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TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 334

Sandrart (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Julia Kleinbeck, 06.08.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 561
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mit aller nöhtig-und ersinnlicher Zierlichkeit vernünftig in kurzer Zeit verfärtiget/ auch damit solche Ehre eingeleget/ daß er für jedes Stuck hundert Ducaten zur Verehrung bekommen Eine Zahlung von 1000 Gulden im Jahr 1670 ist aktenkundig; vgl. Klemm, Kommentar Viten 1995, S. 883, Anm. zu S. 569,4.Julia Kleinbeck, 09.06.2011. Bald machte er von Miniatur etlicher particular-Liebhaber Contrafäte/ und andere kleine Stuck/ denen er allerhand zugehörige Mechanische Ornamenten/ Architectur- und Perspectiv-Zierrahten/ auch Landschaften und Thier/ nach Erforderung des Werks sehr geschicklich beygefüget/ und sich darmit großes Lob/ auch weit und breit je länger je mehr berühmt gemacht/ weßwegen er auch zu Verfärtigung des Contrafäts der Erz-Herzogl. Prinzeßin von Insbruck/ damit solches Ihro Käyserl. Majestät vor der Vermählung überreicht würde/ beruffen worden/ und daßelbe zu Ihro gnädigem Contento, neben anderm/ verfärtiget/ auch darfür sehr reichliche Honorarien und kostbare guldene Ketten und Gnaden-Pfenning erhalten. Seine Kunst und Lob hat absonderlich/ wegen einer sehr künstlich-gemahlten Pallas, ein Französischer Poet mit diesen Versen heraus gestrichen:SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Julia Kleinbeck, 06.08.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 561

Sein Lobspruch. BahierInformat. zur Quellenmarkierung:
Es handelt sich hierbei um ein Zitat aus Jean Bahiers Gedicht mit dem Titel: »Peintures poétiques des excellens tableaux de mignatures faits par l’illustre et imcomporable J. de Werner pour M. Quinault« (Troyes 1668). Christian Klemm liefert eine Übersetzung des Lobgedichtes: »Die göttliche Athene gab diesem großen Manne für dieses andere Wunderwerk eine ebenbürtige Kraft, die seinen Pinsel führte, als er sein so schönes Werk an den Tag treten ließ. So erzeugte diese Göttin durch höchstes Vermögen in Werners Geiste sich selbst. Und dieser weise Arbeiter läßt sich seinerseits entstehen und bildet sie mit seinem fruchtbaren Pinsel ab« (Klemm, Kommentar Viten 1995, S. 884, Anm. zu S. 569, 20–27).Julia Kleinbeck, 06.08.2010
La divine Pallas, dans sette autre Merveille
donnoit a ce grand homme une force pareille,
Remplissant sa pensée, e guidant son pinceau,
Quant il fit naitne au jour, un ouurage ouvrage si beau,
Cette deeste ainsi, par un pouvoir superne me,
Dans l’Esprit de WERNER, se produisit saymesme.
Et ce sage Ouvrier la fait naitne a son tour.
Et dun pinceau fecond, la reproduite au jour.BahierInformat. zur Quellenmarkierung
Es handelt sich hierbei um ein Zitat aus Jean Bahiers Gedicht mit dem Titel: »Peintures poétiques des excellens tableaux de mignatures faits par l’illustre et imcomporable J. de Werner pour M. Quinault« (Troyes 1668). Christian Klemm liefert eine Übersetzung des Lobgedichtes: »Die göttliche Athene gab diesem großen Manne für dieses andere Wunderwerk eine ebenbürtige Kraft, die seinen Pinsel führte, als er sein so schönes Werk an den Tag treten ließ. So erzeugte diese Göttin durch höchstes Vermögen in Werners Geiste sich selbst. Und dieser weise Arbeiter läßt sich seinerseits entstehen und bildet sie mit seinem fruchtbaren Pinsel ab« (Klemm, Kommentar Viten 1995, S. 884, Anm. zu S. 569, 20–27).Julia Kleinbeck, 06.08.2010

SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Julia Kleinbeck, 06.08.2010
Aus welchen der großgeneigte Leser seinen Ruhm vernehmen/ daß er aber noch weit größern verdiene/ aus seinen Werken erkennen kan: Und weil er noch jung von Jahren/ als giebet er der Kunst gewiße Hofnung/ daß sie noch täglich durch seine Hand bereichert/ vermehret/ und zur endlichen Vollkommenheit gebracht werden solle/ zumal da er erst neulich auch in Oelfarben/ in einem großen Stuck/ ein rühmliches Merkmal seiner Kunst aufgerichtet/ indem er in die Churfl. Residenz nach Mönchen/ eine/ durch die Lufte mit vielen Liebs-Göttern umgebene/ und ab ihrem Wagen allerhand rare See-Muscheln herab schüttende Thetis gebildet/ welche zu Ihro Churfl. Durchl. gnädigstem Contento verfärtiget worden/ und die Kunstliebende wünschen dergleichen Werke mehr von diesem Künstler zu sehen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Julia Kleinbeck, 06.08.2010

