Kommentar
Bei dieser in der Vita Rusticis erwähnten Pfründe, die auch von Vasari erwähnt wird, handelt es sich möglicherweise um eine Fiktion. Allerdings wird die Aussage durch eine andere Episode plausibel: Michelangelo wurde während seiner Krankheit im Juli 1544 und Januar 1546 in Rom im Haus von Pieros Bruder Roberto Strozzi gepflegt, der zum Dank die für das Juliusgrabmal geschaffenen »Prigioni« erhielt. Diese offerierte Roberto Strozzi seinerseits dem französischen König. Strozzi hatte 1547 ein Haus im Faubourg Saint-Germain-des-Prés von Giuliano Buonaccorsi erworben, doch da das Steuerverzeichnis des Klosters aus der zweiten Hälfte des 16. Jhs. verloren ist, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, ob es sich dabei um das fragliche Kloster handelt. So lässt sich nur bestimmen, dass die »Abtey« eine zu den Pfründen von Roberto Strozzi zählende Badia oder eine anderweitige Einrichtung war (vgl. Minning 2010, S. 29 / S. 249). Einer anderen Quelle zufolge wohnte Rustici 1543–1544 im Haus von Dom Pierre Gouscon, dem Prior von Saint-Denis de la Chartre »a present demourant par le moyen de la donation a luy faicte par le roy nostre sire« (Arch. nat., VIII, 190, Vincent Maupeou); vgl. Sénéchal 2007, S. 178.
Kommentar von Christina Posselt — 16.11.2010
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- Ort: »Abtey«