Flügelaltar mit dem Einsiedler-Mord
Orts-Bezüge
Literatur
- Ziermann 2001; S. 167
Basis-Daten
Datierung
ca. 1520–1523
Material/Technik
Gemälde
Format/Maße
unbekannt
Heutiger Aufbewahrungsort
Nicht erhalten, laut Sandrart (TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 236) 1631 oder 1632 mit einem schwedischen Schiff in der Ostsee untergegangen.
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»… wol colorirt/ daß sie mehr im Himmel/ als auf Erden zu seyn scheinen. Auf ein anderes war gebildet ein blinder Einsidler Blat/ der mit seinem Leitbuben/ über den zugefrornen Rheinstrom gehend/ auf dem Eiß von zween Mördern überfallen/ und zu todt geschlagen wird/ und auf seinem schreyenden Knaben ligt/ an Affecten und Ausbildung mit verwunderlich natürlichen wahren Gedanken gleichsam überhäuft anzusehen;…«
TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 236
Kommentare
Die nicht mehr erhaltenen Altäre von Grünewald, die sich ehemals im Mainzer Dom befanden, werden auf einer Kopie des Einsiedler-Mordes von Philipp Uffenbach beschrieben: Demnach sind sie vermutlich im Auftrag des Kardinals Albrecht von Brandenburg bis 1520 entstanden »zu Maynz in dem Domm auf der linken Seite des Chors, in drey unterschiedlichen Capellen, drey Altar-Blätter, jedes mit zwey Flügeln in- und auswendig gemahlt« (zit. nach Ziermann 2001, S. 167). Keiner der Altäre, die nach Uffenbachs Beschreibung je fünf Gemälde umfasste, ist erhalten – ebenso wenig die Kopie des Einsiedler-Mordes. Welche Ikonographie der Darstellung zugrunde liegt, konnte bis dato nicht sicher geklärt werden, die Heiligen Alban oder Petrus Martyr sind versuchsweise vorgeschlagen worden (vgl. Ziermann 2001, S. 167 f.). Welche Version Sandrart gesehen hat, ist ebenfalls nicht sicher (vgl. Ziermann 2001, S. 11).