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Dargestellt ist der linke Rossebändiger der kollosalen Statuengruppe, die sich noch heute auf der Piazza del Quirinale in Rom befindet. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurden beide Rossebändiger von den Antiquaren Pirro Ligorio und Onofrio Panvinio als Alexander der Große mit seinem Pferd Bucephalus identifiziert. Auch Sandrart wählt als Titelinschrift für den Stich »ALEXANDER M. mit dem Pferd BUCEPHALUS«. Jedoch wurde im 17. Jahrhundert von Alessandro Donati auch die Identifizierung der Figuren mit den Dioskuren in Betracht gezogen (Donati, Roma vetus ac recens 1665, III, Kap. XV, S. 363), eine Ansicht, die sich im 19. Jahrhundert durchsetzte und bis heute akzeptiert wird (vgl. Bober/Rubinstein 1987, S. 159 ff. zu Nr. 125).
Sponsel zufolge handelt es sich bei dem vorliegenden Blatt um einen kleineren Nachstich nach Antoine Lafrérys Speculum Romanae Magnificentiae (s. Sponsel 1896, S. 145, zu Nr. 49). Als direkte Stichvorlage diente eine gegenseitige Zeichnung Sandrarts, die jüngst von Mazzetti di Pietralata publiziert wurde; vgl. Mazzetti di Pietralata 2011, S. 159, Kat.-Nr. 142.

Kommentar von Carolin Ott28.06.2011

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