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Die Wahrsagerin

Wurde gemalt von

Orts-Bezüge

Befand sich zu Sandrarts Zeit in

Literatur

Die Kunstwerk-Daten stammen aus

Basis-Daten

Datierung

um 1615

Material/Technik

unbekannt

Format/Maße

unbekannt

Heutiger Aufbewahrungsort

Das Gemälde ist nicht mehr nachweisbar.

Erwähnungen in der Teutschen Academie

»… Stuck/ und andere bey dem Cardinal Verrospe, diese letzte drey waren spielende Conversationen/ darinn zwey Zigeinerinnen einer Courtisana aus der Hand Le Bonne auventure, oder zukünftiges Glück wahrsagen/ da immittelst ein junger Zigeiner den Geld-Beutel hinterwerts aus dem Sack eines Spielers gar artig heraus ziehet. In einem andern Gemähl sind ganze Bilder/ wie Hercules in der Hölle dem auf der Erden an Ketten geschmidten/…«
TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 190

Kommentare

Die von Sandrart in der Sammlung Verospi beschriebene »Conversation« mit zwei Zigeunerinnen, die einer »Courtisana aus der Hand Le Bonne auventure […] wahrsagen« lässt sich mit keinem der bekannten Bilder dieses Themas von Manfredi identifizieren, weder mit der erhaltenen Fassung im Detroit Institute of Arts, hier wird einem jungen Mann aus der Hand gelesen, noch mit der ehemals in der Dresdener Gemäldegalerie befindlichen Version, die neben der Zigeunerin eine Gruppe von Spielern zeigt. Das Gemälde ist also sehr wahrscheinlich nicht mehr erhalten, dürfte aber dem ehemals in Dresden vergleichbar gewesen sein. Zudem gibt es Grund zu der Annahme, dass bei Sandrart ein Irrtum vorliegt, denn in der Sammlung Verospi befanden sich anstatt der »Wahrsagerin« nachweislich (Bellori) nur Manfredis »Verleugnung Petri« (heute Braunschweig, Herzog Anton Ulrich-Museum, Inv.-Nr. 495) und »Die Vertreibung der Händler aus dem Tempel« (Libourne, Musée des Beaux-Arts e Archéologie, Inv.-Nr. D.89.1.1). Es könnte aber sein, dass Sandrart sich bei der »Wahrsagerin« auf das Bild in der Sammlung des Kardinals Ludovico Ludovisi in Rom bezog, der laut des 1633 aufgestellten Inventars eine derartige Darstellung besaß: »Una Zingara cha fa la ventura ad un Giovane con cinque altre mezze figure« (vgl. Hartje 2004, S. 68–69, 185–186).
Nicole Hartje-Grave, 03.07.2008