TA 1680, Iconologia Deorum, S. 210
Wie dann solches auch das Hand-bieten bezeuget; massen bereits vornen angedeutet worden.
Das Scepter.
Königliche Macht. DAs Scepter oder der Reichs-Stab bedeutet Königliche Macht: Die Egyptier machten/ oben auf den Knopffe des Scepters/ Wachsamkeit. ein offenes Auge: anzudeuten/ daß ein König/ neben seiner Macht/ in seinem Herrschen/ wacker und vorsichtig seyn müsse.
Die Königliche Kron.
Gesetze. EInige halten die Kron für eine Bedeutung der Gesetze/ die fest/ als eine Kron/ aneinander hangen/ und weder geschieden noch gebrochen werden mögen; vergleichen darum die Kron einer Mauer. Sie bedeutet Ehre; und der Blumenkrantz/ Vollkommenheit.
Die Mauer.
Kron für die Stadtmaur DIe Kron wird genommen für die Mauren der Stadt. Deswegen der Philosophus Anacreon sagte: Die Kron der Stadt ligt nieder platt. Auch halten Einige/ die Kron habe ihre Herkunfft vom Horn/ und daß mit dem Horn das Königreich zu vergleichen sey. Dannenhero Macht. Horatius vom Bacchus sagt: Sihe/ du machst dem armen Volcke auch Hörner. Und Ovidius schreibt: Es ist eine Freude/ wann der Arme Macht bekommt.
Der Diamant.
Tugend. DEr Diamant wird der Tugend verglichen/ die nicht zu überwinden ist: wie auch der Standhafftigkeit/ Standhafftigkeit. oder einem beständigen Vornehmen. Aber das Bocksblut ist ihm am meisten zuwidern: also ist die Lust des Fleisches und Bluts/ oder unkeusche Begierde/ der Tugend feind und schädlich.
Der Spiegel.
Erkänntnus sein selbst. DEn Spiegel halten wir ins gemein für die Erkänntnus unser Selbsten: jedoch wird er/ von Alters her/ Falschheit. für die Falschheit gehalten: weil er nur den Schein des wahren Wesens vorstellet/ die Warheit selbst aber nicht zeigen kan: Dann alles was recht ist/ zeiget er lincks/ und was lincks ist/ zeiget er rechts.
Ein Boge.
Krieg. DUrch den gespannten Bogen/ mit dem Schuß-bereitem Pfeil auf der Sennen/ wird der Krieg verstanden.
Die Pfeile.
Eintracht. DIe in einen Bund zusamm-gefasste Pfeile bedeuten Eintracht und Einigkeit: wie der König Scylurus seinen achtzig Kindern durch diß Sinnbild die Eintracht recommendirte/ kurtz vor seinem Ende/ wie Plutarchus erzehlet/ da er von vielem Reden schreibt. Aber die entbundene und zerstreute Pfeile bedeuten Zwietracht. Zwietracht. Oder solches wird mit zwey ungleich
ligenden Pfeilen/ die beede einander mit dem Strahl die Federn berühren/ angedeutet.
Der Schild.
Beschirmung. MIt dem Schilde wird insonderheit angedeutet Beschützung/ Abwehr- oder Beschirmung.
Das Schwert.
Krieg. DUrch das Schwert wird der Krieg gleichfalls angedeutet. Durch das Schwert in der Hand der Justitz oder Gerechtigkeit/ wird Justitz. verstanden Bestraffung: Die Alte aber pflegten ihr einen Büschel zusammen gebundener Ruthen in die rechte Hand zu geben/ in welchem unten/ auf der Römer Art/ das Beil auch darbey; in der lincken aber hatte sie eine in gleichem Gewigt hangende Schale.
Die Sege.
übel nachreden oder verläumden DUrch die Sege wird übles Nachreden bedeutet: dieweil sie/ mit ihren Zähnen/ scharff beisset und einschneidet/ auch in Durchschneidung des Holtzes ein grosses Geräusch machet.
Der Blitz.
fernes Gerücht. DEr Blitz bedeutet ein sehr fernes Gerücht/ wegen einer herrlichen That: hierzu machten die Egypter die Stimme der Lufft/ oder Schnelligkeit. Gütigkeit oder Erbarmung. den Donner: welches Bild der Blitz ist. Durch den Blitz/ wird auch grosse Schnelligkeit angedeutet. Auf einem Küssen ligend deutet er Gütigkeit an/ wie solches zu sehen in der Müntze des Antoninus Pius.
Die Sonne.
GOTT DUrch die Sonne/ wird der einige GOTT/ Warheit. wie auch die aufrichtige Warheit/ ingleichen Jahr. Tag. das Jahr/ und unterweilen auch der Tag/ sinnbildlich angefügt.
Der Mond.
des Menschen Natur GLeichwie Einige/ durch die Sonne/ die Gottheit zu erkennen gegeben; also haben sie/ durch den Mond/ die menschliche Natur angedeutet/ wegen dessen veränderlichen Monat. Unbeständigkeit des menschlichen Geists. Abwechslung. Der Mond mit den Hörnern niederwarts gekehrt/ bedeutet den Monat. Der Mond bedeutet auch die Unbeständigkeit des menschlichen Geistes.
Die Sterne.
GOtt. Seele DUrch den Stern bezeichnen Etliche GOtt den HErrn; Etliche auch die Seele eines verstorbenen Leichnams: und die Morgenstunde/ durch den Venerischen Morgenstern.
Der Ancker.
DEr ruhende Ancker ist ein Bild der Beständigkeit und Stille: wann er mit einem Mässigkeit. Hoffnung. Delphin umwunden/ bedeutet er die Mässigkeit. So wird auch durch den Ancker die Hoffnung vorgebildet.