Drei Grazien / »Die dreÿ GRATIEN« (TA 1675, Tafel q)

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Kunstwerk-Bezüge

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  • Unbekannter antiker Künstler: Die drei Grazien Plastik ; So die Annahme Ebert-Schifferers; s. Ebert-Schifferer 2001(a), S. 372. Sandrart zufolge handelt es sich bei der abgebildeten Statuengruppe um ein Exemplar der Sammlung Giustiniani – eine Angabe, die sich bislang nicht verifizieren ließ.
Geschaffen nach

Literatur

Die Kunstwerk-Daten stammen aus
Wird behandelt in Literatur

Basis-Daten

Datierung

1675

Material/Technik

Kupferstich

Inschriften

Die dreÿ GRATIEN oder Huld Göttinnen: bey Pr. Iustinian.

Tres sunt, Euphrosyne, Charites, Aglaja, Thalia.

Signatur und Bezeichnung

Sandrart delineavit.

R. Collin sculpsit Antv.

Privileg

Cum privilegio Sac: Caes: Majest:

Abbildung(en) in der »Teutschen Academie«

TA 1675, I, Buch 2 (Skulptur), Tafel q (nach S. 26)

Erwähnungen in der Teutschen Academie

»… Künstler in hernach-folgenden antichen Statuen des Laocon, Antinous, Faunus, Hercules, Apollo, Venus und drey Gratien/ und andere nachfolgende studiret/ und dieser berühmtesten Vorbildern nach gehet/ wie in folgendem…«
TA 1675, I, Buch 2 (Skulptur), S. 31

»… Centauro von Burgese, einen wilden Bäurischen Menschen. Die Griechische Venus, von Medices, wie auch die Statuen der drey Gratien Justiniani, bemerken die höchst-anmutigste Zierde der preiswürdigsten nackenden Frauenbilder. In etwas älter-…«
TA 1675, I, Buch 2 (Skulptur), S. 34

Kommentare

Laut Inschrift auf dem Kupferstich befand sich die abgebildete Skulptur in der Sammlung Giustiniani, doch es sprechen mehrere Argumente dafür, dass Sandrart hier irrte, weil ihn seine Notizen oder seine Erinnerungen aus Rom trogen.
Zum einen wurde in der »Galleria Giustiniana« keine Graziengruppe abgebildet. Es ist zwar nicht auszuschließen, dass Vincenzo Giustiniani eine Fassung der beliebten hellenistischen Dreiergruppe besaß, die nicht in der »Galleria Giustiniani« dokumentiert ist. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass hier diejenige Statuengruppe zur Abbildung kam, die sich zu Sandrarts Zeit in der Sammlung Scipione Borgheses befand und heute im Louvre aufbewahrt wird (s. Ebert-Schifferer 2001(a), S. 372, zu Kat.-Nr. F4.2).
Carolin Ott, 11.12.2008