Kommentar
Gemeint ist wohl das Grabmal für Kardinal Girolamo Agucchi (1605–1606). Um dieselbe Zeit dürfte auch die Darstellung des Triumphbogens entstanden sein, die das gemeinsame Interesse von Agucchi und Domenichino an der Formensprache der antiken Architektur bezeugt (vgl. Silvia Ginzburg Carignani: Domenichino e Giovanni Battista Agucchi, in: Kat. Rom 1996–97, S. 121–137, S. 122). Von Domenichinos Beschäftigung mit der Architektur, die sich vor allem in Entwürfen und theoretischen Ideen manifestierte, zeugen diverse Zeichnungen in Windsor Castle (vgl. Pope-Hennessy 1948, Nr. 1735–1754). Sowohl von seinen Zeitgenossen Bellori, Passeri u.a. als auch noch im 18. Jh. wurde Domenichino als Architekt verstanden (siehe auch Giovanna Curcio: Le contraddizioni del metodo. II. L’architettura esatta di Domenichino, in: Kat. Rom 1996-97, S. 151–161).
Kommentar von Christina Posselt — 14.04.2010