Kommentar
Wie die Kunstkammer wurde auch das Antiquarium von Albrecht V. als Sammlungsgebäude geplant. Der 1571 vollendete Bau zwischen Neuveste und Kunstkammer, an dessen Konzeption Jacopo Strada maßgeblich beteiligt war, beherbergte im galerieartigen Erdgeschoß antike bzw. antikisierende Skulpturen. Das Obergeschoss nahm die 1558 gegründete Hofbibliothek auf. Als das Antiquarium in den 1580er Jahren zum Festsaal umgebaut wurde, gab man Teile der Antikensammlung in die Kunstkammer. Durch die Errichtung der Kaisersaaltrakte in der Residenz unter Maximilian I. wurde das Antiquarium im 17. Jahrhundert wieder in seine ursprüngliche Funktion als Antikenmuseum zurückversetzt, wovon die Beschreibung Sandrarts auf TA 1675, I, Buch 2 (Skulptur), S. 41 ein beredtes Zeugnis ablegt. (Vgl. Seelig 2008, S. 50 f.; Diemer 2008(a), S. 138 f. und Diemer 2008(b), S. 263 f.)
Kommentar von Christina Posselt — 16.03.2009