Die Verherrlichung der heiligen Walburga
Orts-Bezüge
- Eichstätt, Kloster Sankt Walburg; Benediktinerinnenkloster und Walfahrtskirche St. Walpurgis, Hochaltar
Literatur
- Klemm 1986; S. 265–270, Nr. 132
Basis-Daten
Datierung
1664
Material/Technik
Öl auf Leinwand
Format/Maße
ca. 770 x 480 cm
Heutiger Aufbewahrungsort
Eichstätt, Benediktinerinnenkloster- und Walfahrtskirche St. Walpurgis, Hochaltar
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»Er mahlet das Altar-Stuck bey S. Walburg in Aichstett.«
TA 1675, Lebenslauf, S. 20
»… nach Stockau/ und mahlte daselbst/ unter andren/ für S. Hochfürstl. Gn. den H. Bischof zu Aichstett/ das herrliche Altar-Stuck zu S. Walburg/ in größe von 30 Schuhen. Diß Gemälde praesentiret S. Hochfürstl. Gn. auf einer Galleria im Bischoflichen Ornat und Pontifical stehend/ von allen dero und des HochStiffts Capitel-Herren umgeben/ und ganz andächtig gen Himmel sehend: als gleichsam flehentlich ansuchend um Hülfe für eine große Mänge armer/ blinder/ lahmer/ kranker und bresthafter Leute/ die vor ihme stehen und um Erledigung seufzen. Aus dem Himmel fället ein Strahl der Glori auf S. Walburgen Begräbnis: aus welchem das daselbst für heilig und heilsam gehaltene Oel schwitzet/ welches durch etliche Engel unter die Bresthaften/ zu ihrer Genesung/ ausgetheilet wird. In dieser Schaar sind hohe und niedere Personen/ und nicht allein von Christlichen Nationen/ sondern auch Türken/ Persianer/ Mohren und andere Ausländische/ theils zu Pferd/ theils herzu gehend/ theils getragen und geführet: derer aller unterschiedliche Stellungen/ Affecten und bewegliche passiones, so kunstreich ausgebildet/ daß man diß Werk nicht genug beschauen und bewundern kan/ auch ein ganzes Buch davon zu schreiben wäre. Daher viel Fürsten und Herren/ allein um dieses WunderStucks willen/ diesen Ort besuchet/ welcher hierdurch…«
TA 1675, Lebenslauf, S. 20
Kommentare
Der Auftraggeber des riesigen Altarbildes in der Eichstätter Klosterkirche der Benediktinerinnen war Bischof Marquard II. Schenk von Castell, der sich umgeben von den Kapitelherren am linken Bildrand in Anbetung der heiligen Walpurga befindet. Im Zentrum des Bildes steht die heilige Walpurga, flankiert von ihren Brüdern Wunibald und Willibald, dem Gründer des Bistums Eichstätt. Unter den Kapitelherren links am Bildrand hat Sandrart sich selbst eingefügt und schaut als einziger aus dem Bild heraus. (Vgl. Klemm 1986, S. 265–270.)