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TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 229

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Extract eines Schreibens Herrn Georg Hartmans an Herrn Büchler.

PirckheimerInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 387 f., Anm. 197): Willibald Pirckheimer, Brief an Johannes Tscherte (November 1530). Sandrart gibt nur die Dürer betreffende Stelle des Briefes wieder, der gesamte Brief ist abgedruckt in Rupprich 1956–69, Bd. I, S. 283–288, Nr. 137.Christina Posselt, 03.08.2011
DAs an mich abgangene Schreiben hab ich empfangen/ in welchem ihr mein nicht allein in gutem gedenket/ sondern weiset mir mehr Lobs und Ehre zu/ dann ich mich selbst würdig erkenne/ will aber solchen guten Willen unserer beyder in GOtt verstorbnen Freund/ Albrecht Dürern/ zurechnen/ dann dieweil ihr denselben/ seiner Kunst und Tugend willen/ viel geliebt/ sind euch ohne Zweiffel die/ so ihn lieb gehabt haben/ auch lieb/ solches will ich eurem Lob/ und gar nicht meiner Geschiklichkeit/ zumessen/ ich habe warlich an Albrechten der bästen Freund einen/ so ich auf Erden gehabt habe/ verloren/ und dauret mich nichts höhers/ dann daß er so eines hartseligen Tods verstorben ist/ welchen ich/ nach der Verhängnis GOttes/ niemand dann seiner Hausfrauen zumessen kan/ die ihm sein Herz abgenagt/ und dermassen gepeinigt hat/ dann er war ausgedorrt wie ein Scheit/ dorfte keinen guten Muht mehr suchen/ oder zu den Leuten gehn/ also hat das bös Weib seiner Sorg/ das ihr doch warlich nicht noht gethan hat/ zudem hat sie ihn Tag und Nacht zu der Arbeit härtiglich gedrungen/ allein darum/ daß er Geld verdienet/ und ihr das ließ/ so er sturb/ dann sie alleweg verderben hat wollen/ wie sie dann noch thut/ unangesehn ihr Albrecht biß in die 6000. Gulden wehrt verlassen hat/ aber da ist kein Genügen: und in Summa ist sie allein seines Tods eine Ursach. Ich habe sie selbst oft für ihren Argwohn gebeten/ auch ihr vorgesagt/ was das End hievon seyn würde/ aber damit hab ich nichts anders dann Undank/ dann wer diesem

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Mann wol gewolt/ und über ihn gehalten/ dem ist sie feind worden/ das warlich den Albrecht am höchsten bekümmert/ und ihn unter die Erden gebracht hat. Ich habe sie/ seit seines Tods/ nicht gesehen/ sie auch nicht zu mir wollen lassen/ wiewol ich ihr darnach in vielen Sachen hülflich gewesen bin/ aber da ist kein Vertrauen/ wer ihr Widerpart hält/ und nicht aller Sachen recht gibt/ der ist verdächtig/ dem wird sie auch alsobald feind/ darum sie mir lieber weit von mir/ dann um mich ist. Es seynd ja sie und ihre Schwestern nicht Bübinnen/ sondern/ wie ich nicht zweiffele/ der Ehren fromm/ und gottsfürchtige Frauen/ es soll aber einer lieber eine Bübin/ die sich sonst freundlich hält/ haben/ dann solch nagende Agaten und kiefende Fromme/ bey der er weder Tag noch Nacht Fried oder Ruh haben kan/ aber wie dem/ wir müssen die Sach Gott befehlen/ der woll dem frommen Albrechten gnädig seyn/ dann er hat wie ein frommer Bidermann gelebt/ so ist er auch ganz Christlich und selig gestorben/ darum seines Heils nicht zu fürchten ist/ GOtt verleihe uns seine Gnad/ daß wir ihm zu seiner Zeit selig nachfahren.PirckheimerInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 387 f., Anm. 197): Willibald Pirckheimer, Brief an Johannes Tscherte (November 1530). Sandrart gibt nur die Dürer betreffende Stelle des Briefes wieder, der gesamte Brief ist abgedruckt in Rupprich 1956–69, Bd. I, S. 283–288, Nr. 137.Christina Posselt, 03.08.2011

SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Sandrart zitiert im Folgenden ein Trauerepitaph von Pirckheimer, das er jedoch in deutscher Übersetzung wiedergibt – vermutlich mit redaktioneller Unterstützung in der sprachlichen Abfassung von Sigmund von Birken (vgl. Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25–29; Möseneder 2000, S. 163; Laufhütte 2011, S. 22).Christina Posselt, 23.09.2011
Uber Albrecht Dürers Tod verfärtigte Herr Bilibald Birkhaimer folgende Verse:SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Sandrart zitiert im Folgenden ein Trauerepitaph von Pirckheimer, das er jedoch in deutscher Übersetzung wiedergibt – vermutlich mit redaktioneller Unterstützung in der sprachlichen Abfassung von Sigmund von Birken (vgl. Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25–29; Möseneder 2000, S. 163; Laufhütte 2011, S. 22).Christina Posselt, 23.09.2011

PirckheimerInformat. zur Quellenmarkierung:
Es handelt sich hierbei um das von Pirckheimer auf Latein verfasste Trauerepitaphium, das vermutlich kurz nach Dürers Tod entstanden ist (31. Oktober 1528) und als Beigabe zu Dürers Von menschlicher Proportion für Dürers Witwe enthalten ist (fol. Z 5a ff; vgl. Rupprich 1956–69, Bd. I, S. 303, Nr. 15b). Der originale Wortlaut: »Albertus postquam pingendo ornauerat orbem, / Arteque tam lepida cuncta repleta forent. // Nunc restat, coelum, dixit, pingetur ut altum:/ Mox terram linquens, sydera clara petit.«Christina Posselt, 23.09.2011
Nachdem der Dürer hat mit Farben auf- geführt
den Weltkreiß/ kunstgemäß/ und köstlich ausgeziert/
sprach er: Noch übrig mir der Himmel steht bevor
zumahlen/ schied von uns hin zu der Sternen Chor.PirckheimerInformat. zur Quellenmarkierung
Es handelt sich hierbei um das von Pirckheimer auf Latein verfasste Trauerepitaphium, das vermutlich kurz nach Dürers Tod entstanden ist (31. Oktober 1528) und als Beigabe zu Dürers Von menschlicher Proportion für Dürers Witwe enthalten ist (fol. Z 5a ff; vgl. Rupprich 1956–69, Bd. I, S. 303, Nr. 15b). Der originale Wortlaut: »Albertus postquam pingendo ornauerat orbem, / Arteque tam lepida cuncta repleta forent. // Nunc restat, coelum, dixit, pingetur ut altum:/ Mox terram linquens, sydera clara petit.«Christina Posselt, 23.09.2011

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