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Das aus vier Platten bestehende Werk gibt den Heidelberger Schlossgarten, den Hortus Palatinus, aus leichter Überhöhung wieder. Dabei nimmt er die endgültige, aufgrund des Dreißigjährigen Krieges nie erreichte Form der von Salomon von Caus geplanten Gartenarchitektur vorweg. Merians Ansicht des Heidelberger Schlossgarten stellt ein wichtiges Zeitdokument dar, da im Zuge des pfälzischen Krieges Schloss und Garten 1693 weitgehend zerstört wurden. Das Schloss und die Stadt Heidelberg sind in einer Ansicht von Osten wiedergegeben. Im Hintergrund ist die Rheinebene zu erkennen, während der Bildvordergrund von einem Baum durchkreuzt wird.
Der Stich geht auf eine Gemäldevorlage von Jacques Fouquier zurück. Das Gemälde entstand 1619 und befindet sich heute in Privatbesitz. Für das heute im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg aufbewahrte Gemälde des gleichen Motivs vermutet Wüthrich, dass dieses aufgrund des wesentlich größeren Formats nach dem Stich Merians entstand (vgl. Wüthrich 1966-96, Bd. I, S. 189). Der Kupferstich diente als Zugabe in Form eines Faltblattes für das Tafelwerk des Architekten des Heidelberger Gartens, Salomon von Caus, das 1620 in Frankfurt bei Theodor de Bry erschien.

Kommentar von Julia Kleinbeck23.07.2009

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