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TA 1680, Iconologia Deorum, S. 212

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Die Weide.

Unfruchtbarkeit oder Keuschheit. DIe Weide bedeutet Keuschheit/ und Unfruchtbarkeit.

Der Olivenbaum.

Friede. Barmhertzigkeit. Sieg. DEr Olivenzweig zeiget den Frieden an: das Oel die Barmhertzigkeit und Freude. Mit einiger Art der Oliven ward auch Sieg und Uberwindung angedeutet.

Der Weinstock.

Frölichkeit. Freymütigkeit. DIe Weintraube will von Frölichkeit und Freymütigkeit sagen.

Der Feigenbaum.

Süssigkeit. die Lieblichkeit der Warheit. DUrch die Feige wird angedeutet die Gütigkeit/ Sanfftmut und Freundlichkeit guthertziger Menschen; wie auch die Süssigkeit der Warheit.

Der Rosenstock.

des Menschen kurtz- und schwaches Leben. DUrch die Rose verstehen wir die Kürtze des schwachen menschlichen Lebens/ wegen ihrer Unbeständigkeit/ und weil sie in Dörnern wächset; gleichwie das menschliche Leben/ von vielem Jammer und Elend/ angefochten wird. Die Rose bedeutet auch Wollust der fleischlichen Liebe/ weil beyde in kurtzer Ergetzlichkeit bestehen.

Rechte Spalte

Die weisse Lilie.

Reinigkeit des Gemüts. Schönheit. DIe weisse Lilie bedeutet Reinigkeit des Gemüts/ wie auch Schönheit.

Die Distel.

des menschlichen Lebens Schwachheit. DIe Distelblum/ so bald zergehet und verstäubet/ ist ein Konterfeyt der Schwachheit unsers menschlichen Lebens.

Ein Rohr.

Schwachheit und Wanckelmütigkeit. DEm Rohr affet die menschliche Schwachheit und Wanckelmut nach.

Der Kürbis.

Gesundheit. DEr Kürbis bedeutet Gesundheit: dann die alte Griechen zu sagen pflegten: So gesund als ein Kürbis.

Die Köhlstauden.

verhinderte Freude. DEr Weinstock oder die Traube zwischen zweyen Köhlstauden bedeutet verhinderte Fröligkeit: dann der Köhl ist dem Weinstock zuwidern.

Das Mohnhaupt.

Stadt. AN dem Mohn Kopffe hat uns die Natur eine Stadt entworffen/ die mit Mauren/ Strassen und vielem Volck bewohnet ist: dann also ist es inwendig unterscheiden/ und mit vielen Säcklein angefüllt.

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BirkenInformat. zur Quellenmarkierung:
Dieses Epigramm ist in Sigmund von Birkens Arbeitsbuch Dichterey-Sachen, S. 86 zu finden; vgl. Stauffer 2007, Bd. 2, S. 1074; Laufhütte 2011, S. 28, Nr. 22.Carolin Ott, 12.10.2011
Nulla dies sine Linea.

Linke Spalte
Das Feuer feyret nicht. Die Flut stets fürter führet
ihr Wesen. Sonn und Mond stets halten ihren Lauf.
Kunstliebender! hier lern/ schau um dich und sieh’ auf.
Rechte Spalte
Dein Geist nie schlaffen soll: das Schaffen ihm gebühret.
diß macht Kunst-drey belehrt. Der Fleiß dich lädet ein.
kein Tag sey ohne Thun: sollts auch ein Strich nur seyn.BirkenInformat. zur Quellenmarkierung
Dieses Epigramm ist in Sigmund von Birkens Arbeitsbuch Dichterey-Sachen, S. 86 zu finden; vgl. Stauffer 2007, Bd. 2, S. 1074; Laufhütte 2011, S. 28, Nr. 22.Carolin Ott, 12.10.2011