CCLXVII. David Klöckner/ Königlich-Schwedischer Mahler.TeppatiInformat. zur Quellenmarkierung:
Klöckers Biographie, sowie das anschließende italienische Lobgedicht wurden verfaßt von Blasio Ludovico Teppati, einem Italienischlehrer an der Universität Uppsala, der die beiden Texte bis September 1673 an seinen ehemaligen Nachbarn Georg Christoph Eimmart schickte, über den sie wiederum an Sandrart gelangten. Siehe Gerstl 2000, S. 886-888.Susanne Meurer, 03.05.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 563
WIe die Natur und Inclination einer Person zu einem Ding sich gemeiniglich in der Jugend verspüren läßt/ und dieselbe der größeste Meister ist/ also hat sich auch solches an dem Nordischen Mahler/ David Klöckner/ laßen merken. Denn er/ von seiner Kindheit auf/ seine größeste Vergnügung allezeit in Zeichnen gehabt/ da er so bald aus der Schul kam/ sich nidersetzte und zeichnete/

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wiewol er ganz keine occasion gehabt/ einige Unterweisung zu haben. Nachdem er nun etwas erwachsen/ und eine zimliche Hand geschrieben/ ward er in die Canzley/ bey die Königl. Schwedische Legation, gebracht auf den Friedens-Tractat zu Münster und Oßnabrug/ darbey übriger Zeit seines Abwartens im Schreiben/ ließ er keine Stund vorbey gehen/ da er sich nicht im Zeichnen exercirte/ nach dem Spruch: Nulla dies sine linea, fieng auch endlich an etwas zu mahlen/ worinnen er von einem schlechten Mahler in Oßnabruck etliche Wochen etwas wurde angeführet/ wie er mit den Lernet von sich selbst. Farben solte umgehen und sie kennen/ wordurch er eine solche Beliebung zu der Kunst bekame/ daß er allezeit bey sich selbst saß/ und seine meiste Zeit in zeichnen und mahlen zubrachte/ auch wol unterweilen das Eßen darbey vergaß; brachts auch so weit in kurzer Zeit/ daß er ein ziemliches Contrafät nach dem Leben machte; Darum er sich resolvirte/ die Feder zu verlaßen/ und der Mahler-Kunst zu folgen: zog derowegen nach Holland/ hielte sich daselbst auf bey einem Mahler/ genant/ Georg Jacobs/ welcher sonderlich gut war in Thieren und Jagden/ auch einen guten Pensel/ und eine gute Käntnus von der Mahlerey hatte.

In währender Zeit/ da er sich in Holland aufhielt/ gieng er fleißig zu besehen die besten Mahlereyen/ und mit den Verständigen in dieser Kunst zu discuriren/ also daß durch seinen großen Fleiß und Begierde/ welche er/ des Tags im Mahlen/ und des Nachts im Zeichnen/ hat angewendet/ je länger je mehr in kurzer Zeit fortkame; und nachdem ein fürnehmer Herr aus Schweden etwas von seinem Werk zu sehen bekam/ ward er von demselbigen aus Holland verschrieben/ und nach Schweden geführet Der »führnehmen Herr« wurde in der Literatur als Karl Gustav Wrangel identifiziert. Eines seiner frühesten Gemälde ist ein Bild, welches Wrangels Kinder beim Spielen zeigt und 1651 datiert ist, scheint diese These zu stützen (vgl. Gerstl 2002, S. 32).Julia Kleinbeck, 12.04.2010/ woselbsten er auch alsobald von der Komt zu der Königin in Schweden. Königlichen Frau Witwe/ Maria Eleonora/ mit sonderlichen Königlichen Gnaden angenommen worden/ machte auch unterschiedliche Stuck für höchstged. Königin/ welche die Mahler-Kunst vor allen Dingen liebete/ auch selbst zimlich zeichnen konte. Weil aber sein Sinn nacher Italien stunde/ (als auf die rechte Schul dieser Kunst) sich dort bäßer zu perfectioniren/ so verblieb er nicht lang in Schweden/ sondern stellete seine Reiß dahin/ woselbst er seinem studio fleißig oblage/ und die ersten zwey Jahre in Hernach in Italien.Venetia, hernach aber ins fünfte Jahr zu Rom/ bey einem fürnehmen Cardinal / sich aufgehalten.

Nachdem er aber von dem großen König in Schweden/ Carl Gustav, allergnädigst vociret ward/ und nach deßen Sel. Absterben aufs neue von derselben Königl. Regierung/ reisete er aus Italien/ durch Frankreich/ nach Engelland/ und die Niederlanden/ um das rareste an denselbigen Orten Wird in Schweden für einen Königlichen Hof-Mahler beruffen. auch zu besehen; machte sich an beyden Königl. Höfen/ durch etliche Contrafäte/ von einigen grossen Personen/ auch andere Schildereyen/ sonderlich beliebet; und ob zwar sein fortuna an gedachtem Königlichem Hofe sich genug blicken ließe/ stunde doch seine Begierde mehr nach Schweden/ als bey welcher Nation er von Jugend auf umgegangen/ woselbsten er Anno 1661. an Königlichen Hof gelanget/ und so wol von dem König als deßen Frau Mutter/ der Königlichen Frau Wittib/ auch allen

Teppati (Fortsetzung auf einer folgenden Seite)Informat. zur Quellenmarkierung
Klöckers Biographie, sowie das anschließende italienische Lobgedicht wurden verfaßt von Blasio Ludovico Teppati, einem Italienischlehrer an der Universität Uppsala, der die beiden Texte bis September 1673 an seinen ehemaligen Nachbarn Georg Christoph Eimmart schickte, über den sie wiederum an Sandrart gelangten. Siehe Gerstl 2000, S. 886-888.Susanne Meurer, 03.05.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 563