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Sandrart spielt hier auf auf das Geschenk Hollands und Westfrieslands an den englischen König Karl II. an, das in der Forschungsliteratur mit dem Begriff »Dutch Gift« bezeichnet wird. Dieses Geschenk beinhaltete 28 Gemälde, 12 Skulpturen, eine Yacht sowie Möbel, und sollte die Position König Karls II. bei seiner Rückkehr aus dem niederländischen Exil stärken. Die meisten Kunstwerke dafür stammen aus der Sammlung Reynst und wurden von dem Bildhauer Artus Quellinus und dem Kunsthändler Gerrit Uylenburgh (ca. 1626–1690) ausgewählt, vgl. Logan 1979, S. 75–86. Weder hat sich eine Liste derjenigen Werke erhalten, die aus der Sammlung Reynst erworben wurden, noch existiert ein Verzeichnis der einzelnen Geschenke, die im sogenannten »Dutch Gift« enthalten waren. Folglich kann nicht nachgewiesen werden, dass alle der 24 Gemälde sowie der zwölf antiken Skulpturen, die von der Witwe Gerard Reynsts zu 80.000 Gulden erworben wurden, auch Teil des sogen. »Dutch Gift« waren. Lediglich zwanzig Gemälde werden in den 1666–1667 erstellten Inventaren von Karls Gemälden in Whitehall und Hampton Court als »Dutch present« bezeichnet, obwohl bekannt ist, dass dieses insgesamt 28 Gemälde enthielt. Die in den Inventaren als »Dutch present« gekennzeichneten 17 Gemälde italienischer Künstler stammen alle aus der Sammlung Reynst, s. Logan 1979, S. 82. Des Weiteren können fünf Gemälde aus der Sammlung Reynst in den Sammlungen des Englischen Königshauses nachgewiesen werden, für die die Bezeichnung »Dutch Present« in den Inventaren allerdings fehlt (vgl. Logan 1979, S. 83). Folglich können sie nur unter Vorbehalt zu den 24 Gemälden gezählt werde, die 1660 von der Witwe Reynst erworben wurden. Somit bleibt von dem Ankauf aus der Sammlung Reynst eine Gruppe von sieben bzw. zwei Gemälden übrig, die nicht identifiziert werden können.

Kommentar von Carolin Ott30.11.2009

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