Die Ausgießung des heiligen Geistes (Hauptaltarbild der Stiftskirche Waldhausen)
Personen-Bezüge
- Apostel (12) Personengruppe
- Maria
- Placidus <von Lambach>; Klemm 1986, S. 274
Kunstwerk-Bezüge
- Sandrart: Die Ausgießung des heiligen Geistes (Ölskizze) Malerei
Orts-Bezüge
- Stift Waldhausen; Hochaltar, Hauptblatt
Literatur
- Klemm 1986; S. 274–279, Nr. 135
Basis-Daten
Datierung
1666–69
Material/Technik
wahrscheinlich Öl auf Leinwand
Format/Maße
unbekannt
Heutiger Aufbewahrungsort
Das Hauptaltarbild wurde 1809 von französischen Soldaten zerstört.
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»Zu Walthausen in Ober-Oesterreich/ die Sendung des H. Geistes.«
TA 1675, Lebenslauf, S. 23
»Nach diesem mahlte Er/ für das Closter Walthausen in Ober-Oesterreich/ auf einem großen Altar-Blat/ die Sendung des heiligen Geistes/ mit vielen herrlichen Figuren ganz lebhaft ausgebildet. Wiederum verfärtigte Er ein Stuck/ wie Christus/ in der Glorie, die Welt zum Gericht in das Thal Josaphat…«
TA 1675, Lebenslauf, S. 23
Kommentare
Die Errichtung eines neuen Hochaltars und die Anfertigung eines Hauptaltarbildes samt eines Oberblattes stand im Kontext der umfangreichen Umbauten und geplanten Neuausstattung des Augustinerchorherrenstifts in Waldhausen, unweit von Sarmingstein. Die treibende Kraft war der damalige Propst Laurentius Voss (1647–1680), der mit dem Lambacher Abt Placidus in Verbindung stand. Daher dürfte auch die Vermutung von Klemm zutreffen, dass Abt Placidus Sandrart an das Chorherrenstift vermittelte und dieser so an den renommierten Auftrag kam. Das Stift wurde 1792 aufgehoben, die Gebäude weitgehend abgebrochen. Das Hauptaltarbild wurde 1802 von französischen Soldaten zerstört. Eine Vorstellung des gewaltigen Bildes vermittelt ein Ölmodello, der vermutlich eine Vorstudie zu dem Waldhausener Altarblatt vorstellt. (Vgl. Klemm 1986, S. 274–279.)
Bei der Gestaltung des Altarbildes orientierte Sandrart sich nicht nur an Tizians »Ausgießung des heiligen Geistes« in Santa Maria della Salute in Venedig, sondern auch an der Fassung von Rubens in Neuburg.