Tod des Orpheus
Personen-Bezüge
Literatur
- Anzelewsky 1980; S. 55, Nr. 37
- Teutsche Academie 1675/ Viten (Ed. Peltzer 1925); S. 420, Anm. 1414 und S. 423, Anm. 1504
Basis-Daten
Datierung
1494
Material/Technik
Federzeichnung
Format/Maße
289 x 225 mm
Signatur und Bezeichnung
am Unterrand des Blattes signiert und datiert
Heutiger Aufbewahrungsort
Winkler 1936–39, Bd. I, Nr. 58
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»… darüber sich wieder nacher Nürnberg begeben. Daselbsten zeigte er seiner Kunst Probe/ vermittels des grossen Handrisses des Orphei, wie selbiger von etlichen Weibsbildern/ unziemlicher Liebe halben mit Prügeln geschlagen wird/ darinnen Er dann einen sehr grossen Fleiß/ seiner glücklichen Feder in Bildern und Landschafften…«
TA 1679, II (Skulptur), S. 79
»Eine grosse Zeichnung/repraesentirend den Orpheus, wie der/ wegen ungezähmter Liebe/ durch zwey holdselige Nymphen mit Prügeln abgestrafft wird/ in einer schönen Landschafft/ darinn alles/ auch der Bäume Rinden/ die Eichen/Feigen/ und andern Blättern/ iedes absonderlich zu erkennen/ durchaus mit der Feder schraffirt/ also rar und mit Fleiß ausgeführt/ daß von allen Kunsterfahrnen diese Zeichnung für das allerrarste…«
TA 1679, II (Skulptur), S. 89
Kommentare
Aufgrund der Datierung wird allgemein davon ausgegangen, dass die Zeichnung in Nürnberg entstanden sei. Doch hat sie Dürer laut Anzelewsky eher während seines ersten Venedigaufenthaltes gefertigt, wofür das antike mythologische Thema sowie die korrekte Wiedergabe der bewegten menschlichen Figur sprechen. Auch Sandrarts Einschätzung, das Blatt sei »seiner Kunst Probe« gewesen, darf bezweifelt werden (vgl. Anzelewsky 1980, S. 55, Nr. 37). Im Abschnitt über sein Kunstbuch erwähnt Sandrart noch einmal die Darstellung.