Obere Szene (TA 1680, Tafel R, 1–3)

Wurde gezeichnet von
Wurde radiert von

Personen-Bezüge

Zeigt Darstellung von
Symbolansicht

Kunstwerk-Bezüge

Beinhaltet
Ist Teil von

Literatur

Mögliche Vorlage(n) identifiziert in

Basis-Daten

Datierung

1680

Material/Technik

Radierung

Signatur und Bezeichnung

Joach: de Sandrart delin:

Joh: Jacob Sandrart fecit.

Abbildung(en) in der »Teutschen Academie«

TA 1680, Iconologia Deorum, Tafel R (nach S. 164)

Kommentare

In der Darstellung tauchen mehrere Motive auch, die schon Ferroverde in der Pignoria-Edition von Cartaris Imagini degli dei verwendete. So sind die Gestaltungsmerkmale der zentralen Figur – ein geflügelter junger Mann, der mit einem langen Stab ausgestattet ist – aus Ferroverdes Holzschnitt Horus übernommen; s. Schreurs 2007(b), S. 501. Auf einem weiteren Blatt Ferroverdes, das den Gott Priapos zeigt, kommen Esel und Bock zur Abbildung, die von Sandrart – zumindest was den Esel angeht – in vergleichbarer Haltung übernommen werden (Schreurs 2007(b), S. 502). Im Unterschied zu den beiden Darstellungen bei Ferroverde, in denen die starke Männlichkeit unter dem den Unterleib verhüllenden Tuch deutlich zu erkennen ist, ist sie bei Sandrart kaschiert.
Auch die Assistenzfiguren in Sandrarts Komposition sind in den Illustrationen bei Ferroverde vorgezeichnet: Die beiden Penaten, die in Gestalt von Soldaten unter dem Torbogen sitzen, sind in ähnlicher Weise schon im Ferroverdschen Holzschnitt dargestellt. Ebenso kann ein weiteres Blatt der Pignora-Edition mit der Darstellung des Gottes der Gastmahle, Comus, für den an eine Hauswand gelehnten Jüngling in der linken Bildhälfte als Vorlage angesehen werden; s. Schreurs 2007(b), S. 503 f.
Sandrart verwob also verschiedene Typen des Gottes Priapos sowie weitere in textlicher Nähe beschriebene Götter und verband sie zu einer Szene, die eine eigene Geschichte zu erzählen vermag; vgl. Schreurs 2007(b), S. 500–505.
Carolin Ott, 11.10.2011

Erwähnungen in Kommentaren

Die Darstellung der Invidia aus Cartaris Publikation diente Sa…
Carolin Ott, 02.11.2011