Dornauszieher / »CORIDON« (TA 1679, Tafel u)

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Basis-Daten

Datierung

1676

Material/Technik

Kupferstich

Format/Maße

370 x 240 mm (Blatt); 316 x 208 mm (Bild); 304 x 199 mm (Platte)

Inschriften

CORIDON.

Signatur und Bezeichnung

I. D. Sandrart delineauit:

R. Collin sculpsit Antverpie

Abbildung(en) in der »Teutschen Academie«

TA 1679, II (Skulptur), Tafel u (nach S. 2)

Erwähnungen in der Teutschen Academie

»… Verus. Der Christen Gebet/ erbittet Regen und Donner. 24. Gladiatores, oder die Schauplatz-Fechter. 25. Corydon. 26. Von der Verschwiegenheit. Poenitentia, oder die Reue/ folget auf Schwatzhaftigkeit. 27. Pferd- und…«
TA 1679, II (Skulptur), S. 4

»… Belisarius, Sabina, die Poesis, Apollo, der Satyr, Gladiatores, (oder Fechter/) Pan, Natura, der Poenitent, Pastor, Leu / und Pferd/ auch alle folgende Medaglionen und die andere Contrafäiten/ samt dem seinem selbsteigenem/…«
TA 1679, III (Malerei), S. 73

Kommentare

Es ist unklar, welche Spinario-Statue in dem Stich zur Abbildung kommt. Sandrarts in der »Teutschen Academie« geäußerte Kritik an dem Bronze-Original auf dem Kapitol macht es unwahrscheinlich, dass dieses das Modell für seine Zeichnung gewesen ist (vgl. TA 1679, II (Skulptur), S. 10: »Dergleichen Bild ist auch auf dem Capidoglio zu Rom aus Metall gegossen zu finden: welches iedoch durch das Alterthum seinen Glantz verloren/ gantz schwartz/ und deswegen sehr unerkäntlich worden.«) Vielmehr scheint der Stich eine von Sandrart hochgelobte Marmorfassung in der Sammlung Giustiniani wiederzugeben (vgl. TA 1679, II (Skulptur), S. 10: »DIe Abbildung eines Jünglings/ der ihme selbst aus seinem Fuß einen Dorn ziehet / wird von denen Romanern Corydon genannt/ und ist in Marmorstein bey dem Printz Justiniano zu sehen. Es ist sonst eine vortrefflich wolgearbeitete Statua, welche eines nacketen Knaben natürliche Gestalt/ überaus schön vorbildet.«). Allerdings konnte eine solche bislang nicht nachgewiesen werden, vgl. Kuhn-Forte 2009, S. 140.
Simonato zieht in Erwägung, dass der Stich eine moderne Kopie der antiken Plastik wiedergibt und schlägt aufgrund der großen motivischen Übereinstimmung den Spinario der Sammlung Borghese als Vergleichsbeispiel vor, vgl. Simonato 2009(a), S. 213.
Carolin Ott, 13.04.2010