Kommentar
Sandrarts Gemälde »Der Tod des Seneca« gehört laut dem »LebensLauf« zu den zwölf Bildern, die für den spanischen König Philipp IV. von den zwölf besten Malern Roms angefertigt und öffentlich ausgestellt wurden. Versuche, das Ereignis der Gemäldeausstellung zu datieren, schwanken zwischen dem 10. Juni 1631 (Costello 1950), dem 1. Juni 1632 (Pepper 1998; Ebert-Schifferer 1994, S. 101), und dem 29. Mai 1635 (Colantuono 1997, S. 43). Offenbar aber ist die Ausstellung eine literarische Fiktion (Meier 2004), die Sandrarts Konkurrenzfähigkeit mit seinen italienischen Kollegen und sogar seine Überlegenheit betonen will. Zudem will der »LebensLauf« den Leser glauben machen, durch die Ausstellung sei Vincenzo Giustiniani auf Sandrart aufmerksam geworden.
Sandrart schuf den »Seneca« 1635 – also erst im letzten Jahr seines Aufenthalts in Rom. Dieses Datum ist auf der Vorzeichnung vermerkt und war einst auf dem Gemälde zu lesen.
Kommentar von Esther Meier — 10.05.2008
Dieser Kommentar bezieht sich auf:
- Kunstwerk: Der Tod Senecas