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Sandrart deutet hier den langwierigen juristischen Streit um das Erbe Vincenzo Giustinianis an, der erst im 20. Jahrhundert endgültig beigelegt werden konnte. Die wesentliche Ursache der Auseinandersetzung lag in der Verteilung des Erbes auf den Zweig der Familie Giustiniani in Genua, woher Vincenzo stammte, und auf seinen römischen Erben Andrea Giustiniani. Letzterer sollte laut Testament von 1631 den Besitz Vincenzos übernehmen, wobei er den Genuesern innerhalb von 40 Jahren insgesamt 100.000 Scudi zukommen lassen sollte. In einem Brief Vincenzos, den er etwa ein Jahr vor seinem Tod schrieb, bat er darum, dass die Druckplatten der »Galleria Giustiniani« an die »albergo Giustiniani« in Genua übergeben würden. Bei der »albergo« handelt es sich um ein Konsortium, in dem die Mitglieder der weitverzweigten Familie zusammengefasst sind, um gemeinsame ökonomische Ziele zu verfolgen. Aus dem Brief geht hervor, dass der Erlös, der aus nachfolgenden Auflagen der »Galleria Giustiniani« gewonnen würde, an die ärmsten Familienmitglieder verteilt werden sollte. Doch erst für das Jahr 1678 ist belegt, dass die Platten sich wirklich in Genua befanden, vgl. Assini 2001. Ihr Verbleib in der Zwischenzeit ist noch unklar. Dass die Tafeln im Senatorenpalast aufbewahrt wurden, ist nicht belegt.

Kommentar von Carolin Ott26.11.2009

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