranz der Vollkommenheit darvon zu tragen/ rühmlich beflißen/ derenthalben auch sich nach Pariß in Frankreich/ wo diese Kunst gleichsam ihre Residenz eine Zeithero gehalten/ begeben/ und sich dieselbe äußerstem Vermögen nach angelegen seyn laßen: da sie dann viele lobwürdige Sachen und auch unterschiedliche große Historien/ nach des berühmten Bourdons gemahlten Taflen/ in Kupfer gebracht Ein Beispiel ist Hainzelmanns Stich der Schmerzensmutter, der zudem einziges Zeugnis eines heute als verschollen geltenden Gemäldes Bourdons ist.Julia Kleinbeck, 10.12.2009/ darbey sich einer überaus angenehmen/saubern/ neuen Manier angewehnet: daß also ihr geliebtes Vatterland (worinnen der ältere vor kurzer Zeit angelangt) große Hofnung hat/ daß durch diese Brüder die bisher beliebte Französische Manier dahin/ und mit der Zeit in flor, zu ihrem und der Künstler Ruhm/ gebracht werden/ möchte.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Julia Kleinbeck, 08.08.2010

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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Julia Kleinbeck, 08.08.2010
XXXVIII. Andreas Wolfgang von Augstburg.ANdreas Wolfgang ist zwar aus Sachsen bürtig/ aber um die Kupferstecher-Kunst zu lernen nach Augstburg gezogen/ woselbst er auch einen rühmlichen Anfang darinnen gemacht/ und durch seinen Fleiß eine schöne Wißenschaft erreicht/ Kraft

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dern er sehr viel gethan/ und durch die beständige Ubung/ eine so saubere Manier im Etzen ergriffen/ daß er bey denen Kunstliebenden sehr beliebt worden/ wie dann eine zierliche Handlung mit der wahren Zeichen-Kunst vergesellschaftet/ die Seele aller Kupferstiche ist. Es zeiget aber in diesem Buch seine Kunst die Blatte B, und darinnen befindlicher Gyges aus Lydia, wie auch die verliebte Erfinderin der Zeichen-Kunst: Nicht weniger das Titelblatt zu der Sculptura, und die in die Kupferblatte MM. gebrachte Contrafäte/ wird auch verhoffentlich/ der Kunst zum bästen/ noch viel gutes verfärtigen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Julia Kleinbeck, 08.08.2010

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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Julia Kleinbeck, 08.08.2010
XXXIX. Jo. Georg Waldreich von Augstburg.JOhann Georg Waldreich/ von Augstburg/ hat in dieser seiner Geburts-Stadt auch den Grund seiner Kunst geleget/ hernach/ nachdem er eine Zeitlang gereiset/ sich merklich darinn verbässert/ gleichwie er auch noch täglich höher steiget/ und kein Zweifel ist/ daß/ weil er eines sittsamen/ nachsinnlichen und gedultigen Gemüts/ und mehr der Tugend als schändlichem Geitz ergeben ist/ er noch denen jenigen sehr weit vorlauffen werde/ welche nicht so sehr auf ihre Ehr und Lob/ als große Güter trachten/ da alle die jenige/ so nur um Geld arbeiten/ der Tugend vergeßen/ hingegen aber die/ so immer auf mehrere Vollkommenheit denken/ durch diese auch zuletzt mit Reichtum belohnet/ und mit Ehre bekrönet werden.

