Kommentar
Der römische Palast wird heute nach seinem Bauherrn Jacopo da Brescia benannt, dem Leibarzt von Papst Leo X.; s. Kat. Rom 1984, S. 157. Sandrarts Bezeichnung als Wohnhaus Costa lässt sich auf den Stich von Falda zurückführen, der als Vorlage für die in der Teutschen Academie beigefügte Abbildung des Palasts diente. 1655, als Falda den Palast stach, war Giuseppe Costa Besitzer des Palazzo.
Die Quellen des 16. Jahrhunderts schweigen über die Architekten des Palazzo Jacopo da Brescia. Die Nachricht von Vasari, Raffael habe mehrere Häuser im Borgo geplant, reicht natürlich nicht aus, um die Zuschreibung an Raffael zu belegen (Vasari-Milanesi, Bd. IV, S. 363 ff.). Nach Faldas Stich schwankten die Zuschreibungen zwischen Peruzzi und Sangallo, während die jüngere Forschung zu Raffael tendiert. Dafür sprechen die hohe künstlerische Qualität und eine große motivische Nähe zu Bramante, die bei keinem anderen um 1515 wirkenden Architekten vorzufinden ist; vgl. Kat. Rom 1984, S. 162.
Kommentar von Carolin Ott — 18.10.2011