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Der gut erhaltene kuppelgewölbte Zentralbau der heutigen Kirche Santa Costanza gehört zum Komplex S. Agnese fuori le Mura. Dieser besteht aus einer zu Ehren der Hl. Agnes errichteten Basilika, einem Baptisterium und dem Mausoleum der Constantina. Der Auftrag zu diesen Bauten erfolgte durch Constantina im 4. Jahrhundert n. Chr. Der ursprünglich als Mausoleum für Constantina errichtete Bau, die heutige Kirche Santa Costanza, schloss sich einst unmittelbar mit dem Narthex an der nordöstlichen Seite der Basilika der Hl. Agnes an. In der mittleren größeren, rechteckigen Nische an der Rückwand des Mausoleums befand sich bis zum Ende des 18. Jahrhunderts der Sarkophag der Constantina, der sich mit seiner Dekoration thematisch derjenigen des Mausoleums anpasste (vgl. Rasch/Arbeiter 2007, S. 4–8). Die Nutzung des Mausoleums als Kirche ist sicher ab 865 unter Papst Nikolaus I. (820–867) durch das Liber Pontificalis nachweisbar (s. Rasch/Arbeiter 2007, S. 10).
1620 wurde der Bau von Santa Costanza auf Veranlassung von Kardinal Fabrizio Veralli einer größeren Restaurierungsmaßnahme unterzogen, nachdem schon in früheren Zeiten vereinzelte Reparaturarbeiten durchgeführt worden waren. Damit wurde der größte Teil der antiken Innenausstattung mit den Mosaiken ersetzt, s. Rasch/Arbeiter 2007, S. 11.
Nach diesen Instandsetzungsarbeiten wurde das Gebäude bald nicht mehr genutzt. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde Santa Costanza zum Zentrum der Bentvueghels. Bei ihren Tauffesten zur Aufnahme von neuen Mitgliedern pilgerten sie zu dem »Sepolcro di Bacco«. Die Bezeichnung und Deutung von Santa Costanza als »Tempel des Bacchus«, die in topographischen Werken oder Architekturtraktaten zu finden ist, wurde auch von Sandrart übernommen (vgl. TA 1675, I, Buch 1 (Architektur), S. 24). Diese sind zurückzuführen auf die ursprünglichen Darstellungen in den Mosaiken, die dem bacchischen Themenkreis zuzurechnen sind (vgl. Rasch/Arbeiter 2007, S. 11–12). Erst Giovanni Battista Piranesi (1720–1778) nennt 1756 den Bau in den Legenden zu seinen Kupferstichen wieder bei seinem einstigen Namen »mausoleo di Costanza«, vgl. Rasch/Arbeiter 2007, S. 17.
Die heute größtenteils nicht mehr erhaltene Innendekoration des ursprünglichen Mausoleums ist durch zahlreiche Zeichnungen und Darstellungen vom 15. bis zum 19. Jahrhundert dokumentiert, s. Rasch/Arbeiter 2007, S. 12.

Kommentar von Saskia Schäfer-Arnold05.03.2009

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