Er regiret seinen Grabstichel fürnemlich auf die Seine Manier zu arbeiten. Ausbildung seines Vornehmens mit einer großen Gedult/ wormit er endlich seine Arbeit durch unterschiedliche Creutzschraffirungen/ auch wol mit einfachem Stich/ stattlich ausführet/ daß es/ wie schwarz in weiß gemahlt/ wol erhoben und rondirt heraus komt/ welches billich nach der Zeichen-Kunst aller Kupferstecher fürnehmste Arbeit seyn solle. Hiervon geben in diesem Buch unserm Künstler Zeugnus die in der Kupferblatte HH. und II. befindliche Künstlere/ wie auch die Anatomia in der Statua von dem Marsyas in der Blatten Dieser Verweis besitzt mehrere Ziele:
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Ferner das Titelblatt zu der edlen Pictura, da die drey Gratien derselben Mutter bezieren: Neben diesem sind die Antiche-Vasen und darbey vorgestellte Zierrahten von seiner Hand/ durch einfache Schraffirung/ so wol ausgeführet/ daß/ wer dieselbe mit Nachsinnen betrachtet/ derselben Meister eines weit höhern Lobs/ als ihm hierinn gegeben worden/ würdig schätzen wird. In der lateinischen Ausgabe folgender Zusatz: »Dolendum tamen, isthunc nostrum artificem in ipso aetatis suae flore tam praematuro abreptum fuisse obitu« (Sandrart, Academia 1683, S. 366); vgl. auch Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 411, Anm. 1104.Julia Kleinbeck, 26.07.2011SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Julia Kleinbeck, 08.08.2010

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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Julia Kleinbeck, 08.08.2010
XL. Johannes Frank/ von Augstburg.JOhannes Frank/ von Augstburg bürtig/ hat sich jederzeit der Kunst rühmlich beflißen/ und seine erstens angenommene Manier/ durch eine beständige Ubung/ täglich und wol verbäßert/ absonderlich aber sich auf die Architectur Werke begeben/ und durch einen sehr gedultigen Grabstichel und anmutige Zierlichkeit beliebt gemacht/ was seine Hand vermöge/ zeigen/ neben anderm/ in diesem Buch unterschiedliche Blatten/ so wol von denen fünf Bau-Ordnungen Insgesamt stach Johann Franck 24 Kupferstiche zu den »fünferleyBau-Arten«, worunter Sandrart die »Rustica/Toscana«, die »Dorica«, die »Jonica«, die »Corinthia« und die »Composita« fasst (s. TA 1675, I, Buch 1 (Architektur), S. 12. Als Beispiel für jede Bauordnung dienen folgende Kupferstiche Toskanischer Bogen / »TOSCAN« (TA 1675, Tafel II)), Bogengang mit Säulen in dorischer Ordnung / »DORICA« (TA 1675, Tafel V), Bogengang mit Säulen in jonischer Ordnung / »IONICA« (TA 1675, Tafel X), Bogengang mit Säulen in korinthischer Ordnung / »CORINTIA« (TA 1675, Tafel XVI), und Bogen mit Säulen der Composita / »COMPOSITA« (TA 1675, Tafel XX).Saskia Schäfer-Arnold, 20.09.2010/ als auch Dieser Verweis besitzt mehrere Ziele:
Grundriss des Pantheon/»PANTHEON oder la RITONDA« (TA 1675, Tafel XXVII)
Halber Aufriss des Pantheons / »RITONDA« (TA 1675, Tafel XXVIII)
Aufriss von einer Seite des Portikus/»Des PANTHEONS Profil« (TA 1675, Tafel XXVIIII)
Halber Querschnitt vom Inneren des Pantheons/»PANTHEON oder la RITONDA« (TA 1675, Tafel XXX)
in dem fürtreflichen Gebäude des zu Rom stehenden Antichen-Panthaeons,
Dieser Verweis besitzt mehrere Ziele:
Serapistempel / »TEMPEL IUPITERS« (TA 1675, Tafel XXXI)
Serapistempel / »TEMPEL IUPITERS« (TA 1675, Tafel XXXII)
Serapistempel / »TEMPEL IUPITERS« (TA 1675, Tafel XXXIII)
den Tempel Jupiters
Dieser Verweis besitzt mehrere Ziele:
Halbe Fassadenansicht des Minervatempels / »TEMPEL NERVAE« (TA 1675, Tafel XXXVI)
Grundriss des Minervatempels / »TEMPEL TRAIANI« (TA 1675, Tafel XXXVII)
Aufriss Minervatempel / »TEMPEL NERVAE TRAIANI« (TA 1675, Tafel XXXVIII)
Nervae trajani
, in vielen Kupferblatten von N: XXVII. biß XXXVII. wordurch er sich dann auch je länger je mehr berühmt macht.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Julia Kleinbeck, 08.08.2010