Kommentar
Domenichinos zentrale Kuppelausmalung im Dom von Neapel, genauer in der Cappella del Tesoro, ist zerstört. Aus Quellen lässt sich jedoch rekonstruieren, dass Domenichino 1638 bis 1641 an der Ausmalung arbeitete und den Heiligen Januarius umgeben von einer Gloriole mit Figuren darstellte (vgl. Spear 1982, S. 299). Das heutige illusionistische Kuppelfresko stammt von Lanfranco.
Domenichino führte aber nicht nur die malerische Ausgestaltung der Kuppel aus. Geplant war desweiteren ein großes ovales Bildfeld über dem Altar, in dem der Heilige Januarius in einer Gloriole umgeben von drei theologischen Tugenden zu sehen sein sollte. Daraus wurde schließlich ein Tondo mit der Darstellung des bevorstehenden Martyriums des Heiligen (vgl. Spear 1982, S. 294). Weitere Szenen aus der Vita des Heiligen finden sich in den Pendentifs und Lünetten der Kuppel sowie den Bogenlaibungen. Darüber hinaus schuf Domenichino noch sechs Altarbilder, darunter die Erscheinung der Heiligen Jungfrau mit Kind. (Vgl. Spear 1982, Kat.-Nr. 109). Zum Komplex von Domenichinos Arbeiten in San Gennaro siehe auch Pagano 1996–97.
Kommentar von Christina Posselt — 15.04.2010
Dieser Kommentar bezieht sich auf:
- Kunstwerk: Kuppelausmalung im Dom von Neapel