TA 1679, III (Malerei), S. 82
Sandrart (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38) und dem Zweiten Hauptteil der Teutschen Academie von 1679 hinzugefügt.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1098
Stücke von dieser Hand/ welche für anderer fürnehmer Potentaten Cabinete destinirt/ gleiche Zierden von sich leuchten liessen/ und ihres Meisters vollkommene Kunstwissenheit nicht verschweigen konten.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38) und dem Zweiten Hauptteil der Teutschen Academie von 1679 hinzugefügt.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1098
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst. Im Ersten Hauptteil der Teutschen Academie von 1675 widmet Sandrart Peter Lely bereits – de Bie folgend – eine kurze Vita (TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 318), die er im vorliegenden Hauptteil von 1679 mit weiteren Angaben bspw. zu Stichen nach Lely ergänzt.Lilly, sonst Lelio genannt zu Londen in Engelland. GLeichwie der fürtreffliche Lilly/ mit dem Preiß seiner unvergleichlichen Kunst-Wissenschafft/ der Fama Trompete angefüllet/ also ist dieselbe auch so ämsig/ sein Lob auszublasen/ daß dessen Klang von London über Meer herüber schallet/ und bis in unser Francken und Nordgau erhallet.
Peter Lely ist ein Schüler Pieter de Grebbers (1600–1653). Er kommt in den 1640er Jahren nach London. Aus der Zeit vor 1640 kann ihm kein Werk mit Sicherheit zugeschrieben werden. Nach der Restauration wird Lely Hofmaler bei Charles II. Seine bedeutendsten Auftraggeber waren jedoch der Bruder des Königs, der Herzog von York und dessen Frau. Zwischen 1662 und 1665 malte Lely im Auftrag der Herzogin von York zehn Damen des Hofes Charles II. – eine Serie, die als »Windsor Beauties« berühmt wurde. Sie befinden sich heute im Hampton Court Palace.
Ein weiteres Beispiel für Lelys Porträttätigkeit ist das Doppelbildnis »Zwei Damen der Familie Lake« (London, Tate Gallery) auf das hier verwiesen sei. Ich habe immer gewünschet/ etwas von seinen Handgemählen in meine Hand zu bringen/ aber allein etliche von seinen Contrefaiten/ durch den Edlen A. Blooteling zu Gesicht bekommen: da ich absonderlich des Marggrafen von Montague Bildnis
Abraham Blooteling fertigte Bildnisstiche zweier Grafen von Montagu nach Peter Lely: Des 1. Earl of Sandwich und des 2. Earl of Sandwich, so dass hier nicht mit Sicherheit geklärt werden kann, welche Porträts angesprochen sind. gantz wolgleichend/ und dabey voll Zierde und Kunst-Anmutigkeit gefunden. Und wie sein Kunstreichtum ihn über alle Ruhm-erhebet/ also prachtet er auch mit dem Glück/ daß sein Kunstliebender König/ und sonst alle hohe Potentaten/ die den Künsten wolgewogen/ ihn nicht allein wehrt halten/ sondern auch seine Wercke reichlich remuneriren. Mein Buch dediciret ihm hiermit auf der 6. Platte sein wehrtes Contrafait/ und die Teutsche Musa begleitet dasselbe mit folgenden Reimen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst. Im Ersten Hauptteil der Teutschen Academie von 1675 widmet Sandrart Peter Lely bereits – de Bie folgend – eine kurze Vita (TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 318), die er im vorliegenden Hauptteil von 1679 mit weiteren Angaben bspw. zu Stichen nach Lely ergänzt.
Es ist unklar, ob Sandrart diese Lobverse auf Lely selbst verfasst hat oder von Sigmund von Birken hinzugefügt wurden, der sich hauptverantwortlich für die sprachliche Ausgestaltung der Teutschen Academie zeichnete; vgl. dazu Klemm 1995, Laufhütte 1998, S. 25-29, Möseneder 2000, S. 163, Laufhütte 2011.Was reimet sich/ auf wahre Kunst?
Herr Lilli saget: Königs-Gunst.
Den Reim er uns im Wercke zeiget.
Der Zepter sich zur Lilje neiget:
Zeigt/ daß wie er herrscht über Menschen¶ Sinn/
also sie sey der Blumen Königinn.Sandrart/BirkenInformat. zur Quellenmarkierung
Es ist unklar, ob Sandrart diese Lobverse auf Lely selbst verfasst hat oder von Sigmund von Birken hinzugefügt wurden, der sich hauptverantwortlich für die sprachliche Ausgestaltung der Teutschen Academie zeichnete; vgl. dazu Klemm 1995, Laufhütte 1998, S. 25-29, Möseneder 2000, S. 163, Laufhütte 2011.
