Selbstbildnis (Reproduktionsstich)
Personen-Bezüge
Kunstwerk-Bezüge
- Unbekannter Künstler: Selbstporträt Joachim von Sandrart (Kopie) Malerei
- Sandrart: Büste der Minerva (»Busto di Minerva«) Zeichnung
Literatur
- Klemm 1986; S. 141 f., Kat.-Nr. 58
- Kat. Wolfenbüttel 2012; S. 145, Kat.-Nr. 1.1; Autorin: Christina Posselt
Basis-Daten
Datierung
1668
Material/Technik
Kupferstich
Format/Maße
380 x 224 mm
Inschriften
NOBILISS.ET EXCELLENTISS.DN.IOACHIMUS A SANDRART, HAEREDITARIUS IN STOCKAU, / SERENISS.PRINC.COM. PALAT. NEOBURG.CONSLIAR: SECULI NOSTRI APELLES.
Atria qui Superûm Regumque Palatia, doctâ
Ornavit, multo clarus in Orbe, manu;
Qui Linguas callet, morum quem gratia & oris
ornat, quique catæ mentis acumen habet:
Hunc meritò, summis charum Magnatibus, ipsa,
quae genuit, Natum diva Minerva vocat.
Darunter rechts:
Virum famigeratissimum debito isthoc Elogio prosequitur / Officiosa mens ac manus Sigismundi à Birken C(aesarei) Com(itis) Pal(atini)
Signatur und Bezeichnung
Debiti honoris et gratæ tot à primâ juventute beneficiorum recordationis / hoc monumentum, venerando DN. Patruo in ære D.D.D. Ipsi omni studio & observantiâ / deditissimus Jacobus Sandrart Calcographus Noricus
Nachgewiesen in
Exemplare vorhanden in: Basel, Universitätsbibliothek; Nürnberg; Paris
Kommentare
Der Stich ist eine Reproduktion des einzigen autonomen Selbstporträts Sandrarts, das sich nicht erhalten hat. Eine gemalte Kopie befindet sich heute in Florenz (Galleria degli Uffizi, Sammlung der Selbstbildnisse, Inv.-Nr. 1763).
Anhand einer Notiz im Tagebuch Birkens vom 01.02.1668 kann das Blatt datiert werden: »H(errn) Sandr(art) ein lat(einisches) Epigr(amm) unter das conterf(ei) seines Vedtern gesendet, 6 V(erse)«; vgl. Klemm 1986, S. 142 f.
Das Porträt wurde von Sandrart in der Tradition des humanistischen Gelehrtenbildnisses angelegt: Als Edelmann mit Degen und Ehrenkette stützt Sandrart eine Hand auf dem seitlichen Tisch ab, auf dem eine kostbare Uhr und die Büste Minervas aufgestellt sind. Für die Interpretation des Selbsbildnisses und weiterführende Literatur s. Klemm 1986, S. 141–143, Kat.-Nr. 58. Für die Bedeutung der Figur der Minerva als Patronin der Künste in Sandrarts Werk s. Schreurs 2010, S. 221.