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TA 1675, II, Buch 1 (antike Künstler), S. 36

Spaltenübergreifend
Das V. Capitel.
Von dem PROTOGENES, und noch
drey und vierzig andern Mahlern.
Innhalt.

XXXIV. PROTOGENES, Mahler aus der Insel Rhodis. Wann er gelebet. Seine Werke. Sein Jalysus, Rebhun und Hund. Art/ den Schaum zu mahlen. Sein Werk ist in hohem Wehrt. Wird/ wegen seiner Kunst/ der Kriegs-Gefahr entzogen. Seine Herzhaftigkeit. Mässigkeit. Der Mahler-Kunst Nutzen. Andere seine Werke. Soll dieselbe viermal übermahlet haben. XXXV, ASCLEPIODORUS, Mahler und Bildhauer. Sein Werk ist in hohem Wehrt. XXXVI. NICOPHANES, guter Copist. XXXVII. PERSEUS, des Apelles Lehrling. XXXVIII. NEALCES. Seine Werke. Kunst in Unterscheidung gleicher Sachen. XXXIX. PYREICUS, Mahler in kleinen Sachen. XL. SERAPION, Groß-Stuck-Mahler. XLI. DIONYSIUS, Menschen-Mahler. XLII. CALLICLES, Klein-Mahler. XLIII. CALACES, Scenen-Mahler. XLIV. ANTIPHILUS, ein Egyptischer Mahler. Seine Werke. XLV. CTESIDEMUS. XLVI. CTESILOCHUS. XLVII. CLEON, Mahler und Bildhauer. XLVIII. ARISTOLAUS, Mahler von Athen. XLIX. MECOPHANES. L. SOCRATES. LI. HERACLIDES, Mahler aus Macedonien. LII. METRODORUS, Philosophus und Mahler von Athen. LIII. ARISTOPHON, Mahler. LIV. ANDROBIUS, Mahler. LV. ARTEMON. LVI. ALCIMACHUS. LVII. COENUS, Wappen-Mahler. LVIII. CLESIDES. Verachte Kunst offenbahret heimliche Bulschaft. LIX. CRATERUS, LX. EUTYCHIDES. LXI. EUDORUS, Mahler und Giesser. LXII. IPHIS . LXIII. ABRON. LXIV. LEONTISCUS, LXV. LEON. LXVI. NICEARCHUS. LXVII. OENIAS. LXVIII. PHILISCUS. Die Alte mahlen mit Leim-Farben. LXIX. PHALERION. LXX. SIMONIDES. LXXI. SIMUS. L XXII. THEODORUS. LXXIII. THEON. LXXIV. TAURISCUS. LXXV. ERIGONUS. LXXVI. TIMOMACHUS von Bisanz. LXXVII. ELOTAS aus Aetolien.

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XXXIV. PROTOGENES, Mahler aus der Insel Rhodus.ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Protogenes, van Caunus, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, 82r–83v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63klt6fYI]. Sandrart weicht deutlich in der Abfolge der bei van Mander gegebenen Informationen ab.Christina Posselt, 08.11.2011Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 239
PROTOGENES, bürtig aus einer/ der Rhodier Botmäßigkeit untergebenen Stadt/Caunus genannt/ hat zu Zeiten des Apelles florirt/ auch noch unter Königs Demetrii Wann er gelebet. Regierrung gelebet/ also ungefähr um das 3663 Jahr der Welt/ und 299 Jahr vor Christi Geburt/ bey 35. Jahre nach dem Großen Alexander. Er ist/ wegen seiner Kunst und fleissigen Arbeit/ aus einem nidrigen Stand/ zu hohen Ehren kommen: Dann er ware sehr eifrig im Untersuchen die verborgeneste Geheimnise der Kunst/ und wandte viel Zeit auf die Erforschung der schweresten Dinge/ man weiß aber nicht/ wer sein Lehr-Meister gewesen.

Seine-Werke. Strabo lib. 14. Geogr. erzehlet/ daß Protogenes gemacht habe einen Satyrus, Jalysus genannt/ stehend bey einer Colonne, und auf dieselbe ein Rebhun: Als das Volk dieses Stuck zum ersten gesehen/ hab es sich in das Rebhun so vergaffet/ daß es den/ obwol mit höchstem Fleiß gemachten/ Satyrus, nicht geachtet/ zumal da die herbeygebrachte lebendige Rebhüner selbst anfiengen zu schättern/ und damit anzeigten/ daß sie das Gemahlte für ihren Gesellen hielten. Als nun Protogenes gesehen/ Sein Jalysus, Rebhun und Hund. daß seine an den Satyrus gewendete Müh und Kunst nicht geachtet würde/ wegen des künstlichen Neben-Werks/ hab er den Piester des Tempels gebeten/ daß er das Rebhun dörfte auslöschen/

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welches auch geschehen. Ob nun dieser eben der jenige Jalysus sey/ dessen Plinius gedenket/ daß er zu seiner Zeit in dem Tempel des Friedens zu Rom gestanden/ ist mir unbewust/ weil andere bey ihn einen/ durch sonderbares Geschick wol-proportionirten Hund dabey fügen/ indeme sie sagen/ daß/ als Protogenes den Hund schon ganz zierlich/ und/ welches sonst selten bey ihm geschahe/ nach seinem Kopf färtig hätte gehabt/ sey er auch sorgfältig gewesen/ den Schaum eines lauffenden Hundes um das Maul recht abzubilden/ so doch/ daß die vorher wolgemahlte Stücke bey dem Maul nicht möchten ausgeleschet/ oder verdecket werden: Es hätte ihm aber solcher Schaum lang nicht recht natürlich und nach dem Leben hervorkommen wollen/ weßwegen er zum öftern Farbe und Pinsel geändert/ und das Gemahlte mit dem Schwamm wieder abgewischet habe/ endlich/ da all sein Fürnehmen vergebens geschienen/ habe er aus Ungedult den Schwamm wider das Gemälde/ an einen Ort/ wo es ihm am meisten mißfallen/ geworfen/ und wäre zugleich der so lang Art/ den Schaum zu mahlen. gesuchte Schaum/ aus dem von allerley Farben erfüllten Schwamm/ hervor gekommen/ und so natürlich erschienen/ daß ihn Protogenes nicht schöner gewünschet habe: wie dieses gleichfals dem Nealces, mit dem Schaum eines/ von einem Stalljungen aufgezäumten Pferdes/ begegnet.

Ob nun dieses alles von einem Bilde des Jalysus zuverstehen seye/ oder ob er denselben mehrmals gemahlet/

Mander (Fortsetzung auf einer folgenden Seite)Informat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Protogenes, van Caunus, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, 82r–83v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63klt6fYI]. Sandrart weicht deutlich in der Abfolge der bei van Mander gegebenen Informationen ab.Christina Posselt, 08.11.2011Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 239