Der Tod Mariae
Personen-Bezüge
- Kammerlohr, Anna Maria; Klemm 1986, S. 171
Orts-Bezüge
- München; Wohnsitz von Anna Maria Kammerlohr
Literatur
- Klemm 1986; S. 171–174, Kat.-Nr. 75
Basis-Daten
Datierung
um 1649
Material/Technik
Öl auf Leinwand
Format/Maße
ca. 420 x 630 cm
Heutiger Aufbewahrungsort
Paris, Notre Dame des Blancs-Manteaux, Chapelle Sainte Geneviève
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»Zu Salzburg/ die Taufe Christi/ und Unser liebe Frau/ auch deren verscheidung.«
TA 1675, Lebenslauf, S. 22
»… Christi/ wie auch Unser liebe Frau mit vielen Heiligen vergesellschafftet. Abermals bildete Er den Abschied der hochgelobten Mutter Gottes aus dieser Zeitlichkeit auf ein gar großes Tuch/ mit herrlichen effect, wie sie auf ihrem Bette ganz anmutig verbleichet: worüber der heilige Petrus und andere umstehende Apostel/ mit zusammengeschlagenen Händen/ ächzen und weinen/ andere aber/ voll trauriger Gebärden/ im Gebet auf den Kniehen ligen. Zu nächst dem Bette/ stehet ein entrüsteter Levit mit seinem Ornat, von Weibervolk umringet. Auf einem Sessel/ sitzet eine wegen langwüriger Nachtwache ruhende und wehklagende Frau/ so den gebogenen Kopf in Händen halt. Von oben sihet man/ eine himlische Glori in der Engel-Begleitung/ um ihren theuren Geist abzuholen/ sich ganz sitsam herab lassen. Ist alles sehr natürlich und künstlich gemahlet: aber hierbey zu betauren/ daß dieses herrliche Werk/…«
TA 1675, Lebenslauf, S. 22
Kommentare
Als Auftraggeber des großen Altarbildes kommt nach Klemm Anna Maria Kammerlohr in Frage, die in zweiter Ehe mit Hans Christoph Kammerlohr verheiratet war. Als Hofzahlmeister war er für die Finanzierung von Umbauarbeiten in St. Peter in München verantwortlich und hatte Sandrart das Altarbild für die Kirche Joseph und Joachim vermittelt. Bestimmt war das Gemälde allerdings für St. Peter in Salzburg. Wie Sandrart im Lebenslauf schreibt, bedauerte er es sehr, dass sein Gemälde nie dort aufgestellt wurde und in München verblieb. Im Jahr 1800 wurde es von der französischen Besatzungsmacht konfisziert und gelangte so nach Frankreich. (Vgl. Klemm 1986, S. 171.)