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Es ist unklar, welche Spinario-Statue in dem Stich zur Abbildung kommt. Sandrarts in der »Teutschen Academie« geäußerte Kritik an dem Bronze-Original auf dem Kapitol macht es unwahrscheinlich, dass dieses das Modell für seine Zeichnung gewesen ist (vgl. TA 1679, II (Skulptur), S. 10: »Dergleichen Bild ist auch auf dem Capidoglio zu Rom aus Metall gegossen zu finden: welches iedoch durch das Alterthum seinen Glantz verloren/ gantz schwartz/ und deswegen sehr unerkäntlich worden.«) Vielmehr scheint der Stich eine von Sandrart hochgelobte Marmorfassung in der Sammlung Giustiniani wiederzugeben (vgl. TA 1679, II (Skulptur), S. 10: »DIe Abbildung eines Jünglings/ der ihme selbst aus seinem Fuß einen Dorn ziehet / wird von denen Romanern Corydon genannt/ und ist in Marmorstein bey dem Printz Justiniano zu sehen. Es ist sonst eine vortrefflich wolgearbeitete Statua, welche eines nacketen Knaben natürliche Gestalt/ überaus schön vorbildet.«). Allerdings konnte eine solche bislang nicht nachgewiesen werden, vgl. Kuhn-Forte 2009, S. 140.
Simonato zieht in Erwägung, dass der Stich eine moderne Kopie der antiken Plastik wiedergibt und schlägt aufgrund der großen motivischen Übereinstimmung den Spinario der Sammlung Borghese als Vergleichsbeispiel vor, vgl. Simonato 2009(a), S. 213.

Kommentar von Carolin Ott13.04.2010

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