Kommentar
Sandrart erwähnt nur das eine Gemälde, das Honthorst vermutlich für das Jagdschloss des Winterkönigs in Rhenen malte. Es wird im 1633 vom Kustos Anthoni Albert de Beer als letztes Werk unter der Nr. R 118 wie folgt beschrieben: »1. gross stuck Schillerei mit Ihre Mt. die Königin und dero sämptliche kinder.« (vgl. Hoogsteder 2003, S. 191). Wie auch der Beschreibung Sandrarts zu entnehmen ist, sind in dieser allegorischen Darstellung sämtliche Familienmitglieder Friedrichs V. als »portrait historiés« eingefügt und verleihen dem Thema des »Triumphes der Gerechtigkeit« damit einen politisch-dynastischen Anspruch. Die ebenfalls 1636 entstandene Allegorie »Streit gegen das Unrecht« hing wie sein Pendant möglicherweise ursprünglich in Den Haag. Eines der beiden Bilder könnte nach Rhenen verbracht worden sein, wo es von de Beer in das Inventar nachgetragen wurde. Beide Bilder gelangten später nach Heidelberg, wohin 1649 Teile der Gemäldesammlung aus Rhenen als Erbteil Karl Ludwigs überführt wurden (vgl. Hoogsteder 2003, S. 188 und S. 196).
Kommentar von Christina Posselt — 25.02.2010