Der Isenheimer Altar
Personen-Bezüge
Kunstwerk-Bezüge
- Grünewald: Dritte Schauseite des Isenheimer Altars mit der Versuchung des Antonius (Tafeln) Malerei
- Grünewald: Erste Schauseite des Isenheimer Altars mit der Kreuzigung Christi Malerei
- Hagenauer: Schrein Isenheimer Altar Plastik
- Grünewald: Zweite Schauseite des Isenheimer Altars mit der Auferstehung Christi Malerei
Basis-Daten
Datierung
ca. 1512–1516
Material/Technik
Öl auf Holz
Heutiger Aufbewahrungsort
Colmar, Musée Unterlinden
Kommentare
Das Kloster Isenheim war eine Gründung des Antoniterordens. Zu den Aufgaben dieses Bettelordens gehörte u. a. die Krankenpflege. Besonders den an der damals weitverbreitenden Mutterkornvergiftungen Erkrankten nahmen sich die Mönche an. Die schmerzhafte Vergiftung mit diesem Pilz wurde zu der damaligen Zeit als »Heiliges Feuer« oder Antoniusfeuer bezeichnet. Der für die Kapelle des Klosters geschaffene Wandelaltar wurde vom Präzeptor des Klosters, Johann de Orliaco (Jean d’Orlier) etwa um 1480 in Auftrag gegeben, um einen Marien-Altar von Martin Schongauer zu ersetzen (die Reste heute ebenfalls in Colmar). Bevor Grünewald Hand anlegte, wurden bis 1505 der Schrein, die Skulpturen, das Gesprenge sowie die Predella von Nikolaus Hagenauer angefertigt, die nur in Teilen erhalten sind. Der geschlossene Altar zeigt die Kreuzigung, die von den beiden Heiligen Antonius und Sebastian flankiert wird. Die Predella mit der Beweinung Christi ist auch in der zweiten Schauseite zu sehen, die im Zentrum die Menschwerdung Christi und das Engelskonzert zeigen und von der Verkündigung und der Auferstehung gerahmt werden. Mit der dritten Schauseite, die nur am Namensfest des Heiligen Antonius am 17. Januar geöffnet wurde, erblickt man die Schnitzplastiken im Schrein und in der Predella sowie links die wundersame Begegnung des Heiligen Antonius mit dem Eremiten Paulus und rechts die Versuchung des Antonius. (Vgl. Ziermann 2001, S. 75 ff.) Wie seiner Beschreibung der Tafel mit der Versuchung des Heiligen Antonius zu entnehmen ist, hat Sandrart den Altar nicht selbst gesehen.