Flussgott Nil/»NILVS ALITER« (TA 1679, Tafel mm)
Personen-Bezüge
Kunstwerk-Bezüge
- Unbekannter antiker Künstler: Flussgott Nil (Rom, Kapitol) Plastik
- Della Porta/Michelangelo <Buonarroti>: Konservatorenpalast (Rom) Architektur
- Unbekannter antiker Künstler: Krater Borghese Kunstgewerbe
Orts-Bezüge
Literatur
- Sponsel 1896; S. 175, Nr. 94
- Kuhn-Forte 2009; S. 156
Basis-Daten
Material/Technik
Kupferstich
Inschriften
NILVS ALITER.
Signatur und Bezeichnung
Joachimo de Sandrart delin
JJ Sandrart fecit
Abbildung(en) in der »Teutschen Academie«
TA 1679, II (Skulptur), Tafel mm (nach S. 2)
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»… Nilus, der Haupt-Strom in Egypten. 38. Marforius, oder der Rhein-Strom : Jenes Inscription-Rede. 39. Nilus. 40. Silenus. 41. Ein Satyrus, und Silenus. 42. Atalanta und Faunus: Jener ihre Geschichte. 43. Ruin…«
TA 1679, II (Skulptur), S. 4
Kommentare
Der Kupferstich bildet die Skulptur des Flussgottes Nil sowie im rechten Bildhintergrund die Rückseite des Kapitols im Gegensinn ab; der Aufstellungsort der Statue in der Darstellung ist fingiert; vgl. Sponsel 1896, S. 175, Nr. 94. Bei dem Relief im Hintergrund, das einen jungen Bacchanten zeigt, der einen betrunkenen Silen trägt, handelt es sich um ein Detail aus dem Fries des Krater Borghese. Sandrart löste die Szene aus seinem ursprünglichen Kontext und übersetzte sie in ein scheinbar selbstständiges Relief, das in seinen Dimensionen mit der kolossalen Nilstatue korrespondiert, die vor dem Gemäuer lagert, an dem das Relief angebracht ist, vgl. Kuhn-Forte 2009, S. 156 f. Kuhn-Forte gibt zu bedenken, dass Sandrart nicht die originale Skulptur in der Villa Borghese gezeichnet haben muss, sondern dass es möglich sei, dass sich eine Kopie des antiken Gefäßes in der Sammlung Giustiniani befand. Aufgrund seiner Beliebtheit wurde der Krater oftmals kopiert und gerne mit dem Medici-Krater als Pendant aufgestellt (s. Haskell/Penny 1981, S. 315). Bislang konnte jedoch nur eine Kopie des Krater Medici, nicht aber des Krater Borghese in der Sammlung Giustiniani nachgewiesen werden, vgl. Kuhn-Forte 2009, S. 157, bes. Anm. 100).