Kommentar
Das Gemälde wurde 1601 von dem Konsistorialadvokaten Laerzio Cherubini für dessen Kapelle in Santa Maria della Scala in Auftrag gegeben. Diese wurde jedoch erst 1606 geweiht. Bald nach der Aufstellung wurde das Altarbild aus der Kirche entfernt, da es zu lasziv und unangemessen sei wie es im Brief Giulio Mancinis vom 14.10.1606 heißt, der das Bild erwerben wollte, aber vom Herzog von Mantua überboten wurde: Auf Betreiben Rubens’ zahlte er 350 scudi. Caravaggios Werk dürfte einem Gerücht zum Opfer gefallen sein, denn die Behauptung, dass die tote Maria Züge einer Prostituierten trage, war besonders wirkungsvoll: Die Kirche war seit 1597 mit der Casa Pia zur Bekehrung Prostituierter verbunden. (Vgl. Ebert-Schifferer 2009(b), S. 181–187).
Sandrarts Beschreibung ist in diesem Falle sehr präzise, sind auf dem Gemälde doch nicht alle Apostel, sondern nur zehn zu sehen.
Kommentar von Christina Posselt — 12.07.2010
Dieser Kommentar bezieht sich auf:
- Kunstwerk: Tod Mariens