TA 1675, I, Buch 2 (Skulptur), S. 43
Sandrart (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Die Erläuterungen zum Jüngling vom Magdalensberg und zu verschiedenen Münzsammlungen wurden von Sandrart verfasst; vgl. Sponsel 1896, S. 6.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 130
Dilherrischen Bibliothec, bey dem berühmten hiesigen Professore und Philologo, Herrn Christoff Arnold/ und bey Herrn Johann Andreas Viatis, in starker Anzahl; sondern auch/ in der Kunst-Kammer dieses letztern/ viel alte und neue Armaturen fast aller Nationen der vier Welt-Theile/ schöne und rare Rohre/ Pistolen und Degen/ so von Königlichen/ Fürstlichen/ und andern hohen Personen geführet worden/ ingleichen ganze Sortemente von schönem Meermuschel- und Schneckenwerk/ auch viel neue Medaglionen/ Schau und Gedächtnis-Pfenninge/ von den besten Künstlern verfärtigt: so alles mit Lust zu sehen ist.
Vor allen andern Orten aber hat/ in dieser Sache/ die Stadt Rom den Vorzug/ allda die allerfürtrefflichste und rareste Medaglionen befindlich. Sonderlich hat das Fürstl. Haus Ursino die allerberühmtesten von Agat/ Edelgestein/ Gold/ Silber und Metall beysammen/ aus denen ich die berühmteste/ künstlichste und rareste/ in folgenden LXXXIII berühmte Römische Medaglionen/ und deren Reim-Lobschriften XIV Kupferplatten/ dem geneigten Leser zu gefallen/ vorstellig gemachet/ und eines jeden Bildnis folgende zu ihrem unsterblichen Lob zielende Reim-Zeilen gewidmet.
Konkret meint Sandrart hiermit die Antikensammlung Fulvio Orsinis, deren bedeutendste Stücke – überwiegend Büsten und Gemmen – durch die Publikation der Illustrium Imagines bekannt wurden. Anders als Sandrart angibt dienten die darin enthaltenen Illustrationen nur für die Porträts der ersten zwölf Tafeln als Vorlagen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Die Erläuterungen zum Jüngling vom Magdalensberg und zu verschiedenen Münzsammlungen wurden von Sandrart verfasst; vgl. Sponsel 1896, S. 6.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 130
BirkenInformat. zur Quellenmarkierung:
Die 83 Vierzeiler, die sich auf die Persönlichkeiten beziehen, die auf den Tafeln 1-14 zur Darstellung kommen, stammen mit großer Wahrscheinlichkeit aus der Feder Sigmund von Birkens, auch wenn kein Manuskriptnachweis erbracht werden kann; vgl. Stauffer 2007, S. 908. Interessanterweise stammt der Text also aus einer anderen Quelle als die Bildnisse, die nach den Illustrationen in Orsini/Faber, Illustrium imagines 1606 gestochen wurden.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1371. Alexander Magnus.
Es musten ihrer mehr von mir erstritten¶ seyn.
Die dapfre Ritter-Faust macht meinen¶ Namen bleiben/
so lang ein kluger Kiel wird von den Hel-¶ den schreiben.
Die der Gott Jupiter zur Liebsten auserkoh-¶ ren/
Von dem ich ward erzeugt: drum hieß ich¶ Hammons Sohn/
der half mir in der Welt zum allerhöchsten¶ Thron.
das Glück in Africa mich hieße siegreich ge-¶ hen.
Dort in Pandosien/ wo der Dodonisch¶ Geist
wahrsagt’/ ist meine Seel aus meinem Leib¶ gereist.
der mir auch in der That warhaftiglich zu-¶ kam.
Der Everget wurd ich von jederman ge-¶ nennet/
weil meine Gütigkeit man gar wol hat ge-¶ kennet.
5 Amilcar.
war doch mein wehrter Sohn/ der Hannibal¶ genant/
mir noch zu größerm Ruhm höchst-dienlich¶ und beflissen.
Wer ist Minerven Freund/ der nichts solt¶ von uns wissen?
6 Amyntas Rex.
In Macedonien kont ich/ als König/ pran-¶ gen.
Es kante meinen Sohn/ den Philipp/ je-¶ derman/
Im Enkel blickte recht/ was dapfres We-¶ sen kan.
7 Antiochus.
Den Großen hieß man mich/ den Römern¶ nur zum Hon.
Ob Scipio mir gleich im streiten obgesieget/
war doch mein Muht noch frisch/ und lebte¶ stets vergnüget.
und meiner Sinnen Kraft demselben gleich¶ sich zeigte.
Mein Ehgemahl war mir von Herzen zu-¶ gethan.
An mir blickt/ was die Lieb zuwegen brin-¶ gen kan. Dem Text zufolge müsste es sich bei dem in Tafel 2 abgebildeten Paar um Eheleute handeln. Die Münze, dem die Darstellung entnommen wurde, zeigt jedoch die Porträts von Kleopatra Thea und ihrem Sohn Antiochos VIII., die von 125 bis 121/0 gemeinsam herrschten, vgl. Fleischer 1991, S. 78.
9 M. Antonius.
Des Landes Königin mir ihre Lieb zukehrte.
August mir trachtet nach/ und trieb mich¶ zimlich ein/
ich wolte lieber todt/ als sein Gefangner/¶ seyn.
10 C. Actius Restio.
Durch meines Dieners Treu und übergroße¶ Liebe/
blieb ich doch ungekränkt. Weil schlimme¶ Schwelgerey
mir war ein großer Greul/ verbot ichs ohne¶ Scheu.
11 Apulejus.
Des Plato große Kunst war mir sehr wolbe-¶ kant:
Die 83 Vierzeiler, die sich auf die Persönlichkeiten beziehen, die auf den Tafeln 1-14 zur Darstellung kommen, stammen mit großer Wahrscheinlichkeit aus der Feder Sigmund von Birkens, auch wenn kein Manuskriptnachweis erbracht werden kann; vgl. Stauffer 2007, S. 908. Interessanterweise stammt der Text also aus einer anderen Quelle als die Bildnisse, die nach den Illustrationen in Orsini/Faber, Illustrium imagines 1606 gestochen wurden.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 137