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TA 1680, Iconologia Deorum, S. 198

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oder Griffel die Himmels-kugel bezeichnet/ ist das Fatum oder Götter-geschick; wovon Timäus meldet; GOtt theile vermittelst des Gestirns die Anzahl der Seelen aus/ nach denen Fatalischen Gesetzen und Ordnungen. Uberdiß so spinnt (11) die Parca die Lebensfäden des menschlichen Alters: Ferner kommt (12) der Sonnenwagen daher gefahren: Endlich verändert sich das menschliche Leben in den Tod/ indem (13) die Liebe ihre Fackel/ samt denen Affecten/ auf des verstorbenen Menschen Brust auslöscht/ in der einen Hand einen Todtenkrantz haltend: (14) Der Sommervogel bedeutet die von dem Leib getrennte und abgeschiedene Seele: Nechst dabey steht (15) eine so genante Seelfrau/ oder Todtenweib: (16) Die sitzende Klägerin hält in der Hand eine Rolle/ und erzehlt die dapfern Thaten/ samt dem grossen Lob des Verstorbenen; wie aus denen Grab-gemählen C. Caestii mit mehrem zu ersehen. Hernach kommt (17) Mercurius/ als derjenige Seelenführer/ welcher die gereinigte

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Seele wiederum an den vorigen Ort der bemeldten Glückseeligkeit bringt. Allein der an den felsichten Schneeberg Caucasum (18) gebundene Prometheus wird zwar von einem Adler deßwegen grausamlich zerbissen und zerrissen/ weil er den aus Leimen gebildten Menschen beseeliget: Hingegen aber (19) vom Hercule wiederum los und ledig gemacht/ nachdem die Seele von allen Leibs- und -Lebenssorgen hinwieder entbunden und befreyet ist; da nemlich Hercules nachmals von Prometheo den verborgenen Weg erlernet/ allwo er die Hesperides in ihrem guldnen Baumgarten angetroffen. Daselbst befindet sich (20) der Atlas/ samt demjenigen Drachen/ welcher des köstlichen Gartens hüten/ uud ihn bewachen sollen. Zu allerletzte wird (21) der Monds-wagen vor- und gleichsam dem obigen Sonnenwagen entgegen gestellt; indem das menschliche Leben gemeiniglich mit der Veränderung des Monds auch abnimt/ und sich vielmals gar endet.

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Keysers Titi Jüdischer Triumph/
wie solcher an dessen Triumph-Bogen/ zu Rom/
annoch zu sehen ist. Die folgende Beschreibung bezieht sich auf das in Platte GG zur Abbildung kommende Beuterelief des Titusbogens.Carolin Ott, 07.10.2010
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IMP. TITI JUDAICUS TRIUMPHUS PLATTE F. F. und G.G.IN jenem/ nach Eroberung der Stadt Jerusalem/ dazumal gehaltenem Triumph wurde erstlich daher getragen (1) der guldene Tisch/ so im Jüdischen Tempel sehr lange Zeit gestanden: Alsdann (2) die Opfer-Geschirr und Becher/ samt denen (3) Hall-Trompeten; benebenst (4) dem guldnen Leuchter. Der sieg-pralende (5) Ritter/ welcher mit den schönsten Zierathen geschmückt/ trägt einen Gürtel um den Leib/ mit guldnen Beschlägen; gleichwie sich der berühmte Römische Poet Silius lib. XV. hiervon zwar kurtz/ aber dabey sehr nachdencklich vernemen lassen:

Phaleris hic pectore fulget!

Das ist:

Des Siegers Lust
strahlt auf der Brust!

(6) Die alten Römer sind alle mit weissen Kleidern angethan/ tragen Laurbeercräntze auf ihren Häubtern/ und dergleichen Zweige in ihren Händen; welche vor dem Triumphwagen

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hergehen/ wie sie der Poet Juvenalis Satyra X beschrieben;

-- -- -- Praecedentia longi
agminis officia, & niveos ad fraena Quirites.

Das ist:

Hier sieht man hauffenweis sie/ nach der Länge/ gehen;
das weisse Römervolk bey Zaum und Ziegel stehen!

Belangend das darzu gehörige Stuck des obbesagten Triumphbogens/ so zeiget sich Titus (1) auf einem mit vier Rossen bespannten Wagen; die (2) Siegsgöttinn Victoria fliegt hinter dem Keyser her/ und hält einen Laurbeerkrantz über dessen Haubt; welchen sonst/ bey weyland in gutem Flor stehendem Regiment/ ein gemeiner Stadtdiener also halten/ und in der Höhe tragen musste; wie uns dessen Juvenalis/ an erstgedachtem Ort/ hiervon berichtet. (3) Ist Rom zugegen/ welche mit einem Spies und Sturmhut auf das prächtigste