Kommentar
Bereits unter Hans Rudolf Werdmüller (1570–1617) zeichnete sich im Seidenhof der »durch Meisterwerke neu bereicherte Bildersaal« aus (vgl. Weisz 1949, Bd. I, S. 128). Als Hans Georg Werdmüller den Seidenhof erbte, bereicherte der Kunstkenner und Sammler die vorhandene Ausstattung um diverse Gemälde (darunter von Hans Holbein, Claude Lorrain, Paolo Veronese, Hans Asper, Joseph Heintz und Samuel Hofmann), Statuen, Zeichnungen, Kupferstiche und andere Preziosen; die von ihm zusammengetragenen Stücke wurden Anfang des 18. Jh.s zerstreut (vgl. Weisz 1949, Bd. I, S. 323 f.).
Mit dem Konkurs Hans Rudolf Werdmüllers 1809 wurde der Besitz zerstreut. Von den Gemälden gelangten nur einige wenige später nach Schloss Elgg. (Vgl. Weisz 1949, Bd. I, S. 383 f.) Von den beweglichen Gütern im alten Seidenhof hat sich eine Aufstellung von Hans Rudolf Werdmüller (1634–1680) aus dem Jahr 1672 erhalten, in der »In der hinteren Kammer« u. a. »Acht unterschiedene Gemäl[de] von Oelfarben« und »Eines von meinen Conterfeten« aufgeführt sind (vgl. Weisz 1949, S. 425). »In der Kammer neben der Wohnstube« sind zudem weitere fünf Gemälde erfasst (eine »Abbildung der Stadt Amsterdam«, »Eine Abbildung des Gleichnisses Von dem Säemann, Wasserfarbe«, eine »Abbildung des Canaeischen Weibes«, »Abbildung eines Venus-Bildes, Psyche und Cupidinis« und »Mein Conterfet, als ich zu Genf war«; vgl. Weisz 1949, Bd. I, S. 430).
Kommentar von Christina Posselt — 23.01.2012