Kommentar
Das Bild stellt die Vereinigung der Barbers Company (d. h. der Barbiere) mit dem Fellowship of Surgeons (dem Verbund der Chirurgen) dar, die durch einen Act of Parliament am 24. Juli 1540 offiziell bestätigt wurde. Jene gaben wohl auch das Gemälde in Auftrag. Das zentrale Motiv ist die Übergabe der Urkunde durch Heinrich VIII. Die Inschrift verweist u. a. auf dessen königliche Fähigkeit, Scrofulose-Kranke durch Berührung zu heilen, die ihm nach damaligem Verständnis durch das Sakrament der Königssalbung zuteil wurde (vgl. Buck 1997, S. 227). Die königliche Verordnung, die im Act of Parliament ausgedrückt ist, schützt die Chirurgen und intendiert, die Gefahr der Seucheninfektionen (v. a. der Pest) einzudämmen, so dass Heinrich als guter Arzt bezeichnet werden konnte (vgl. Buck 1997, S. 229).
Ob und inwieweit Holbeins Werkstatt an dem Gemälde mitarbeitete, ist ungeklärt. 1634 wurde der Maler Richard Greenbury (ca. 1595– nach 1651) damit beauftragt, das Bild auszubessern (vgl. Buck 1997, S. 208–212).
Kommentar von Christina Posselt — 04.09.2009
Dieser Kommentar bezieht sich auf:
- Kunstwerk: Heinrich VIII. und die Barber Surgeons