Tod des Orpheus

Wurde gezeichnet von

Personen-Bezüge

Zeigt Darstellung von
War zu Sandrarts Zeit im Besitz von

Literatur

Die Kunstwerk-Daten stammen aus
Identifiziert in

Basis-Daten

Datierung

1494

Material/Technik

Federzeichnung

Format/Maße

289 x 225 mm

Signatur und Bezeichnung

am Unterrand des Blattes signiert und datiert

Heutiger Aufbewahrungsort

Winkler 1936–39, Bd. I, Nr. 58

Erwähnungen in der Teutschen Academie

»… darüber sich wieder nacher Nürnberg begeben. Daselbsten zeigte er seiner Kunst Probe/ vermittels des grossen Handrisses des Orphei, wie selbiger von etlichen Weibsbildern/ unziemlicher Liebe halben mit Prügeln geschlagen wird/ darinnen Er dann einen sehr grossen Fleiß/ seiner glücklichen Feder in Bildern und Landschafften…«
TA 1679, II (Skulptur), S. 79

»Eine grosse Zeichnung/repraesentirend den Orpheus, wie der/ wegen ungezähmter Liebe/ durch zwey holdselige Nymphen mit Prügeln abgestrafft wird/ in einer schönen Landschafft/ darinn alles/ auch der Bäume Rinden/ die Eichen/Feigen/ und andern Blättern/ iedes absonderlich zu erkennen/ durchaus mit der Feder schraffirt/ also rar und mit Fleiß ausgeführt/ daß von allen Kunsterfahrnen diese Zeichnung für das allerrarste…«
TA 1679, II (Skulptur), S. 89

Kommentare

Aufgrund der Datierung wird allgemein davon ausgegangen, dass die Zeichnung in Nürnberg entstanden sei. Doch hat sie Dürer laut Anzelewsky eher während seines ersten Venedigaufenthaltes gefertigt, wofür das antike mythologische Thema sowie die korrekte Wiedergabe der bewegten menschlichen Figur sprechen. Auch Sandrarts Einschätzung, das Blatt sei »seiner Kunst Probe« gewesen, darf bezweifelt werden (vgl. Anzelewsky 1980, S. 55, Nr. 37). Im Abschnitt über sein Kunstbuch erwähnt Sandrart noch einmal die Darstellung.
Christina Posselt, 12.01.2009