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38).Susanna von Sandrart aus Nürnberg. SUsanna von Sandrart/ eine Jungfrau von 20. Jahren/ Jacobs von Sandrart Tochter/ gebohren in Nürnberg/ als im Vatterlande der Kunstliebenden/ neben deme/ daß sie von Haushaltung-Geschäfften gute experientz gemacht/ hat der Zeichen-Kunst Vollkommenheit wol begriffen und folgends von selbsten sich beflissen/ in Kupffer zu radiren: mit welcher Profession sie nach und nach bey wenig Jahren so verstandfertig und vollkommen worden/ daß sie ohne Versaumnus der Hausgeschäffte/ Gebäude/ Landschafften und andere Zierlichkeiten/ auch schöne Historien/ in rechter Geschwindigkeit/ wol und kunstgemäß weiß auszubilden. Ich trage Bedencken/ wegen Verwandschafft/ von ihr ein mehrers zu sagen/ um nicht suspect zu werden/ und lasse von ihrem Geist reden/ die von ihr verfärtigte Figuren Altes und Neues Testaments
Susanna von Sandrart fertigte zahlreiche Serien, die Szenen aus dem Neuen und Altem Testament enthalten. An dieser Stelle sei lediglich auf zwei Serien (Hollstein German 1–20; Hollstein German 21–23) hingewiesen, aus denen jeweils ein Beispielblatt zur Illustration ausgewählt wurde (vgl. Neun biblische Szenen und Neun biblische Szenen aus dem Alten Testament)./
Dieser Verweis besitzt mehrere Ziele:
Barcaccia-Brunnen auf der Piazza di Spagna / »Fontan« (TA 1679, Tafel XXXXVIII)
Brunnen im Cortile des Palazzo Orsini Taverna / »Fontan« (TA 1679, Tafel XXXXVIIII)
die Fontaine und andere in dieser Academie von ihrer Hand befindliche Stucke/ das Büchlein der Friesen und Ornamenten nach der modernen Art/ das Büchlein der Römischen Ornamenten/ die Sechs von den Italiänischen Garten und Grotten springende Wasserwercke/ das Büchlein von den antichen Vasen oder Geschirren/ samt deren Ornamenten/
das Büchlein von den Modernen Vasen/ samt deren Zierlichkeiten/ und das Büchlein von erhabenen/ flachen und gewölbsweis geführten Laubwercken/ Festinen und Zieraten/ zu Bereicherung der eingefasten Historien.
In der lateinischen Ausgabe der Teutschen Academie folgt der Zusatz: »et in specie typi duo aenei, Operi huic nostro inserti, de Nova nupta in thalamo geniali juxta situm antiquorum Romanorum exhibita, quae omnia quid ingenii hic latetat, abudantissime testabuntur« (Sandrart, Academia 1683, S. 391). Der Kunstverständige Leser mag hieraus urtheilen/ was von dieser Person bey mehrern Jahren für Frucht zu hoffen sey/ deren Jugend uns so schöne Blüten zeiget.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38).
Das aus acht Alexandrinern bestehende Gedicht »Der Augen helden Blick/das Schneckenblut am Mund« ist datiert auf den 09.12.1678, sowie mit der Überschrift Jungfrau Susanna Sandrart versehen und als solches in Sigmund von Birkens Arbeitsbuch »Dichterey Sachen« (S. 85) zu finden (vgl. Stauffer 2007, Bd. II, S. 1050/Laufhütte 2011, S. 26). Nach dem vierten Vers folgen dort zwei weitere Verse, die in der Teutschen Academie nicht abgedruckt sind.Der Augen helden Blick/ das Schne-¶ ckenblut am Mund/
Das zarte Fell von Schnee/ macht ihre¶ Schönheit kund.
Das Hertz hegt keusche Zucht/ ist from-¶ mer Tugend Schrein:
Die Gottesfurcht es gar zum Tempel¶ weihet ein.
Prang/ Pegnitz/ mit dem Schatz. Solt¶ Paris weiden hier/
Der Schäfer: ach! er gäb den güldnen¶ Apfel Ihr.
Dis in der Blüt: was wird der Som-¶ mer führen ein.
Die Jungfer Sandrartin wird Tessels¶ Römers seyn.BirkenInformat. zur Quellenmarkierung
Das aus acht Alexandrinern bestehende Gedicht »Der Augen helden Blick/das Schneckenblut am Mund« ist datiert auf den 09.12.1678, sowie mit der Überschrift Jungfrau Susanna Sandrart versehen und als solches in Sigmund von Birkens Arbeitsbuch »Dichterey Sachen« (S. 85) zu finden (vgl. Stauffer 2007, Bd. II, S. 1050/Laufhütte 2011, S. 26). Nach dem vierten Vers folgen dort zwei weitere Verse, die in der Teutschen Academie nicht abgedruckt sind.
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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38) und dem Zweiten Hauptteil der Teutschen Academie von 1679 hinzugefügt.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1100Joh. Baptista de Ruel. JOhann Baptista de Ruel/ von Antorf bürtig und daselbst erzogen/ hatte sich von Jugend auf der Singkunst gewidmet/ die er/ zugleich mit der Rede/ von seinem Vatter erlernet/ auch darinnen hochgestiegen/ daß er dadurch bey hoch und nieder sich in Hochachtung und Wolgunst gesetzet: absonderlich bey des hohen Stuls und Ertzstiffts zu Mainz Domkünstern Herrn Herrn Carl-Heinrichs von Metternich/ nunmehr durch Gottes Gnade/ allen Tugend- und Kunst-liebenden zur consolation, deren Sie ein wahrer Mecänas sind/ erwehlten und constituirten Ertzbischofen zu Mainz und des Heil. Röm. Reichs vördersten Churfürsten/ den der Allmächtige lang und glücklich regiren lassen/ und dero Regirungs-Zeit mit dem edlen Frieden adelen und vergülden wolle. Dieser hohe Patron/ als er deß von Ruel schöne Gaben wargenommen/ hat er ihn auf alle Weise geheget und gefördert/ und endlich auch in der Mahlerkunst unterrichten lassen durch den in selbiger Zeit in Mainz wolberühmten Johann Thomas den Ipenaer genannt: welcher
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38) und dem Zweiten Hauptteil der Teutschen Academie von 1679 hinzugefügt.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1100