Sarkophag der Constantina

Wurde geschaffen von

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Ist benannt nach

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Befand sich zu Sandrarts Zeit in

Literatur

Die Kunstwerk-Daten stammen aus
Wird behandelt in Literatur

Basis-Daten

Datierung

konstantinisch

Material/Technik

Porphyr

Format/Maße

2,25 m (Höhe); 2,33 m (Länge); 1,55 m (Breite)

Heutiger Aufbewahrungsort

Rom, Musei Vaticani, Sala a Croce Greca, Inv.-Nr. 237.

Externe Ressourcen und Referenzdatenbanken

Census: 154419

Erwähnungen in der Teutschen Academie

»Ein Beyspiel und Augenschein dessen ist zu nehmen/ von der Ruh-Stätte der heiligen Jungfrauen Constantiae, einer Käyserlichen Prinzessin und Tochter Constantini des Großen/ in dem alten und Ruhmreichen Gebäu des Tempels Bacchi, außer der Stadt Rom: bey deren viel Kindlein und Knaben/ mit grünenden Weintrauben und Blättern/ voll höchsten Fleißes/ Kunst und Mühsamkeit/ von eben-ermeldtem Stein/ zu Trutz der Natur/ ausgearbeitet und verfärtigt stehen. Diese mögen jetziger Zeit nicht mehr von unsern Werkmeistern nachgeahmet und in gleicher Vollkommenheit…«
TA 1675, I, Buch 1 (Architektur), S. 8

»… eine Kuh eingetauschet. Eintheilung des Gebäues/ und XXXIV Platte. Tempel Bacchi. Dessen Eintheilung. Begräbnis Bacchi.Tempel Nervae Trajani,und Eintheilung. Inscription. Dessen Ritter-Statua. Ein großes Pferd/ mus einen…«
TA 1675, I, Buch 1 (Architektur), S. 19

»Das Begräbnis Bacchi
TA 1675, I, Buch 1 (Architektur), S. 25

»… Gelegenheiten/ zu den dazumal üblichen Bacchanalien/ befindlich. Es stehet noch in diesem Tempel/ des Bacchi antiche Sepultur, von dem kostbaren harten Porfido-Stein/ mit Kindlein/ Trauben und Laubwerk aufs schönste ausgezieret/ in Mannshöhe und halb so breit/ wie auch von Marmorstein ein schöner großer Leuchter: dessen Abbildung/ bey der Vestalischen Jungfrau/…«
TA 1675, I, Buch 1 (Architektur), S. 25

Kommentare

Der Sarkophag stammt aus dem Mausoleum der Constantina (zwischen 335 und 360 gestorben), der heutigen Kirche S. Costanza an der Via Nomentana in Rom. Nachdem Paul II. den Sarkophag 1467 auf die Piazza S. Marco transportierte, wurde er von Sixtus IV. 1471 wieder an seinen ursprünglichen Aufstellungsort zurückgebracht. Seit 1788 befindet er sich in den Vatikanischen Museen. (Andreae/Koch 1997, S. 134).
Auf den Längs- und Schmalseiten des Sarkophages sind Trauben erntende und kelternde Eroten in Ranken und Rebzweigen dargestellt. Auf den sich in der Darstellung entsprechenden Längsseiten sind weiterhin rechts und links außen zwei Pfaue, ein Widder und ein Eros zu sehen. Da die Pfauen als Symbole der Unsterblichkeit und der Widder als bacchisches Opfertier gelten (Helbig 1963–1972, Bd. I, S. 18) wurde die Darstellung in einen christlichen Kontext gestellt, der jedoch nach Doris Bielefeld nicht gegeben ist (Andreae/Koch 1997, S. 69 Anm. 420). Der Sarkophagdeckel besitzt die Form eines Walmdachs und ist an den Seiten mit Girlanden verziert. In deren Mitte ist jeweils eine Maske eines Bacchanten angebracht.
Der Porphyr, der nur in Ägypten gebrochen wurde, ist ein kostbares Material, das nur Herrschern vorbehalten war (Andreae/Koch 1997, S. 67).
Saskia Schäfer-Arnold, 27.10.2008