TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 170
Ridolfi (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Ridolfi, Maraviglie dell’arte, überprüft anhand der Ausgabe von Hadeln 1914, Bd. II, S. 71–73.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 382
Hintritt kläglich beweinet/ aus welchem allem zugegen anzuziehen gnugsam seyn solle die schöne herrliche Grabschrift oder das Epitaphium, welches Herr Jacob Pigheti, einer aus den höchstgelehrten unserer Zeiten/ ihme zu immerwärender Gedächtnis/ als sein sonderbarer guter Freund/gestellt/ und in festen Marmor mit eisernen Griffeln hauen lassen.
Hospes, Viator, Civis,
Adsta & Perlege.
Veneti Apellis
Jacobi Robustii,
Cognomento
Tintoretti
Cineres
Hoc marmore clauduntur.
Ingenio vehementi reddidit eloquentem.
Divino siquidem Penicillo soli coelique Incolas
Suis in tabulis spirare coëgit.
Eas tempus, licet vorax, merito suspiciens¶ fervabit.
Fama collocabit in templo immortalitatis
Ad aeviternum picturae, orbisque orna-¶ mentum.
Lector
Tanto Viro
Benè adprecare, Tum felix abito.RidolfiInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Ridolfi, Maraviglie dell’arte, überprüft anhand der Ausgabe von Hadeln 1914, Bd. II, S. 71–73.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 382
Ridolfi führt noch zwei weitere Gedichte an, darunter eine Ode von Guido Casoni (1561–1642); vgl. Ridolfi, Maraviglie dell’arte, überprüft anhand der Ausgabe von Hadeln 1914, Bd. II, S. 74 f.
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten. Sein Contrefät beliebe der großgünstige Leser in der Kupferblatte R. zu suchen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.
LXXII. MARIETTA TINTORETTA, Tintorets Tochter/ Mahlerin.RidolfiInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Ridolfi, Maraviglie dell’arte, überprüft anhand der Ausgabe von Hadeln 1914, Bd. II, S. 78–80.ES schiessen die vreleumderische verleumderische Zungen ihre spitzige Pfeil auch auf das berühmte weibliche Geschlecht ab/ indem sie sagen/ daß dero meiste Kunst und Geschicklichkeit in Führung der Nadel/ des Rocken und Spinnrads/ bestehe/ und ihre meiste Sorg auf den Anstrich des Gesichts die Kräusse und Legung der Haar/ das Ausbutzen mit Perlen/ Edelgestein und Blumen/ auch den Gebrauch des Unterschiedliche berümte tugendsame Frauen. Spiegels und höfliches Gespräch mit ihren Liebhabern gerichtet seye. Aber lasset uns das Blätlein wenden/ und die herrliche Historien von Hippolita, Camilla, Zenobia, Tomiride, die in den Waffen berühmt gewesen/ besehen/ lasset uns durchgehen den angewendten Fleiß der Corina, Saffo, Aretta, Cornelia, Hortensia, Lucretia, Marinetta,
Hier dürfte ein Versehen vorliegen und der Name unbeabsichtigt durch ein Satzzeichen getrennt worden sein. Es handelt sich nämlich – wie auch anhand von Sandrarts Quelle Ridolfi ersichtlich ist – um Lucrezia Marinella. und anderer noch lebenden/ welche denen Büchern sehr emsig obgelegen/ und als gelehrte Frauenbilder berühmt gewesen. Lasset uns auch endlichen erkennen/ welche in der Edlen und Mahlerinne. Mahlerey-Kunst/ als Timarete,Irene, Marsia, Aristarete, wie auch zu unsern Zeiten Lavinia, Fontana und Irene von dem Geschlecht Spilimbergo, der ein Lehrjung Titians gewesen/ sich hervor gethan/ von welchen Exemplen ganz klar abzunehmen/ wie weit sich auch des weiblichen Geschlechts Verstand erstrecket habe; Und obschon wahr/ daß dieses unglückliche Geschlecht immerzu mit denen Hausgeschäften bemühet/ also durch solche von emsigem Fleiß in andern Sachen gehindert wird/ daß sie dannenhero zärtlich und zu den Künsten
untüchtig daher wachsen/ nichts destoweniger aber hat zu beständigem Widerstand solcher Afterzungen selbiger sinnreiche Geist mehrmalen/ wie gemeldt/ in herrlichen Stücken und Künsten aus denselben herfür geleuchtet/RidolfiInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Ridolfi, Maraviglie dell’arte, überprüft anhand der Ausgabe von Hadeln 1914, Bd. II, S. 78–80. SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Dieser intertextuelle Bezug zur Teutschen Academie stammt von Sandrart.wie dessen uns auch ein Exempel gibt MARIETTA TINTORETTA, Tintorets Tochter/ welche wir deshalben aus dem drunten folgenden Capitel von den Italiänischen Mahlerinnen herausnehmen/ und ihrem Vatter zugesellen wollen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Dieser intertextuelle Bezug zur Teutschen Academie stammt von Sandrart.
RidolfiInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Ridolfi, Maraviglie dell’arte, überprüft anhand der Ausgabe von Hadeln 1914, Bd. II, S. 78–80.Selbige nun wurde geboren zu Venedig/ deren einzige Lust und Vergnügung in dem Zeichnen und Mahlen bestunde; dahero sie auch nachmalen solche Werk gefertiget/ über welche sich jederman verwundern müssen/ und weiln sie in ihrer Jugend als ein Knäblein bekleidet gewesen/ folgte sie ihrem Vatter nach/ wo er auch hingienge/ dahero sie von allen für ein Knäblein gehalten und angesehen worden; Er ließe sie auch in der Singkunst und andern musicalischem Säitenspiel von Julio Zacchino, einem Neapolitan/ den man selbiger Zeit für den bästen Musicum hielte/ unterweisen. Es war aber in Marietta eine sonderbare Gabe zu contrafäten/ dahero sie alles nach dem Leben sehr natürlich machte/ und wird noch eine Bildnis eines Bischofs Marco
An dieser Stelle dürfte Sandrart ein Übersetzungsfehler bzw. Versehen unterlaufen sein. Es ist kein Bischof gemeint, sondern Marietta Tintorettos Großvater, Marco de Vescovi. mit einem langen Bart in der Behausung Tintorets mit seines Söhnleins Peters Tintoretta übet sich fürnehmlich im contrafäten. Contrafe aufbehalten. Sie contrafätete auch sonst viel Venetianische Weibs- und Mannsbilder/ welche sehr gern bey ihro eingekehrt/ weilen sie denselben sehr lustig die Zeit mit Singen und andern Spielen vertreiben konte; Sie machte auch das Contrafe Jacobi Strada, Obristen Hofmeisters Käisers Maximiliani, so sie/ als ein rares Stuck/ dem Käiser verehrt/ worauf sie gleich auch Philippum den andern/ König in Spanien/ und Erzherzog Ferdinand contrafäen müssen; dannenhero wolte ihr Vatter Tintoret selbige gerne mit einem Teutschen
Von der Herkunft Marcho Augustas schreibt Ridolfi nichts (vgl. Ridolfi, Maraviglie dell’arte, überprüft anhand der Ausgabe von Hadeln 1914, Bd. II, S. 79)./ Namens Gioiliere, vermählet sehen/ um selbige allezeit bey sich zu haben/ weiln er sie herzlich liebte. Sie arbeitete auch andere Dinge mehr von schöner Invention, und machte viel Contrafe für ihres Gemahls Freund und Bekandte/ die Goldschmied waren; deren wir etliche gesehen/ etliche aber wegen Abgang des Geschlechts auch vergessen worden.
Marietta war sonsten eines fähigen und lebhaften Geists/ wie ihr Vatter/ sie spielte sehr lieblich auf dem Spinet/ und sange sehr künstlich darein/ also/ daß in ihr sehr viel herrliche Tugenden und Wissenschaften zusammen gekommen/ welche in andern einzelig nicht zu finden und anzutreffen seynd. Diese hatte noch in blühendem Alter der blasse Stirbt im dreissigsten Jahr. Tod/ als sie erst 30. Jahr überlebet/ Anno 1590. abgemähet/ deren Tod ihr Vatter sehr kläglich beweinet/ und sie in Santa Maria dell Horto begraben lassen/RidolfiInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Ridolfi, Maraviglie dell’arte, überprüft anhand der Ausgabe von Hadeln 1914, Bd. II, S. 78–80. SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten. ihr Contrafät ist in der Kupferblatte R. zu finden.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten. RidolfiInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Ridolfi, Maraviglie dell’arte, überprüft anhand der Ausgabe von Hadeln 1914, Bd. II, S. 78–80.Diese vortrefliche Jungfrau nun solle allen tugendsamen Frauenbildern zu einer Idea
Den Begriff »Idea« verwendet Ridolfi nicht, er spricht von »tipo«, also Modell (vgl. Ridolfi, Maraviglie dell’arte, hier zitiert nach der Ausgabe von Hadeln 1914, Bd. II, S. 80). vorgestellt seyn/ daß sie schliessen/ daß Edelgestein/ Silber und Gold/ auch herrliche Kleidungen/ nicht die wahre Zierde/ sondern allein die Tugend/ so auch nach diesem Leben grünet/ blühet/ und wolriechet/ seye.RidolfiInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Ridolfi, Maraviglie dell’arte, überprüft anhand der Ausgabe von Hadeln 1914, Bd. II, S. 78–80.